Chapter 1.0 Prolog

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Der Regen prasselt auf die, von wenigen Straßenlaternen beleuchtete Straße.

Weit und breit ist hier niemand zu sehen.
Um diese Uhrzeit an diesem Ort, will sich doch niemand so wirklich aufhalten, oder?
Stellen wir uns ein kleines Dorf in Südwest Japan vor, welches nahezu komplett von dicht bewachsenen Wäldern und hohen Bergen umzingelt ist.
Das Wlan Netz ist schlechter als sonst wo und der Bus fährt jeden Tag nur drei Mal aus dem Loch hinaus.
Einmal um 7 Uhr, einmal um 15 Uhr und einmal um 22 Uhr. Das heißt, wenn man den Bus um 22 Uhr verpasst, muss man die Nacht über im nahegelegenen Wald verbringen oder sich anderswo einen Unterschlupf suchen.

Er rennt auf dem schmalen Weg in Richtung Wald, an dem Shinto Schrein vorbei, dieser in der Dunkelheit ein Unbehagen in ihm auslöst.
,,Gott steh mir bei", flüstert er über seine eiskalten Lippen und hofft darauf, dass die Götter ihn erhören. Nun blickt er auf sein Handy, 21:55 Uhr.
,,Noch ist es nicht zu spät, ich kann es noch schaffen", denkt er sich und rennt weiter in die Dunkelheit. Der kühle Herbstwind pfeift ihm um die Ohren. In der Ferne hört man Zikaden zirpen, wie an typischen Sommertagen in Japan.                                                                                        Doch irgendetwas beunruhigt ihn.                                                       

Er wird es schaffen, denkt man sich doch jetzt. Doch wie soll es auch anders sein, er findet die Bushaltestelle nicht. Man sieht ihn um sich blicken. Nach rechts und links, nach oben, nach unten. Gerade aus, zu dem Shinto Schrein – ein Schauer läuft ihn über den Rücken.

Er murmelt etwas leise vor sich hin, doch er versteht seine Worte selber nicht. Er schaut wieder auf sein Handy, 22:04 Uhr. In der Ferne sieht man die Scheinwerfer eines Buses in der schönen Dunkelheit verschwinden. Er ist wohl ans falsche Ende des Dorfes gelaufen. So ein Pech aber auch.

Es sieht aus als wenn er gleich zusammenbricht, doch so mutig er auch ist, packt er seine Sachen und geht in den nahegelegenen Wald, um sich einen Unterschlupf für die Nacht zu suchen.

,,Wir können loslegen", sage ich und kichere... 

Dream WoodsWhere stories live. Discover now