PART 4

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Ardy POV: 

Ich weiß nicht wieso ich das tue. Es ist eine Art Instinkt. Der Alkohol lässt mich die Streitigkeiten vergessen und mich das Verlangen haben, ihn glücklich zu machen. Ich wandere mit meiner Hand um seinen Beckenknochen, hiefe mich ein Stückchen hoch und schließe die Augen. Ich lasse unsere Nasen aneinander vorbei streifen und berühre vorsichtig seine Lippen mit meinen. Ich stoppe kurz und drücke sie dann aufeinander. Ich spüre Taddls große Augen auf mir. Für ihn muss das unglaublich unerwartet kommen, doch ich möchte das so und das ohne es zu bereuen. Ich möchte ihn nicht verlieren. Nicht als Mitbewohner, nicht als Brudi, nicht als Freund... Und um ehrlich zu sein, ist er es mir Wert das zu tun. Nach einem kurzen Moment löse ich mich vorsichtig von ihm und öffne langsam die Augen. Seine Augenbrauen sind zusammen gezogen. Er sieht verwirrt aus.

Taddl: "Ardy, wieso machst du das?"

Ich: "Ich will dich glücklich machen."

Ich lege meine Hände an seine Wangen und ziehe ihn zu mir, doch er drückt sich weg.

Taddl: "Wieso? Ich versteh's nicht. Du stehst doch nicht auf mich."

Ich: "Darum geht's nicht, ich will dich nicht verlieren-"

Taddl: "Und ich will nicht das du dich zu etwas zwingst!"

Ich muss lächeln: "Als ich mich zu so etwas zwingen könnte."

Taddl: "Du wirst es bereuen... du hast zu viel getrunken-"

Ich: "Ob mit oder ohne Alkohol, lass mich den Moment einfach genießen."

Ich ziehe sein Gesicht wieder zu mir und küsse ihn, diesmal noch ein Stück leidenschaftlicher als vorher. Seine Hand wandert langsam hinter meinen Kopf und er presst mich ein Stück zu ihn. Er öffnet vorsichtig seinen Mund und ich lasse meine Zunge auf seine wandern. Ich greife an seinen Hosenbund und ziehe mich an ihn. Er umgreift mit seiner Hand meinen Rücken und presst mich gegen sich. Ich genieße es so nah an ihm zu liegen. Ganz gleich ob es nur der Moment ist. Ich lasse meine Finger wieder an seinen Bauch entlang fahren, er tut dasselbe an meinem Rücken. Wir liegen ewig so nah aneinander und küssen uns. Es fühlt sich richtig an und ich weiß nicht wieso. Ich liebe ihn nicht, das kann ich nicht, zumindest glaube ich das, aber jetzt, fühlt es sich wirklich schön an, bei ihm zu sein.

Taddl POV:

Ich höre ein paar Vögel zwitschern was mich aus den Schlaf reißt. Ich drehe meinen Kopf zur Seite und entdecke Ardy. Es war kein Traum, aber wieso hat er das getan? Wieso sollte er mich küssen wollen? Ich stehe auf, gehe in die Küche und mache uns ein Frühstück. Ein Blick auf die Uhr verrät mir das die Nacht wohl wirklich noch ein bisschen lang gewesen sein muss. Es ist schon 14:00 Uhr. Gut das ich ein paar Videos vor produziert habe. Plötzlich höre ich das knarzen der Türe und der völlig verkarterte Ardy tritt ein, während er sich die Augen reibt. 

Ardy: "Hier riecht's gut, machst du Frühstück?"

Ich: "Man könnte es fast schon Mittagessen nennen."

Ardy schaut auf die Uhr: "Oh man, wie lange haben wir denn gestern noch rumgemacht?"

Mein Atem stockt. Ich erschrecke. Er erinnert sich noch dran? Ich dachte er war betrunken? Oder? Aber er hat doch... wie? Ich spüre wie rot meine Wangen werden und drehe mich schnell zurück zum Herd. 

Ich: "Keine A...Ahnung... willst du auch Spiegeleier? "

Ardy setzt sich, streckt sich und stöhnt erleichternd auf: "Jaaaa, bitte!"

Was denkt er? Ich meine... er liebt mich nicht, aber hatte offensichtlich kein Problem damit mit mir rumzumachen, das ist doch... irgendwie...  unmöglich.

Ich versuche das Thema vorsichtig anzuschneiden: "Ardy... wieso... hast du das getan?"

Ardy kratzt sich am Hinterkopf und schaut nachdenklich aus dem Fenster. 

Ardy: "Ich weiß nicht, ich glaub' ich wollte mich in dem Moment einfach nicht damit abfinden, das wir nicht befreundet sein können, ich meine, wir hatten im Club soviel Spaß und auch sonst beim Drehen letztes Mal... Es ist so ein komisches Gefühl, es ist für mich teilweise immer noch wie früher, aber der Gedanke an deine Liebe... macht das irgendwie... kaputt."

Es schmerzt das zu hören, doch ich kann es verstehen. Er will die Freundschaft nicht aufgeben, er will unsere Brudi-Zeit nicht vergessen. Ich drehe mich um, schiebe ihm ein paar Spiegeleier von der Pfanne auf den Teller und setze mich dann. Er gabelt vorsichtig ein paar Stücke in den Mund, was mich an heute Nacht denken lässt.

Ich: "Ardy, was wenn ich es mir unterdrücken könnte?"

Er stoppt, legt seine Gabel hin und sieht mich schief an.

Ardy: "Was meinst du?"

Ich: "Was wenn ich meine Liebe zu dir unterdrücke?"

Es wundert mich wie offen wir gerade darüber sprechen können, aber das liegt wahrscheinlich daran, das wir uns wirklich schon lange und gut kennen.

Er isst weiter: "Das kannst du nicht."

Ich: "Ich kann es versuchen, vielleicht ist es ja nur irgend 'ne Phase oder sowas..."

Ardy: "Denkst du wirklich das wär so 'ne gute Idee?"

Ich: "Damit würde ich dir nicht mehr auf den Geist gehen und wir könnten wieder normale Dinge unternehmen."

Ardy: "In Ordnung... probier's."

Als wir fertig gefrühstückt haben, packe ich meine Drehutensilien und hocke mich in mein Zimmer, schalte die Kamera an und drehe eine WTF-Folge...

Ardy POV:

Was soll ich davon halten? Im Prinzip wäre mit seinem Vorschlag, beiden von uns geholfen, oder? Ich nehme mein Longboard und gehe raus, einfach den Kopf frei kriegen. Ich fahre den Rhein entlang und beobachte das Wasser. Wieso bin ich mit seinem Vorschlag so unzufrieden? Ich weiß doch das ich hetero bin, er hat aber auch nie wirklich Andeutungen gemacht. Ich genieße die Zeit mit Taddl total, er ist schließlich mein bester Freund. Es macht immer Spaß etwas mit ihm zu unternehmen. Ob es so das Richtige ist? Ob wir so wieder normal in die Freundschaft reinfinden? Ich meine, wenn er mich nicht mehr liebt, dann können wir wieder so weiter machen wie vorher... Meine Finger wandern an meine Lippen.

Wie vorher...

... will ich das überhaupt?

Tardy FFWhere stories live. Discover now