-In einer anderen Welt-

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Freya öffnete die Augen. Sie blickte verwirrt auf. Ihr Kopf dröhnte. Sie sah sich um und erschrak. Wo war sie?! Das war eindeutig nicht die Lichtung auf der sie gerade eben noch gestanden hatte! Beziehungsweise es war die Lichtung, doch irgendetwas war anders. Die Bäume waren höher, das Moos war kein Moos mehr sondern Gras und das Wetter war anders! Der Himmel war bewölkt und es waren auch keine Vögel mehr zu hören.
Freya stand mühsam auf und betrachtete die Gegend. Was war hier passiert? Warum sah hier alles plötzlich so anders aus?
Ein kühler Windhauch ließ Freya frösteln und sie rieb sich die Oberarme. Erst jetzt fiel ihr auf dass sie auch nicht mehr ihre Kleidung von eben trug. Stattdessen hatte sie ein weißes, langes Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte, mit kurzen Ärmeln an. Es erinnerte sie an die Kleidung am Anfang des 20. Jahrhunderts! Auch ihr violetter knielanger Rock und das dazugehörige weiße, altmodische Oberteil waren weg. Genau wie ihre Jacke. "Was...", stammelte sie und betrachtete das Kleid was sie trug. Es kam ihr irgendwie bekannt vor.
Sie hatte es schon einmal gesehen. Schnell holte sie das Buch hervor und schlug die Seite mit dem Foto ihrer Großmutter aus jungen Jahren auf. Tatsächlich. Sie trug genau das selbe, altmodische Kleid! Es hätte sie jetzt gefreut doch, wäre sie jetzt nicht in dieser Situation.
Freya schüttelte ungläubig den Kopf. Wo war sie hier??
Sie beschloss sich um zu sehen. Vielleicht würde sie dann eine Antwort auf diese Frage bekommen.
Freya lief einige Minuten durch den ihr unbekannten Wald. Es war ihr etwas unheimlich hier. Es war kein mucks zu hören, bis auf die knackenden Zweige auf dem Boden wenn Freya darauf trat. Sie blieb stehen und sah sich um. Die Bäume waren wirklich viel höher als vorher. Und die Farbe der Stämme hatte sich verändert. Sie waren nun weiß-schwarz. Wie bei einer bestimmten Baumart, jedoch wusste sie den Namen nicht. Doch alles hier war merkwürdig. Als wäre sie in einer anderen Welt.
Da hörte sie plötzlich ein Knacken. Aufgescheucht drehte sich Freya um. Doch zu ihrer Erleichterung war es nur ein Raubvogel der auf dem Waldboden herum pikte. Sie seufzte erleichtert auf und ging weiter. Freya kam an einer großen Wiese mit einen Fluss, der eine Art Grenze zwischen Wand und Wiese zog, vorbei. Hier war es um einiges angenehmer als vorher.
Doch sie merkte nicht, dass Sie beobachtet wurde!
Plötzlich traten ca. 9 in schwarz und recht mittelalterlich gekleidete Menschen mit Stoff und Lederwesten hinter den Bäumen hervor. Es waren Jungs, ungefähr in ihrem Alter, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren und auf sie zielten!
Freya erschrak. Die Jungs stellten sich im Kreis um sie, ohne ihre Waffen zu senken und fixierten sie direkt auf Freya. Diese sah die Jungs verängstigt an und schluckte.
"Ein Fluchtversuch und du bist tot!", drohte ein etwa 16-jähriger Junge mit dunkelblonden, fast schon braunen Haaren und braunen Augen, die von schönen, schwarzen Wimpern umgeben waren. Er hatte den linken Teil seines Haars zur Seite frisiert, wie es die anderen Jungs auch trugen. Die Ärmel seiner dunkelgrünen, fast schon schwarzen Stoffweste unter dem ledernen, ärmellosen Oberteil, das schon oft geflickt worden war, hatte er bis zu den Ellenbogen hoch gekrempelt. An seinen freien Unterarmen trug er an jedem Handgelenk eine dunkelbraune Manschette. Freya kam er bekannt vor. Da fiel es ihr ein. Es war der Junge aus dem Buch!
Er kam ein paar Schritte auf sie zu ohne seinen Waffe zu senken.
"Was willst du hier, wie bist du hier her gekommen?", fragte er misstrauisch. Freya schluckte.
"Ich...weiß nicht genau wie ich hier her gekommen bin. Ehrlich!", stotterte sie verängstigt und sah den Jungen ängstlich an. "Das glaub ich dir nicht! Sag es oder ich bring dich um!", drohte der Junge mit böser Stimme und kam näher. "Ich weiß es nicht! Da war dieses blaue Licht im Wald und dann bin ich hier aufgewacht!", versuchte sie zu erklären. Der Junge sah sie entgeistert an. "Das ist unmöglich!", sagte er und senkte seine Waffe. Er musterte sie. "Wendy Brooklyn?", fragte er und nahm die Waffe runter. Freya war verwirrt. "Ich heiße nicht Wendy. Woher kennst du diesen Namen?", wollte sie wissen.
Der Junge hob wieder die Waffe. "Woher kennst du ihn?", antwortete er mit einer Gegenfrage. Freya war zu aufgeregt um zu antworten. "Sag es mir! Sofort!", brüllte der Junge böse und sah sie finster an. Seine Augen funkelten. Freya ließ vor Schreck das Buch fallen. Der Junge bemerkte es und hob es auf. "Woher hast du das?", wollte er wissen und schlug es auf. Er nahm ein Foto aus dem Buch. Es war das Foto von Wendy Brooklyn. Er hielt es Freya vor das Gesicht. "Was sagst du nun, Wendy?", sprach er mit verächtlicher Stimme. Freya schüttelte den Kopf. "Ich bin nicht Wendy Brooklyn!", erklärte sie mit zitternder Stimme. Der Junge sah sie finster an. "Nehmt sie mit zum Lager und sperrt sie ein!", befahl der Junge, der offenbar der Anführer der Bande war und ging voran. Zwei der Jungs packten Freya an den Armen und zerrten sie mit. Freya lief freiwillig mit denn was passieren würde wenn sie versuchte zu fliegen hatte der Anführer ihr bereits angedroht!

Das Licht im Wald: Eine magische Welt Kde žijí příběhy. Začni objevovat