2018: Frühlingskinder - Cinderellas Glück

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AutorSilber2000

Fandom: Disney's Cinderella (2015)



Das weiche Gras kitzelte an meiner Haut. Am blauen Himmel über mir schwebten Wolken vorbei. Die aufgehende Sonne ließ sie aussehen wie rosarote Zuckerwatte und ich fragte mich, wie diese wohl schmecken würde. Ich war kurz davor, meine Hand auszustrecken und danach zu greifen, als ich ein leises Gemurmel neben meinem Ohr bemerkte. „Ella", flüsterte eine helle Stimme. Der süße Klang hallte in meinem Kopf wider und ich glaubte für einen Moment, dass ich mir alles nur einbildete. Doch dann hörte ich meinen Namen wieder, dieses Mal klarer, und ich war mir sicher, dass direkt neben mir jemand war. Ich öffnete meine Augen, um zu sehen wer zu mir sprach, doch ich sah nur die endlos weiten, saftig grünen Wiesen, die mich umgaben und das rosarote Licht der sanft glühenden Sonne spiegelten. 

Plötzlich zupfte mich etwas an meinem Kleid und ich sah meine kleinen Freunde - die Mäuse. „Ella", sagten sie, „schau mal wer da ist..."
Ich blickte auf und sah meine Eltern mit einem Kind Arm in Arm über die Wiese spazieren. „Maman? Papa?" Ich näherte mich ihnen und merkte, wie sie mit dem Mädchen sprachen: „Ella. Wir sind so stolz auf dich. Vergiss das niemals. Und wir lieben dich so sehr." Ich hielt es nicht mehr aus. Ich musste unbedingt mit ihnen sprechen. "Maman", flüsterte ich und meine Eltern drehten sich um. Ich warf mich in ihre Arme und fühlte mich wieder richtig geborgen. Papa lächelte: „Du bist wunderschön, Liebes." Auf einmal kitzelte mich etwas an der Nase, aber Maman hielt mich fest und sagte: „Ich liebe dich, mein Schatz. Sei immer mutig und freundlich, Ella." Ihre Stimme klang schon so weit entfernt und da war wieder dieses Kitzeln...
Ich öffnete die Augen. Ein großer blauer Schmetterling saß auf meiner Nase und obwohl ich traurig war, weil alles nur ein Traum war, musste ich lächeln und nahm den Schmetterling auf meine Fingerspitzen.
Um ihn besser betrachten zu können, setzte ich mich vorsichtig - da ich ihn nicht verscheuchen wollte - aufrecht hin. Seine zarten Flügel schimmerten in den schönsten Farben. Sie erinnerten mich an das türkise Meer mit den sanften Wellen, die das Sonnenlicht spiegelten. Nie werde ich vergessen, wie Kit und ich in unseren Flitterwochen Hand in Hand am Strand standen und hinaus auf den endlosen Ozean blickten, der am Horizont mit dem Himmel verschmolz wie die Herzen zweier Liebender.
Der Schmetterling erhob sich von meinem Finger und flog fort. Er verlor sich in dem saftigen Grün der Wiese. Die Pracht der vielen sprießenden Blümchen überraschte mich jedes Mal wieder, wenn der Frühling wieder damit begann, die Welt von den tristen Grautönen zu befreien und sie in einen magischen Ort zu verwandeln.
Es war der erste schöne Tag im Jahr. Die Sonne schien und kleine Wolken zogen in gemütlichem Tempo vorbei, während der süßliche Duft der Blüten die Luft erfüllte. Ich genoss noch einige Zeit die ruhige Natur um mich herum, bis ich Kit entdeckte, der in meine Richtung schlenderte. Zuerst schien er mich nicht zu bemerken, doch als ich mich daran machte aufzustehen, kam er schnell zu mir und hielt mir seine Hand zur Hilfe hin. Dankbar ergriff ich sie, woraufhin ich kraftvoll nach oben gezogen wurde. Mit meinem Bauch war nicht alles so leicht. Ich war erst im sechsten Monat, doch die Kugel, die ich mit mir herumtrug, war jetzt schon so groß, dass man meinen könnte, das Kind würde jeden Moment kommen. Fast als würde es meine Gedanken bestätigen wollen, spürte ich die Bewegungen der kleinen Beinchen. Ich nahm Kits Hände und legte sie auf die Stelle, an der ich es spürte. „Merkst du wie es strampelt?", fragte ich ihn. „Ja, unser Söhnchen wohl will sich bemerkbar machen", sagte er grinsend. „Woher willst du wissen, dass es nicht ein Mädchen ist?" Natürlich hoffte er auf einen Thronfolger, aber deshalb konnte er noch lange nicht ausschließen, dass es eine Tochter sein kann. Gespannt wartete ich auf eine Antwort. „Naja, ein Mädchen wäre doch kaum jetzt schon so groß, dass es aussieht als hätte sie fast nicht mehr Platz, oder?" Eine solche Erwiderung hatte ich nicht erwartet, doch ich musste gestehen, dass Kit gut gekontert hat und so musste ich ihm schließlich Recht geben. Er lachte herzhaft. Er hatte gewonnen, dessen war er sich bewusst. „Komm, Liebling, im Salon ist der Tee serviert." Das war jetzt genau das Richtige für mich, denn obwohl mein Kleid lange Ärmel hatte, war es etwas kühl geworden. Ich hakte mich bei Kit ein und wir spazierten zu unserem Ziel.

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