4. Schule?

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Durch ein ruhiges und geduldiges Mauzen, werde ich am Morgen geweckt. Ich öffne meine Augen und sehe Molly vor mir sitzen. Sie schnurrt zufrieden, als sie mich erfolgreich geweckt hat und blinzelt mir zu.

"Guten morgen Molly." sage ich was sie mit einem weiteren schnurren kommentiert.

Für einen kurzen Moment denke ich, ich wäre in meinem Alten Zimmer und meine Eltern würden unten auf mich warten. Doch schnell merke ich das ich nicht dort bin und das unten nicht meine Eltern warten, sondern Jana und Niklas. Ich setze mich hin und strecke mich. Wie damals auch, tut mir Molly es gleich. Oh wie konnte ich dieses Wundervolle Tier nur vergessen. Ich hatte im Heim nie an sie gedacht. Dafür könnte ich mich selbst schlagen.

Doch Molly ist keine dumme Katze. Sie hat sich wahrscheinlich irgendwo anders ihr Futter geschnorrt oder Mäuse gefangen. Ich weiß noch, als sie meinen Eltern eine Maus vor die Füße gelegt hat. Bei mir macht hat sie es nicht gemacht, weil ich ja so gesehen ihre Mutter bin. Doch Molly hat bemerkt, das wenn ich nicht da bin, sich meine Eltern um sie kümmern. Dafür hat sie sich das ein oder andere mal bedankt.

Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. Es ist 9:50 Uhr. Jetzt wird mir klar, wie lange ich geschlafen habe. Etwas über 8 Stunden.

8 Stunden.

Das sind 6 Stunden mehr als in den Nächten der letzten 2 Jahre. Genauso ausgeruht fühle ich mich auch. Keine Müdigkeit, die ich erst unterdrücken muss. Keine Rückenschmerzen, weil meine Matratze hinüber ist. Und das beste, keine Albträume. Ganz im Gegenteil. Meine Träume in dieser Nacht wahren schön und verrückt, wie es sich normal gehört.

Ich stehe auf und gehe in mein Bad. Hier bleibt Molly natürlich draußen. Ich ziehe mich aus und steige unter die Dusche. Als das warme Wasser auf mich hinab prasselt, überkommt mich ein wohles Gefühl. Die letzten 2 Jahre habe ich, weil ich sonst nichts Essen konnte, mich so schnell wie möglich geduscht. Doch jetzt hatte ich Zeit.

Zeit, mich ausgiebig zu duschen.

Zeit, das Duschen zu genießen.

Zeit, mich zu entspannen.

Nach der Dusche, trockne ich mich ab und gehe in meinen Kleiderschrank. In dem Heim habe ich nie darauf geachtet, was ich anziehe. Hauptsache, ich habe etwas an. Doch heute, sehe ich das aus einem etwas anderen Blickwinkel. Ich will mich selbst schön fühlen, wenn ich diese Sachen trage.

Nach kurzem Überlegen, greife ich zu einer weißen 3/4 Jeans und einem Hellblauen Shirt. Nach dem anziehen, betrachte ich mich im Spiegel. Mein Outfit gefällt mir. (Soll nicht selbstverliebt klingen) Doch meine Haare sind... naja... ungepflegt. Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar und bleibe sofort an Knoten hängen. Seufzend verlasse ich den Kleiderschrank.

Molly sitzt an der Tür und wartet geduldig. Ich öffne die Tür worauf sie mich immer noch geduldig anschaut. Normalerweise verlasse ich vor ihr den Schlafraum um zum Frühstück zu gehen.

"Ich komme gleich nach." spreche ich zu ihr als würde sie mich verstehen.

In gewisser Weise tut sie das auch. Sie verlässt nach einem kurzen Mauzen mein Zimmer. Ich gehe wieder in mein Bad und suche und finde meine Bürste. Ich bereite mich mental darauf vor, gleich große Schmerzen zu verspüren. Dann fange ich an mich zu bürsten und ja, die Schmerzen sind nicht ohne.

Nach einer geschlagenen, schmerzvollen, halben Stunde, sind an meiner Bürste so viele Haare, das man meinen müsste ich habe jetzt eine Glatze. Aber meine Haare sind gepflegt. Zufrieden beäuge ich mein Spiegelbild. Naja mehr oder weniger zufrieden. So ganz wohl fühle ich mich noch nicht, aber das kann definitiv noch warten.

Mein magisches IchWhere stories live. Discover now