Anabolika

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„Wollen wir wieder hoch zu den anderen?" fragte Tarek während er Laura weiterhin an seine Brust drückte. „Ich bin aber müde!" nuschelte sie in sein Shirt und schlang ihre Arme nochmal fester um seinen Bauch. „Na dann mach ich dir und Caro mal die Couch fertig, ihr müsst ja jetzt nicht mehr nach Hause laufen." Beinahe enttäuscht ließ Laura von ihm ab. Um ehrlich zu sein wollte sie nicht auf der Couch schlafen, aber so wenig wie sie sich eigentlich kannten wäre das vielleicht doch die bessere Idee. Also machten sich die Beiden auf den Weg auf die Dachterrasse. Oben angekommen saß Caro noch hellwach auf der Couch und kaute Sil-Yan ein Ohr ab. Er, Nico und der Bengel waren allerdings schon im Halbschlaf, was Caro aber nicht mal mitbekam. Maxim saß neben ihr und trank in aller Ruhe das letzte Bier aus während er amüsiert die Situation beobachtete.

„Und dann sag ich zu ihm, dass er sich verpissen soll. Und was denkst du was der antwortet? Sil-Yan? Hallo? Sil-Yan hörst du mir überhaup-..." „Caro, der pennt!" fiel ihr Maxim ins Wort, woraufhin sie beleidigt die Unterlippe vorschob. „Leute, ab in die Betten! Caro du gehst zu Laura auf die Couch. Maxim, du und Nico ihr bekommt die andere Seite der Couch und der Bengel und Sil-Yan können auf der Matratze im Gästezimmer schlafen." Ordnete Tarek streng an. Maxim nickte nur und stupste dann die drei schlafenden Männer an um sie dann in die Wohnung zu knechten. Caro folgte der Bande und faselte irgendwas von einer neuen Runde klattschen, woraufhin Laura ihr nur beruhigend über den Kopf streichelte und sie nach unten brachte. Dort klappte Tarek gerade beide Couches auf und legte Decken für alle hin. Interessiert musterte Laura das Spiel seiner Rückenmuskeln und versuchte ihren Speichel bei sich zu behalten. Nachdem Tarek fertig war schubste sie Caro auf die Couch, die Dank des Alkohols etwas ihren Gleichgewichtssinn verloren hatte und sofort mit dem Gesicht vorwärts in ihre Couchecke fiel. Nico schnarchte schon auf der anderen Seite des Zimmers und aus dem Raum nebenan hörte man es vereinzelt grunzen und schnarchen. Sil-Yan und der Bengel waren also auch schon im Land der Träume. Tarek wartete noch, dass alle lagen und Laura konnte es nicht lassen ihn ein letztes Mal an diesem Abend zu umarmen.

„Wenn schon nicht Danke für die Klamotten, dann hierfür!" murmelte sie und Tareks Brust vibrierte leicht vor Lachen und gerade als Laura sich widerwillig von ihm losriss drückte er ihr einen sanften Kuss auf den Haaransatz. „Schon okay, Kleines! Jetzt schlaf mal lieber!" verabschiedete er sich und verschwand mit dem müden Dino ins Schlafzimmer.

„Ich mach das Licht aus, leg dich schon mal hin, Laura!" forderte Maxim die gefühlsverwirrte Frau auf. Das ließ sie sich nicht zweimal sagen, zerrte Caro ein Stück der Decke weg und warf sich ebenfalls auf die Couch. Gerade kehrte Ruhe ein im Zimmer, da zog sich Maxim sein Shirt aus um ‚besser schlafen zu können'. Das führte natürlich zu einer hormonellen Laberattacke seitens Caro.

„Meine Güte! Auf was für Anabolika bist du denn? Ich wette du bekommst in der Gruppe die ganzen Groupies ab oder? Was sagt denn deine Frau dazu? Oder dein Mann? Ich bin ganz offen bei sowas. Soll ja jeder lieben wen er will, ne?" Genervt stöhnte Laura auf. Hätte sie gewusst, dass Caro ihr Mundwerk in Maxims Anwesenheit noch weniger unter Kontrolle hätte, wäre sie vielleicht doch mit zu Tarek ins Bett gekrochen. Plötzlich ging das Licht aus und die Couch auf der anderen Seite quietschte leicht. Maxim hatte sich wohl hingelegt. „Also erstmal steh ich auf das weibliche Geschlecht. Zweitens bin ich Single. Und drittens ist das alles biologisch selbst angebaut bei mir." Man hörte ihn schmunzeln, bevor er fortfuhr. „Alle Fragen beantwortet, Schnecke?" Statt eines ruppigen Konters, den Laura nun wirklich erwartet hatte, kam bloß ein müdes Kichern aus der Ecke hinter ihr.

Nach zehn Minuten Ruhe waren zwar alle im Zimmer eingepennt, aber Laura, die ja eigentlich die Müdeste war, lag wach und versuchte mit aller Gewalt ihre Gedanken über einen gewissen Mann namens Tarek Ebéné zu stoppen. Als sie ihn dann aber aus dem Schlafzimmer leise husten hörte war es ganz vorbei. Auf leisen Zehenspitzen stand sie auf und lief langsam Richtung Küche um sich ein Glas Wasser zu nehmen. Das wurde erstmal geext. Danach ging sie langsam zum Schlafzimmer und drückte die angelehnte Tür ein Stück weiter auf. Vor dem Bett lag Dino friedlich schlummernd und wackelte nur verträumt mit den Ohren. Im Bett lag Tarek, beide Arme von sich gestreckt und die Bettdecke bedeckte ihn nur bis zum Bauchnabel. Er trug natürlich kein Shirt beim Schlafen, weswegen Laura einen wundervollen Blick auf seine durchtrainierte Brust werfen konnte.

Leise schlich sie in Richtung Bett. Tarek hatte sie zwar nicht gefragt, ob sie hier schlafen wollte, aber in der Hoffnung, dass sie seine Zeichen richtig gedeutet hatte, hob sie die Decke und hoffte auf seine Einverständnis neben ihm schlafen zu dürfen. Gerade als die Decke weit genug gehoben war, dass sie unauffällig darunter schlüpfen konnte, musste Laura geschockt feststellen, dass Tarek nicht nur ohne Shirt schlief. Mit großen Augen konnte sie, und das war ihr selbst ein wenig peinlich, nicht aufhören sein bestes Stück anzustarren. Nicht weil sie noch nie eins gesehen hatte, immerhin arbeitete sie in einem Krankenhaus. Allerdings kam das doch etwas überraschend hier. Nach den endlosen Minuten, die sie ihre Augen kaum abwenden konnte, schlüpfte sie schnell in das Bett und hielt vorsichtshalber ein wenig Abstand.

Keine zwei Minuten später drehte sich Tarek im Schlaf und legte seine Arme um ihre Hüfte und zog sie somit näher an sich heran. Dass dabei eben beobachteter Penis auch etwas näher kam versuchte Laura so gut wie möglich zu ignorieren. „Was verschafft mir die Ehre?" murmelte Tarek müde und drückte sein Gesicht in ihren Nacken um vermutlich sofort wieder einzuschlafen, weswegen Laura auch einfach nicht antwortete und dafür weiterhin seinen Geruch einatmete. Und tatsächlich holte nach ein paar Minuten auch sie der Schlaf ein.

„Ha! Ich wusste es doch!"


Schampus und KoksWhere stories live. Discover now