Wie schöne Träume durch Alpträume ersetzt werden

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Wo bin ich? Ich bin mir nicht sicher. Ich bin in irgendeinem Gebäude und das Licht hier ist ziemlich matt.

Hier sind keine Fenster und Möbel kann ich auch nicht entdecken.

Was für eine Bude ist das hier?

Tastend gehe ich an einer Wand entlang und gehe an einer Ecke zur nächsten Wand über.

Ein viereckiger Kasten mit einer schwachen Glühbirne, die von der Decke baumelt, klasse.

Wie bin ich nur hierhin gekommen? Der Raum hat keine Tür, da passt doch irgendwas nicht.

Was soll ich denn jetzt machen? Ich weiß weder, wie ich in diesen Bunker hier gekommen bin, noch wie ich wieder hier raus komme.

Um Hilfe rufen wird nicht viel bringen, die Wände sehen ziemlich massiv und dick aus. Um das zu überprüfen klopfe ich gegen die Wand, aber es erklingt nur ein leiser und dumpfer Ton, kaum hörbar.

Mein Herz rast und mein Atem beschleunigt sich. Ich kann hier doch nicht eingesperrt sein! Es muss einen Ausweg geben. Verdammt!

Aus Verzweiflung klopfe ich heftig gegen die Wand und rufe nach Hilfe. Verflixt, hört mich denn niemand?

Ich schlage immer doller gegen die Wand, sodass meine Hände schmerzen. Mein Körper sagt mir ich soll aufhören gegen die Wand zuhämmern, aber mein Verstand sagt mir ich soll weitermachen.

Meine Schläge werden immer stärker und meine Schreie immer lauter.

Blutspuren bilden sich auf der Wand und ein Brennen geht durch meinen Körper. Wiederwillig lasse ich mich in einer Ecke fallen und lehne meinen Kopf auf meine Knie.

Wo ist Jack, wenn ich ihn brauche? Er wollte immer für mich da sein, er wollte mich lieben, er wollte mich beschützen. Jetzt sitze ich hier, verschwende meine Gedanken und weine wegen ihm. Wie kann jemand, der nur in meinen Träumen war, so viel Schaden in meinem Herzen anrichten? Die Antwort darauf hilft mir hier jetzt auch nicht raus.

"Jack! Bitte, ich brauche dich! Komm zurück! Ich liebe dich doch!", schreie ich in den Raum, aber es passiert nichts.

Gott, wenn es dich gibt, dann befrei wenigstens du mich.

Ich schließe meine Augen und wimmer vor mich hin. Warum versteht Jack nicht, dass er bei mir sein muss? Ich schaffe es nicht alleine.

Ich hebe meinen Kopf und öffne die Augen.

Etwas entfernt von mir erkenne ich eine Gestalt und sofort erhebe ich mich und gehe einen Schritt auf die Person zu.

"Pitch.", zische ich ihm entgegen.

"Elsa, so sieht man sich wieder."

"Was willst du diesmal von mir?"

Er grinst und kommt einen Schritt auf mich zu, woraufhin ich einen Schritt zurückgehe.

"Von dir will ich eigentlich nichts. Du dienst mir nur als Köder."

"Und du glaubst, dass Jack wegen mir auftaucht? Darauf warte ich schon zwei Wochen. Keine Sorge, Jack wird nicht kommen."

Ich hasse diesen Mann.

"Wenn ich dir genug wehtu, wird er schon kommen."

Irritiert mache ich noch einen Schritt nach hinten.

"Hast du schon Angst vor mir?"

"Wie könnte ich vor dir Angst haben?", gebe ich von mir und im nächsten Moment geht ein lautes Dröhnen durch meinen Kopf.

Ich fange an zuschreien und falle auf die Knie.

Mein Gesicht ist schmerzverzerrt und meine Hände packen meinen Kopf.

Es fühlt sich an, als ob eine Gehirnzelle nach der anderen zerstört wird. Als ob die Zellen verbrannt werden, so sehr tut es weh.

Ich schreie noch mehr auf und zu dem Dröhnen kommt noch ein hohes Sirren.

"Aufhören, bitte! Bitte, hör auf!", schreie ich, aber nichts passiert.

Es tut so weh. Ich nehme nichts mehr wahr, außer diesen Schmerz in meinem Kopf.

"Bitte aufhören!"

Ich rufe so laut und so oft ich kann und verfalle dann in lautes Geschrei.

"Elsa, alles wird gut. Bitte, wach auf. Es ist nur ein Traum. Hör auf zuschreien und beruhig dich."

"A-anna, was machst du hier?"

Sie legt meine Hand in ihre und wischt mir liebevoll den Schweiß von der Stirn.

"Wir sind doch Schwestern, auch wenn wir streiten."

"Ich habe dich so lieb. Tut mir leid wegen vorhin."

Ich umarme Anna lange und atme ihren Duft ein. Auch wenn es wahrscheinlich mitten in der Nacht ist, riecht Anna einfach wundervoll. 

Dieser Duft beruhigt mich und nach einer Weile löse ich mich wieder von Anna.

"Willst du über deinen Traum sprechen?"

Allein der Gedanke daran lässt mich schon erzittern.

"Nein, lieber nicht."

"Ist denn alles wieder gut?"

Wenn man davon absieht, dass jemand in meinen Träumen rumpfuscht, Jack mich im Stich lässt und ich wegen ihm zu einem totalem Wrack werde, dann ist alles gut.

"Ja, ich bin ok."

Got to find you ~ Jelsa FFUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum