Kapitel 3

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Am Morgen hatte ich meinen Koffer schon fertig gepackt und wartete in meinem Zimmer bis die Sozialarbeiterin mich holte. Ich hörte wie eine Frau, sich mit der Sozialarbeiterin unterhielt. Ich hörte der Stimme, der Fremden, genau zu und fand sie sehr beruhigend. Doch meine Ruhe hielt nicht lange an, als ich Schritte auf mein Zimmer zukommen hörte. Nervös wippte ich mit meinem Bein und ich konnte gar nicht mehr klar denken. Ich wollte am liebsten weglaufen, doch meine Beine fühlten sich wie Blei an. Dann ging die Türe auf und die Sozialarbeiterin sah mich auffordernd an. Zögernd stand ich auf und ging langsam hinter ihr her. Dann sah ich meine Mom. Mein Atem hielt an und mein Herz schlug wie wild. Dann sah ich sie, ich blieb hinter ihrem Stuhl,  etwas entfernt, stehn. Sie sah mich an. Mit einem freundlichen, aber auch verunsicherten Blick. Sie hatte lange, blonde, gewellte Haare, eine rote Lederjacke und darunter noch ein graues T-Shirt an. Verunsichert sah ich auf den Boden und setzte mich auf einen Stuhl, an den Tisch. Vorsichtig sagte sie:" Hallo, Layla." Nach einer schweige Sekunde, sagte ich leise : " Hallo...Miss Swan." Die Frau lächelte ein wenig und sagte dann mit ruhiger Stimme: "Du kannst mich...Emma nennen, wenn du möchtest. " Ich nickte nur. Mir war es ganz recht, dass sie nicht sagte, ich solle sie Mom nennen, da ich die Frau nicht kannte. "Hast du deine Sachen alle gepackt ?", fragte die Sozialarbeiterin mich. " Ja, sie sind alle in meinem Koffer."  "Ok, gut. Ich helfe ihnen beim einladen. " Wir standen alle zusammen auf und ich zog meinen kleinen Koffer hinter mit her. "Gib mir deinen Koffer, ich zieh ihn.", kam die freundliche Stimme von Emma. " Ja, danke." Als alles eingeladen war, sah ich noch einma auf das Heim. Ich dachte, jetzt heißt es Goodbye. Ich nahm die Sozialarbeiterin in den Arm und fing an zu weinen. Als sie mich wieder los ließ, sah sie mir noch einmal in die Augen und sagte zu mir: "Deine Eltern wären stolz auf dich gewesen." Dann machte sie mir die Autotür auf und ich setzte mich hinein.  Neben Emma. Dann fuhren wir los und ich winktenoch ein letztes mal zurück,  bevor die Sozialarbeiterin hinter einer Hecke verschwand. Das war das Ende, dachte ich. Das Ende von einem Leben hier in dieser Stadt.  Das Ende vom Anfang, hatte Lisa zu mir gesagt. Lisa, meine beste Freundin. Ich werde sie wohl nie wieder sehen.  Auf der ganzen Fahrt,  sagte ich keine Wort. Ich sah nur hinaus. Wie die Bäume und Hecken an mir vorbei zogen und dann das Ortsschild. Emma sah mich kurz, mit einem traurigen Blick, an. "Das mit deinen Eltern, dass tut mir echt leid." Das war das einzigste, was in dem kleinem gleben Käfer, gesprochen wurde. Danach war es still.

OUAT - Die fremde GegendWhere stories live. Discover now