Green -Das Erwachen

Prolog

Eine flackernde Kerze erhellte den Raum, der nur aus Holz bestand. Es roch nach verfaultem Fisch und die Fenster wurden seit Ewigkeiten nicht mehr geputzt. Draussen war es stockfinster. Die junge Frau schaute sich ängstlich im Raum um. Es gab kaum eine trockene Stelle im Zimmer. Alles war feucht und faulig. Sie rümpfte ihre Nase. Die einzigen Möbel die hier vor ihr standen, waren ein Tisch und ein Stuhl. Selbst diese Möbel waren Baufällig. Der Mann, der neben ihr stand, lächelte sie liebevoll an. Mit einem leisen flüstern sagte er: „Es wird alles gut, glaub mir." Und küsste ihre rechte Wange. Sie lächelte zurück „ Das hoffe ich" Mit einem leisen klopfen ging eine knarrende Tür auf. Ein älterer Mann mit einem wettergegerbten Gesicht kam ins Zimmer. Er kicherte leise und setzte sich auf den Stuhl, der hinter dem Tisch stand. „Jacob" begrüsste der Junge Mann mit einem leichten nicken. „Serena, Loran." Auch er nickte nur kurz. „Ich bin überrascht, dass es doch noch geklappt hat" sagte Jacob mit einem finsteren lächeln. „Wobei ich eigentlich noch was ganz wichtiges Vermisse". Er zog eine Augenbraue hoch und schaute direkt in Serenas Gesicht. Serena lachte laut auf. „Das ich nicht lache. Du und Vermissen? Du..." „Ich denke wir sollten zum Punkt kommen" Unterbrach Loran Serena schnell und verschränkte seine Hand in ihre. „Wo ist das Buch Jacob?" Jacobs Gesicht wurde finster. „Ach ja das Buch. Fast hätte ich es vergessen." Mit einer raschen Bewegung holte er das Buch hervor. Serena atmete erleichtert auf. Es war soweit. Endlich hatten sie das Buch und es stand ihnen, Loran und ihr, nichts mehr im Wege. Sie konnten ihre Arbeit weiterführen ohne das sie jemand daran hinderte. Sie hatten so viel durchgemacht und nun war das Ziel zum greifen nahe. Als Loran nach dem Buch greifen wollte, zog es Jacob blitzschnell weg. „Einen Moment, wenn ich bitten darf!" Sein Blick wurde noch kälter. „Ich hätte da eine Frage, die da sehr Interessant wäre." Jacobs blick galt ganz allein Serena. „Serena mein liebes. Du weisst doch, wie sehr ich dich lieb habe. Was ich aber gar nicht haben kann sind Geheimnisse. Und das weisst du." Serena blickte nervös zu Loran. „Was meinst du mit Geheimnisse? Ich meine wir waren doch immer ehrlich zu dir." Flüsterte Serena. „Und das sind wir auch jetzt noch" knurrte Loran. „Jacob gib endlich dieses verdammte Buch her. Stelle meine Geduld nicht auf die Probe." Lorans Wut war deutlich in seinen Worten zu erkennen. „Wo ist das Kind?" fragte Jacob. Serena erstarrte. Kalter Schweiss lief ihr den Rücken hinab. Sie ballte ihre Hände zusammen und atmete schwer ein und aus. „Wusst Ichs doch" Jacob lachte laut auf. „Dachtest du ernsthaft ich sei so blöd? Also mach es nicht noch schwerer. Wo ist sie? Eure Tochter?" Loran und Serena traten einen schritt zurück sodass sie mit dem Rücken an die Wand stiessen. „ Sie ist dort, wo sie hingehört, mehr brauchst du auch nicht zu wissen:" sagte Loran. Plötzlich hörten sie im Nebenzimmer Stimmen. „Wo sind sie?" fragte einer der beiden Stimmen im Nebenraum. Es krachte und klirrte. „Wir sollten gehen" sagte Loran plötzlich zu Serena. Seine Panik war deutlich in seinem Gesicht zu erkennen. Serena wusste sofort bescheid und wurde blass „ Du hinterhältiger Bastard! Du hast uns verraten" schrie Serena und ging einen Schritt auf Jacob zu. „Serena, lass es sein. Wir müssen verschwinden, sofort!" Loran nahm ihre Hand und ging mit grossen Schritten zum Fenster, des kleines Zimmers. Jacob grinste böse. „Wollt ihr nicht noch zu einem Kaffe bleiben?" Fragte er und stand langsam auf. Serena öffnete das Fenster. „Nein du Mistkerl. Ich glaube wir sind hier fertig." Fauchte Sie und sprang aus dem Fenster. Sie landete auf den Füssen. Loran sprang ihr hinterher. Auf dem Boden angekommen, sahen sie sich an. „Das Buch..." begann Serena mit tränen in den Augen, doch Loran unterbrach sie. „Das ist nicht mehr wichtig meine Liebe. Wir haben keine Zeit mehr für das Buch. Sie haben uns entdeckt und wir müssen nun das Beschützen was uns am Wichtigsten ist. Unsere Tochter." Er nahm sie bei der Hand und die beiden begannen zu rennen, ohne auch nur ein einziges mal zurück zu blicken.