Kapitel 7

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,,Ouch, ouch, OUCH!", rufe ich als mir eine Locke so eingedreht wird, dass mir ein Paar kleine Haare ausgerissen werden.

,,Sorry, Miss", entschuldigt sich die Stylistin, die bei mir im Zimmer steht und meine Haare macht.

,,Nicht schlimm", sage ich mehr oder weniger ehrlich.

Kann sie mir bitte meinen Schädel abbrennen, damit ich nicht zu dieser Gala muss.

Ich schließe meine Augen, als die Visagistin ansetzt meinen Eyeliner zu ziehen.

,,Dein Security Guard und Chauffeur sind schon unten, Nea. Dein Security wird dich den ganzen Abend begleiten und bitte Nea", höre ich die Stimme meiner Mutter aus dem Flur, sodass ich meine Augen öffne, nachdem die Stylistin fertig ist.

Meine Mutter kriegt gerade eine Clutch von ihrer Stylistin in die Hand gedrückt, als sie mich bittend ansieht.

,,Bitte sei nicht so... naja großmaulig", sagt meine Mutter und schmunzelt als sie meinen entgeisterten Ausdruck registriert.

,,Nur weil die Stock-Im-Anus Leute keine Kritik vertragen können, bin ich noch lange kein Großmaul", verteidige ich mich und verschränke meine Arme, als die Stylistin noch abschließend Haarspray aufträgt und die Visagistin mein Make-up mit einem durchsichtigen Gloss abrundet.

,,Einer Frau zu sagen, dass ihr Sohn ein Schmarotzer und dazu ein Bankart sei, ist keine Kritik, Nea", sagt meine Mutter bestimmt, wobei man das Zucken ihrer Mundwinkel nicht übersehen kann.

,,Ich frage mich immernoch woher du den Begriff Bankart kennst, ich musste erst recherchieren, nachdem sie sich bei mir beschwert hat", sagt sie dann und schüttelt grinsend den Kopf bevor sie ihre Clutch öffnet um ihren Lippenstift rauszuholen.

Ich verdrehe meine Augen.
,,Das war Kritik, Mom. Schmarotzer war die Kritik an ihre Erziehung und Bankart, komm schon Mom, jeder weiß, dass ihr Sohn nicht von ihrem Mann ist sondern von ihrer nicht mehr ach so geheimen Affäre von Chauffeur", verteidige ich mich weiterhin.

Wenigstens kann ich Leuten sowas ins Gesicht sagen und muss nicht hinter verschlossenen Türen über die Affären munkeln.

,,Ich schätze deinen Mut, aber ehrlich manchmal würde ich mich über etwas Zurückhaltung deinerseits freuen, Schätzchen", sagt sie nachdem ihr roter Lippenstift wieder perfekt sitzt.

Ich beschließe nicht zu antworten und ziehe einfach meine hohen Schuhe an.

Die Visagistin und Stylistin räumen gerade ihre Sachen zusammen als mein Dad hinter Mom auftaucht und seinen Arm um ihre Taille schlingt.

,,Die zwei schönsten Damen", sagt er dann und meine Mutter dreht sich lächelnd zu ihm um und ich schaue an mir runter.

Mein Kleid ist lang und schulterfrei.
Ich streiche es glatt und fühle mich dabei wie in einen Glitzertopf gefallen.
Es ist schön, keine Frage, aber selbst für mich ein bisschen zu glamourös.

Es ist schön, keine Frage, aber selbst für mich ein bisschen zu glamourös

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