Kapitel 80 - Der Wert von Fortschritt

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Obwohl er sich völlig zerschlagen fühlte, lag er diesmal länger wach als sonst, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, den Blick an die Decke gerichtet. Erst als Emila sich regte, drehte er sich zur Wand und schloss die Augen. Er hörte noch, wie sie aufstand und sich ankleidete, bevor er schliesslich wegdämmerte.

Er erwachte erst, als er schon beinahe los musste, und stellte fest, dass er allein im Haus war. Bilder eines unzusammenhängenden Traums über Vögel und Heurechen hingen ihm nach, während er hinunter in die Küche schlurfte und im Vorratsschrank nach dem Reservetopf Cuff suchte, um sich Brote zu schmieren. Während er ass, begutachtete er den blauen Flecken am Oberarm, wo ihn die Stockspitze erwischt hatte. Nicht, dass es dafür irgendeinen Grund gegeben hätte, oder zumindest keinen, der ihm ersichtlich war, der Typ war einfach nur ein Arsch. Und Falrey stellte fest, dass ihn der Bluterguss wesentlich mehr aufregte als die gebrochene Nase, die Jaz ihm verpasst hatte und die mittlerweile abgeschwollen war. Jaz hatte wenigstens einen Grund dafür gehabt, zumindest diesmal.

Wo zur Hölle steckte er nur? Er war jetzt seit fast einer Woche verschwunden. Was tat er so lange? Wo schlief er? Warum kam er nicht nach Hause? Falrey fragte sich, ob es seine Schuld war, aber was hatte er getan? Er hätte Jaz schneller loslassen sollen, aber so schlimm war das doch nicht, oder? Vielleicht war tatsächlich etwas passiert. Verdammt, es konnte so vieles geschehen. Jaz kann auf sich aufpassen, sagte er sich. Besser als du oder irgendjemand anderes. Aber diese Stadt war gefährlich. Und es reichte, wenn Jaz sich betrunken hatte und sich deshalb nicht mehr richtig verteidigen konnte.

Ihm gingen die letzten Worte durch denk Kopf, die sie gewechselt hatten. Ich bin kaputt, Fal. Das ist weder deine Schuld, noch kannst du was daran ändern. Das klang so verdammt hoffnungslos, dass es Falrey beinahe körperlich wehtat. Ihm war klar, dass Jaz nicht zum ersten Mal so etwas gesagt hatte, aber man konnte es so leicht vergessen über der abgebrühten Art, die er sonst an den Tag legte. Warum musste das alles so schwierig sein?

Seine Gedanken drifteten weiter zu Nemi und der Tatsache, dass er immer noch keinen Plan für den Antrag hatte. Sein Herz schlug schon viel zu schnell, wenn er nur daran dachte. Aber er musste es tun. Er liebte sie, sie liebte ihn. Aus Angst zu zögern war keine Option. Nemi... Er schloss die Augen, um an sie zu denken, sich jedes Detail ihrer Mimik in Erinnerung zu rufen. Ein Lächeln zog sich über seine Lippen.

Dann wurde ihm bewusst, was er da gerade tat, und er fühlte sich einen Moment lang ziemlich scheisse. Er dachte an Nemi, um sich von Jaz abzulenken. Wie konnte er so glücklich sein, wenn er nicht einmal wusste, wo sein einziger Freund war und ob er noch lebte?! Du kannst nichts tun, also bringt es nichts, dir Sorgen zu machen,versuchte er sich klar zu machen und rief sich auch ins Gedächtnis, was Nemi gesagt hatte. Ich will nicht, dass du verletzt wirst wegen ihm. Er konnte sich nicht den Kopf zerbrechen über Jaz, sich am Ende vielleicht sogar in Gefahr bringen, indem er nach ihm suchte, Nemi zuliebe. Aber das änderte nichts daran, dass er sich ziemlich erbärmlich fühlte deswegen. Natürlich war seine Zukunft wichtig, wichtiger als die Gegenwart, weil sie mehr seines Lebens ausmachen würde, aber nach allem was Jaz für ihn getan, was er ihm beigebracht hatte, konnte er ihn doch nicht einfach aus seinen Gedanken schieben, sobald es unangenehm wurde.

Er schreckte auf, als plötzlich die Haustüre aufging und für einen Augenblick machte sein Herz einen Sprung, aber es war Emila, die eintrat. Erst auf den zweiten Blick erkannte Falrey, dass sie nicht allein war, sondern von Bodir begleitet wurde, was ihn dazu veranlasste, sich hastig die Weste, die neben ihm auf der Bank gelegen hatte, über den Kopf zu ziehen. Bodir begrüsste ihn freundlich und Falrey erwiderte seinen Gruss.

„Bist du heute Abend hier?", fragte Emila.

Er schüttelte den Kopf.

„Ah, dann spielt es nicht so eine Rolle. Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute mit Freunden zu einer Musikveranstaltung gehe, und weil es spät werden könnte, hat Peg mir angeboten, bei ihnen zu übernachten. Nur dass du dir keine Sorgen machst, falls ich am Morgen noch nicht zurück bin."

Niramun II - Mörder und BastardΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα