》Kapitel 3《

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07. Juli 2025

Mein Wecker klingelte am nächsten Morgen mal wieder viel zu früh, aber als Trauzeugin wollte ich Zoe natürlich in allen Lagen beistehen und außerdem hatte ich die Aufgabe übertragen bekommen, mich, während Zoe durch die MakeUp-Artisten und Friseure, die sich in ihrem Zimmer tummelten, unpässlich war, um alles weitere zu kümmern.

Das hieß, ich würde die Gäste beim Frühstück in den genauen Ablauf einweihen und später darauf achtgeben, dass alles seine Ordnung hatte. Aber zunächst wollte ich, nachdem ich mich erstmal fertig gemacht und in bequeme Kleidung geworfen hatte, Zoe besuchen.

Die ganze Schar an Helfern müsste neun Uhr hier auftauchen und vorher wollte ich sicher gehen, dass bei Zoe psychisch alles okay war.

Vor ihrem Zimmer angekommen - Luca hatte sich extra wegen dieses Morgens ein eigenes Zimmer gesucht - klopfte ich leicht und hörte von drinnen ein freudiges: "Herein!".
Schmunzelnd öffnete ich die Tür und fand Zoe in ihrem üblichen Chaos wieder. Gerade beugte sie sich über ihr Bett um an eine graue Jogginghose zu gelangen, welche sie, als sie sie erreicht hatte, überzog.

Auch sie hatte sich für ein bequemes Outfit am Morgen entschieden, immerhin würde sie nachher lang genug in ihren hochhaushohen High Heels laufen können. Ich umarmte Zoe und wünschte ihr einen "Guten Morgen!", als ich ihren Bauch knurren hörte. Ich lachte und fragte sie: "Soll ich dir was zu essen von unten holen? Das Frühstücksbuffet hat seit acht Uhr...", ich blickte auf mein Handy, "... also seit einer halben Stunde geöffnet. Du musst mir nur Bescheid sagen, was du haben möchtest! Die Gäste frühstücken erst zehn Uhr, also ist noch genug für uns übrig!".
"An dir ist eine Organisatorin verloren gegangen, aber danke. Sehr gerne. Was würde ich nur ohne dich machen?", entgegnete sie und ich schlug nur vor: "Hungern?".

Wir grinsten uns beide an und nachdem Zoe verlauten ließ, dass ich einfach irgendetwas holen sollte, machte ich mich auf den Weg zum Essensraum. Dieser bestand nicht nur aus der Terrasse, sondern auch innen war gedeckt.

Ich stibizte mir ein paar Teller und fing an wahllos ein paar Sachen darauf zu stapeln, als ich an der Schulter angetippt wurde.

Eine tiefe Stimme erklang, die mir Gänsehaut über den Rücken jagen ließ und fragte: "Entschuldigung, könnten Sie mir eventuell sagen, wo ich Ms. Zoe-Grace Kay finden kann? Ich bin wegen ihrer Hochzeit hier."

Ich drehte mich um, und war im Nachhinein froh, dass ich die Teller vorher abgestellt hatte, weil ich mir sicher war, dass sie sonst scheppernd auf dem Boden gelandet wären.

Vor mir stand niemand anderes als Nick.

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Seufzend gab ich dem Barkeeper ein weiteres Zeichen und misstrauisch schob er mir noch einen Drink, dessen Namen ich im Rausch schon lange wieder vergessen hatte, zu. Ich schmeckte inzwischen gar nichts mehr, deswegen kippte ich ihn einfach runter. Das war inzwischen der... Fünfte? Ich wusste es nicht genau, ich hatte nicht mitgezählt. Es war auch fraglich ob ich dazu momentan noch in der Lage wäre.

Natürlich war Nick der Grund, weshalb ich mich in Grund und Boden soff, dabei war der Tag so gut wie perfekt gelaufen.
Trotz seines Auftauchens.

Ich hatte, als er mich im Essensraum angesprochen hatte, einen kleinen, wirklich nur minimalen Anfall. Aber wer konnte es mir verübeln, wenn plötzlich der Typ vor mir stand, in den ich seit beinahe einem Jahrzehnt verliebt war, der aber vor knappen vier Jahren einfach abgetaucht war.

BELLE: Echoes of our YouthWhere stories live. Discover now