Das Hohe C

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Fast schon in einer dramatischen Zeitlupe fiel das Handy auf Flos Bett. Die Stille machte sich nun bemerkbar, breitete sich aus wie eine wabernde Decke, die alles erstickte. Florian schluckte und atmete aus. Unbewusst hatte er den Atem angehalten.
Wovor hatte er Angst? Warum wollte er die Bekanntschaft von Timon jetzt schon nicht verlieren?

Fragen, auf die er momentan keine Antwort haben wollte.

Er drückte seine Handballen auf die geschlossenen Augen, so sehr, dass er kleine Feuerwerke sah. Warum verhielt er sich so komisch? Was war nur mit ihm los? War er so verzweifelt endlich mal wieder flachgelegt zu werden, dass er all seine anderen Verpflichtungen vergaß und auf den erstbesten Zug aufsprang?
An Schlaf war heute einfach nicht zu denken. So gerne wollte er das blinkende Licht an seinem Handy ignorieren, wollte sich selbst täuschen, dass es ja nur eine andere App-Benachrichtigung sei.

Aber sich selbst konnte man nicht täuschen. Genauso, wenn man vor sich selbst die Süßigkeiten versteckte.

Und genau deswegen griff er wieder nach dem Handy.

Timon: Ich kann es probieren.
Timon: Wolltest du mich abschrecken?
Timon: Ich habe kein Problem mit deiner Tochter, solange sie oder du keins mit mir habt.
Timon: Wann können wir uns sehen? Ich habe das Gefühl, dass es besser wäre, wenn wir uns gegenüber sitzen würden.

Warum kämpfte Timon? Es machte keinen Sinn. Sie kannten sich noch nicht einmal wirklich. Warum hielt er an diesem Fremden fest? Flo schüttelte den Kopf.

Flo: Das wird schlecht. Ich kann zurzeit nicht einfach so nach München fahren. Meine Tochter ist diese Woche bei mir, weil die Schule geschlossen hat.

Timon: Dann komm ich nach Regensburg.

Flo: Und dann?

Flo: Lass einfach gut sein.

Eine Zeitlang war es still zwischen den beiden und Florian biss sich auf seiner Unterlippe herum. Wenn Charlotte das wüsste, dürfte er sich etwas anhören.

Flo: Wenn du meinst, Regensburg ist eine schöne Stadt.

Timon: Nur wenn du mit mir Sightseeing machst.

Flo: Viel Spaß mit einer quengligen Marie.

Am nächsten Morgen wachte Florian auf. Sein Handy lag neben ihm und die Lesebrille hatte sich verselbstständigt und lag irgendwo auf seinem Kopfkissen. Grummelnd wischte er sich den Schlaf aus den Augen und erinnerte sich.

Marie schlief nebenan. Er lächelte sanft und streckte sich. Zeit seine Motte zu wecken.

Kurz schaute er auf sein Handy.

Timon: Wird schon. Ich hatte einige quenglige Cousins.
Timon: Gute Nacht, Flo und auch eine gute Nacht an Marie, unbekannterweise.

Flo: Morgen Timon. Gut geschlafen?
Flo: Erstmal Kakao für Marie und Kaffee für mich machen.
Flo: Mal sehen, wie ich die Motte heute beschäftige. Ich muss heute Morgen einige Wörter geschrieben haben.

Timon: Guten Morgen Flo. Ja, so halbwegs.
Timon: Mach einen Kakao für mich mit.
Timon: Ich könnte heute Nachmittag kommen. Das Wetter soll stabil bleiben.

Flo biss sich auf die Lippen und erinnerte sich an die Beharrlichkeit von Timon. Dann lächelte er.

Flo: Du bist aber ein ganz schneller. Hoffen wir mal, du hast woanders Durchhaltevermögen.
Flo: Lass mich es mit ihr besprechen. Ich komm auf dich zurück.

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⏰ Son güncelleme: Jul 14, 2018 ⏰

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