Pov. Ardy
Ich seufzte und rieb mir die Augen, in die kurz zuvor etwas Straßenstaub gelangt war. Die Musik, die durch meine Kopfhörer in meine Ohren tönte, drang bis zu meinem Herzen, tief in meine Seele. Sie hat meine Gefühle voll unter Kontrolle. Diese wundervollen Klänge und Texte konnten mit mir machen was sie wollten, ich war ihnen hilflos verfallen. Doch es machte mir nichts aus. Ich liebte es, mich dem hinzugeben was mich verführte. Die Musik beeinflusste meine Gefühle, meine Stimmung und die Weise, wie ich die Welt und die Lebewesen um mich herum wahrnahm. Sie beeinflusste wie ich mich fühlte, wenn ich eine Person ansah, sie machte so viel mit mir, doch sobald Stille um mich herum eingekehrt war, fühlte ich mich verloren und alleine. Wenn sie weg war, brach alles schlechte, alles negative über mich herein und es hörte erst wieder auf, wenn ich mich erneut mit meinen Kopfhörern von der Welt abschottete. Ich nahm nur die Lieder und deren Bedeutung war. Nichts von meiner Außenwelt kümmert mich mehr. Es war wie eine Sucht. Das süße Verlangen, dass mich umschlang wie eine Schlange ihre Beute, mit dem Unterschied dass ich es wollte. Ich wollte süchtig sein nach dem rasend schnellen Wandel meiner Gefühle, ich wollte fühlen wie die Musik mit mir spielte und mich mit sich zog. Ich wollte eintauchen in die Welten die sie mir offenbarte und nie wieder auftauchen.
Diese Gefühl brachte mich zum Singen und zum Tanzen. Es machte mich unfähig zu denken und brachte mich um den Verstand. Wäre Musik eine Person, wäre ich ihr sicher schon verfallen. Sie zeigt mir sanft die negativen und positiven Seiten meines Lebens. Sie hatte ihre ganz eigene Welt und drückte sich durch die verschiedensten und vielfältigsten Kompositionen aus. Mein Blick wandte sich gedankenverloren in die Ferne wo ich das Meer sah. Ich konnte das Salz riechen und den Staub, den der Jeep, in dem ich saß aufwirbelte, in meinen Augen fühlen. Ich rieb noch einmal, versuchend, den Staub aus meinem Sichtfeld zu entfernen doch ich scheiterte kläglich aufgrund der Tatsache dass auch meine Finger mit Staub bedeckt waren. Ich schob meine Sonnenbrille wieder höher auf meine Nase und merkte, wie das Fahrzeug anhielt. Ich wandte meinen Kopf, um unseren Zielort zu betrachten. Felsen, ab und zu vertrocknetes Gras und Staub. Viel Staub. Vorsichtig stieg ich aus und ging langsam umher. Es war warm und die Sonne brannte mit aller Kraft auf meinen Kopf. Ich runzelte die Stirn und trat weiter nach vorne, zum Ende des Vorsprungs auf dem wir geparkt hatten und blickte hinab. Man konnte Stufen sehen, die hinunter zu der mit schwarzen und grauen Felsen geschmückte Küste führten. Man sah Leute in Badesachen die vorsichtig über das Gestein kletterten um das klare blaue Wasser zu erreichen. In Gedanken versunken lief ich die Steinstufen hinab zu einer Art hölzernem Pavillon, dem einzigen wirklich schattigen Ort in der Bucht und setzte mich auf den Steinring der das Gebilde am Rand füllte. Ich zuckte zusammen als ein kleines käferartiges Tier auf meinem Arm landete und schüttelte mich. Ich konnte Insekten nicht ausstehen, sie krabbelten überall herum und wer wusste schon welches davon giftig war und welches nicht. Doch ich wurde abgelenkt von dem Wind der nicht sanft aber auch nicht kräftig meine Haare zerzauste. Ich ließ meinen Blick schweifen und bemerkte dass die Leute sich langsam aber sicher aus der Bucht wieder hoch zu den Jeeps bewegten. Ich erhob mich und schloss mich der Gruppe an. Als ich mein Ziel erreicht hatte, atmete ich heftig. Meine Kondition war nicht die beste und ich verschnaufte kurz bevor ich wieder in das Fahrzeug stieg. Die Fahrt würde wieder holprig werden doch das machte mir nichts aus. Ich würde mich einfach nur gut festhalten müssen. Krampfhaft klammerte ich mich an einer der Stangen des Daches über meinem Kopf und spannte meinen Körper an um nicht von einer Seite zur anderen geworfen zu werden. Durch meine Kopfhörer strömte ein französisches Lied, ein Rap, der meine Laune hob. Ich musste innerlich grinsen doch äußerlich zeigte ich keine Regung. Ich hasste es, meiner Umwelt alles offenbaren zu müssen, also starrte ich nur stumm auf mein Handy als der Fahrer sich in den Jeep setzte und den Motor startete. Er betätigte die Kupplung und das Fahrzeug legte den Rückwärtsgang ein. Ich fing an, rumgeschüttelt zu werden was meine Konzentration auf die Musik aber nicht im Geringsten störte. Ich schloss meine Augen nur um die Bewegungen des Gefährts mit dem Lied das ich gerade hörte abzugleichen und in Einklang zu bringen. Es gelang mir nur zur Hälfte aber ich gab mich damit zufrieden. Plötzlich spürte ich etwas in meinen Augen und hob genervt meine Hände um mir den Staub zu entfernen der Mal wieder seinen Weg in mein Sichtfeld gefunden hatte. Ich hörte dumpfes Gelächter durch die Klänge der aktuellen Komposition und blickt auf. Die anderen Teilnehmer der Jeep-Tour hatten sichtlich Spaß bei dem ganzen Gerüttel und ich lächelte leicht als ich die Freude und leichte Aufregung auf ihren Gesichtern abgezeichnet sah. Ich liebte es Leute und deren Verhalten zu beobachten. Es war interessant zu sehen, wie sie auf bestimmte Situationen reagierten und bei den meisten konnte man die Gefühle deutlich lesen. Ich griff erneut nach der Halterung des Daches und zog mich leicht zurück auf den Sitz auf dem ich während den heftigen Bewegungen ein wenig runtergerutscht war. Ich hob meine Kopf und betrachtete die an mir vorbeiziehende Umgebung. Am Straßenrand standen vereinzelte Gebäude welche sich mit stacheligen Büschen und Kakteen abwechselten. Die Straße war schon seit einer Weile wieder asphaltiert und die Fahrt verlief dementsprechend auch nicht mehr so wild wie off road. Wir waren mittlerweile schon seit einiger Zeit in der Stadt und ich versuchte die Zeit abzuschätzen die wir noch zum Schiff brauchten. Ja, Schiff. Wir machten eine Kreuzfahrt durch die Karibik und auf jeder Insel bei der wir hielten machten wir einen Ausflug um so viel wie möglich aus dem Urlaub herauszuholen. Nach weiteren 15-20 Minuten waren wir am Pier angekommen und das Schiff stand in voller Größe vor uns. Als wir die Sicherheitskontrolle durchquert hatten, stiegen wir in einen der mit Menschen gefüllten Aufzüge der uns auf unser Deck brachte...
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Hi erstmal. Das hier ist meine erste Ff und ich habe auch keine Korrekturen vollführt weil ich zu faul wahr. Joa. Hoffe es gefällt euch. Nächstes Kapitel kommt halt irgendwann *^*
Ciao
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• Turquoise •
FanfictionBlau trifft grün und eine türkise Welle bringt das Leben derer, die es wagen sich ihrer Sucht hinzugeben, durcheinander.
