I'll be there for you

Kapitel 4

Ich wache durch die warmen Sonnenstrahlen die durch mein Fenster fallen auf. Zuerst weiß ich nicht, wo ich mich befinde, doch die Erinnerungen kommen schnell zurück. Der Flughafen. Australien. Meine Eltern. Der Kuss mit Richie. Ich kann den Geschmack seiner Lippen immernoch leicht auf meinen schmecken. Schnell stehe ich auf, als mir einfällt, dass Jessi mich heute abholen wollte. Nachdem ich mir eine Hotpant und ein Van Halen T-shirt übergestreift habe, gehe ich nach unten um zu frühstücken. Meine Eltern erwarten mich bereits am Küchentisch mit ein paar Brötchen. "Gut geschlafen Layla?", fragt mein Vater und ich nicke nur stumm. "Alles okay mit dir?", fragt mich meine Mutter besorgt. "Ja, ich vermisse bloß New Jersey", antworte ich und verdrücke ein Brötchen. Meine Eltern blicken mich nur mitleidig an und ich verlasse das Haus, da ich diesen Blick nicht mehr ertragen kann.

Draußen erschrecke ich mich kurz durch die plötzliche Hitze. Damit muss ich mich wohl noch anfreunden. Plötzlich sehe ich auf der anderen Straßenseite ein Mädchen, dass mir wie verrückt zuwinkt. "Jessi!", rufe ich kurz und laufe über die Straße. Sie umarmt mich und ich erkenne ein paar Männer, die hinter ihr stehen und mich kurz beobachten. "Hey Layla, das ist mein Freund und seine Kumpel", sagt Jessi und zieht einen Mann mit blondbraunen, schulterlangen Haaren nach vorne. "Hey, ich bin Joe Elliott und du bist dann wahrscheinlich Layla", sagt der Mann freundlich und reicht mir die Hand. Ich nehme sie und blicke ihm kurz in die freundlichen blaugrünen Augen. Er bedeutet dann den anderen Männern, das sie näher herantreten sollen. "Hey ich bin Rick Allen, schön dich kennenzulernen", sagt der eine mir braunen Locken. "Hi, Steve Clark", sagt der nächste mit langen blonden Haaren. "Hey ich bin Phil Collen", sagt der Vorletzte, ebenfalls mit langen blonden Haaren. Dann ist nurnoch einer übrig. Er reicht mir die Hand und blickt mich mit seinen blauen Augen an. Ich spüre, wie ich nervös werde. Er löst in mir ein warmes Kribbeln aus, als ich seine Hand nehme. "Hey Layla, mein Name ist Rick Savage, aber du kannst mich auch Sav nennen", flüstert er schon fast und hält den Blickkontakt immernoch. "H-hi", erwidere ich und schaue schließlich weg, als Jessi mir auf die Schulter tippt. Sav zieht seine Hand weg und wird ein bisschen rot. "Wo wollen wir hingehen?", fragt Joe schließlich und sieht mich fragend an. Ich zucke die Schultern und schaue hilfesuchend Jessi an. "Wir könnten in die Bar gehen, wo ihr heute abend spielt", schlägt Jessi vor und ich blicke sie überrascht an. "Habt ihr eine Band?", frage ich Phil schließlich. "Jup, sie heißt Def Leppard", erwidert er stolz und ich muss grinsen. "Seid ihr erfolgreich?", frage ich erneut. "Wie mans nimmt, in unserem Heimatland England schon relativ. Wir haben schon zwei Alben rausgebracht, welche aber noch keine ultimative Hitsingle enthalten. Allerdings verkaufen sie sich ziemlich gut", erklärt mir Joe. "Das ist extrem cool. Ihr müsst mir umbedingt mal ein Lied vorspielen", sage ich wieder und Sav grinst. Ich spüre wieder, wie mir die Röte ins Gesicht schießt. Wie kann das sein? Wie kann Sav jetzt schon etwas Ähnliches wie Richie in mir auslösen? Außerdem liebe ich doch Richie? Vielleicht aber auch Sav? Ach, keine Ahnung.

