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»Ihre Eltern haben mir bereits ihren Segen gegeben«, sagte er leise. Sie stöhnte innerlich auf. Wieso taten ihre Eltern ihr das an? Sie war keine umwerfende Schönheit wie ihre Schwester Greta, die einen makellosen Teint wie eine Porzellanpuppe hatte, große blaue Augen und einen schön geformten Mund. Greta konnte wirklich jeden Mann bekommen und wie es im Moment aussah, würde sie den Earl of Windhem heiraten, einen attraktiven und äußert netten Mann. Rose hingegen mit dem widerspenstigen dunkelbraunen Haar und den graugrünen Augen, die leicht schräg zueinanderstanden sagte man etwas Exostisches nach. Ihre Lippen waren ebenso schön geformt wie die ihrer Schwester. Ihr Teint war ein Tick dunkler, die Augen wirkten intelligent. Laut ihrer Mutter stieß Intelligenz bei Frauen die Männer ab. War das ihr Problem? Sie war hübsch, ja. Aber nicht umwerfend schön und ihr Blick war zu erhaben, wenn sie ihrer Mutter glauben konnte. Und dann war da ihr eigensinniges Wesen.

»Ich muss darüber nachdenken, das kommt doch sehr überraschend.«

Er stand auf und nickte. »Natürlich. Das muss für eine junge Dame ... nun ja ...« Er lächelte und torkelte zum Sessel.

»Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich werde mich frisch machen«, sagte Rose und verschwand so schnell es ging aus dem Salon. In der Bibliothek fand sie ihre Eltern. Ihr Vater saß in seinem roten Lesesessel, ein dickes Buch lag aufgeschlagen auf seinem Schoß, während ihre Mutter an einer Tasse nippend auf der Couch saß.

»Wie könnt ihr nur denken, dass ich diesen ... diesen Tyrannen heiraten werde! «, schrie sie.

Ihre Mutter stellte in aller Ruhe die Teetasse ab und bedachte sie mit einem herablassenden Blick, der Rose sauer aufstieß. »Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du brauchst einen Ehemann und die guten würden es bei dir nicht aushalten.«

»Charlotte«, ermahnte Rose Vater seine Frau und schüttelte leicht verärgert den Kopf. »Was deine Mutter sagen möchte, ist, dass du durch dein schwieriges Wesen nicht alle Chancen nutzen kannst, die sich dir böten.«

Sie starrte ihn fassungslos an. »Ich habe kein schwieriges Wesen, nur weil ich nicht die dumme, ungebildete Ehefrau eines Aufschneiders sein will!«

»Genug jetzt! Du wirst seinen Antrag annehmen. Wehe du hast ihn abgelehnt!«, zischte ihre Mutter. Mit dem schwarzen hochgesteckten Haar, das von grauen Strähnen durchzogen war, der leicht schiefen Nasen und den schmalen Lippen, hätte sie der fiesen Stiefmutter aus einem Märchenbuch entsprungen sein können.

»Ich sagte, ich muss es mir überlegen. Aber ich werde ihn ablehnen!«, sagte sie. »Ihr könnt mich nicht zwingen, ihn zu heiraten.« Mit diesen Worten marschierte sie aus dem Raum. Doch kaum hatte sie die Treppenstufen erreicht, hatte ihr Vater sie eingeholt. Er wirkte müde, das Gesicht war fahl, die Augenringe verrieten, wie wenig Schlaf er bekam. »Du musst ihn heiraten«, sagte er leise und sah sich um. »Er möchte dich unbedingt zur Frau nehmen und es ist so ...« Wieder sah er sich zu allen Seiten um, bevor er dichter an sie herantrat und die Stimme weiter senkte. »Er hat etwas gegen unsere Familie in der Hand. Wenn du ihn nicht heiratest, sind wir alle ruiniert. Es tut mir leid, mein Schatz, aber denk doch an deine Mutter und an deine Schwester.«

»Womit hat ..." , begann Rose, doch ihr Vater legte seine Hand auf ihren Arm. Die Tür zum Salon ging auf und heraus wankte ein sichtlich alkoholisierter Lord Wisby. »Da seid ihr ja ...« Er lachte, seine Augen blitzten, als er Rose erblickte. 

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⏰ Última atualização: Apr 30, 2018 ⏰

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The Girl from Cherry Tree Park  -Onde histórias criam vida. Descubra agora