Ich folge den anderen in die kleine Bar wo wir uns um einen Tisch niederlassen. Immer wieder erwische ich mich dabei, wie ich Sav anstarre. Und immer wieder merke ich, das er zurückstarrt. Wenn sich unsere Blicke treffen, schauen wir immer beide schnell wieder weg. Nach einer Weile fragt mich Jessi, ob ich mit Backstage kommen will. "Klar", erwidere ich und beginne zu grinsen. "Ok, um Backstage zu kommen, musst du vorgeben, mit einem von den Jungs zusammen zu sein", sagt Jessi erneut. Das Grinsen verschwindet aus meinem Gesicht. "Ich will", ruft Steve. "Ich auch", ruft Phil. Rick ruft das ebenfalls, nur Sav bleibt still. Stattdessen blickt er mich wieder mit seinen hübschen blauen Augen an. "Gut, wir machen Flaschendrehen", sagt Jessi und Joe holt eine Bierflasche von der Bar. Jessi dreht und die Flasche zeigt auf Steve. "Gut Steve und Layla, ihr seit für heute abend ein Paar", sagt Jessi erneut und Steve jubelt ein bisschen. Ich lächle ein falsches Lächeln und blicke zu Sav. Dieser schaut etwas traurig auf die Flasche, versucht es aber zu verbergen. Während ich gedankenverloren Sav anblicke, kommt Steve zu mir und küsst mich auf die Wange. Kurz bin ich etwas geschockt, doch er sagt kurze Zeit später, dass das nur für heute gilt. Sav hat trotzdem etwas Schmerz in seinen Augen als ich ihn erneut anblicke.

Den gesamten Nachmittag sind wir noch in der Bar und unterhalten uns. Schließlich ist Showtime. Jessi und ich stellen uns ganz nach vorne an die Bühne und schließlich gehen die Lichter aus. Das ganze Konzert über starre ich Sav mit offenem Mund an. Er kann unglaublich gut Bass spielen und gleichzeitig noch super gut singen. Ganz davon abgesehen, dass er unfassbar sexy ist. Was habe ich da gerade gedacht? Er ist sexy. 'Ja, ja das kann ich unterschreiben', denke ich mir als ich meinen Blick erneut über ihn schweifen lasse. Nach dem Konzert gehen wir zum Backstagebereich und warten darauf, dass die Jungs aus der Dusche kommen. Joe ist der erste der sie verlässt. "Ihr wart klasse", flüstert Jessi und küsst ihn liebevoll. Steve kommt ebenfalls aus der Dusche und küsst mich erneut auf die Wange. "Das Konzert war echt der Hammer", sage ich und klopfe ihm anerkennend auf den Rücken. "Danke baby", erwidert er und zwinkert mir scherzhaft zu. Ich lache und sehe wie Sav die Dusche verlässt, nur mit einem Handtuch um seinen Hüften. Ich laufe knallrot an, als er mir zuzwinkert und sich durch die nassen Haare fährt. "Alles gut baby?", fragt mich Steve. "K-klar", erwidere ich und starre auf die Tür, durch die Sav gerade verschwunden ist. Steve folgt meinem Blick und beginnt zu grinsen. "Du magst Sav, oder?", fragt er mich mit einer angehobenen Augenbraue. "Was? nein...also ja...", erwidere ich und blicke auf meine Füße. "Awe, sag's ihm doch", sagt Steve wieder und ich schüttle rasch den Kopf. "Warum nicht?", bohrt er weiter. "Keine Ahnung...was ist wenn er mich nicht mag?...ich bin mir ja noch gar nicht sicher...", druckse ich herum und Steve beobachtet mich amüsiert. "Also ich gehe jetzt da rein und sag ihm, dass du mit ihm reden willst", sagt Steve und bevor ich auch nur einen Einwand loswerden kann, ist er schon durch die Tür verschwunden. Fuck! Was ist denn jetzt mit Richie?