1. Kol Mikaelson

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Jedes Mal aufs neue war es ein erstaunlicher, beeindruckender Anblick die Black Rose Anstalt für vom Weg abgekommene übernatürliche Wesen von außen anzuschauen. Es war ein sehr altes, recht großes Gebäude mit verflucht vielen Etagen, wo von recht viele unterirdisch verliefen. Das Haus stand seit Generationen hier auf diesem Stück eines alten Friedhofs, wo das ganze Gebäude unter dem Schutz unserer Vorfahren stand und somit die Patienten überhaupt erst eingesperrt bleiben konnten.

Obwohl das Haus in einem richtig guten Zustand für sein Alter war, so konnte man einfach dem alten Teil ansehen, wie viel Geschichte es zu erzählen hatte, dass da drinnen fürchterliche Dinge geschehen waren, dass da drinnen die schlimmsten Bestien zum Teil eingesperrt sind oder waren.

Die wenigsten Kreaturen, die hier hergebracht wurden, würden dieses Haus jemals wieder verlassen, zu wenige konnte man einfach von dem heilen, was sie waren, doch immerhin gab es auch noch Erfolge. Wir würden jeden noch so blutrünstigen Vampir versuchen zu zügeln, wir würden jeden noch so animalischen Werwolf an seine Menschlichkeit erinnern und wir würden jede noch so vom Weg abgekommene Hexe an die Prinzipien der Natur erinnern. Das und so viel mehr taten wir mit unserer Arbeit hier drinnen und dafür liebte ich dieses Haus so sehr, egal wie oft die Ereignisse innerhalb dieser vier Wände mir auch das Herz brechen würden und egal wie oft ich beinahe mein Leben für die Arbeit hier gab, schließlich war es alles andere als ungefährlich so einen Job als gewöhnlicher Mensch auszuüben.

„Was genau siehst du, wenn du das Haus anschaust?" Ich lächelte leicht und musste gar nicht neben mich sehen, um zu wissen, dass meine beste Freundin May neben mir stand. Sie war zwei Jahre älter als ich, war verlobt und eine ausgezeichnete Hexe, weswegen sie auch für den Sicherheitsdienst im Black Rose zuständig war. Sie war wohl die einzige Person, die mir so wirklich geblieben war, denn anders als meine Eltern oder mein fünf Jahre älterer Bruder, unterstützte sie mich darin hier zu arbeiten, fand es nicht lebensgefährlich als normaler Mensch unter all den starken übernatürlichen Wesen zu sein. Sie war eben eine herzensgute Person und für mich würde es immer erstaunlich sein, wenn irgendwer nicht völlig hin und weg von ihr wäre.

„Ich sehe einen Ort voller Leuten, denen ich so gerne helfen würde, aber..."
„Man kann nicht allen helfen, Cas", vollendete sie meinen Satz, ehe sie ihre Hand um meinen Arm schloss und mich mit nach Innen zog, „Wer sich helfen lassen will, dem wird geholfen, wer nicht geht eben zugrunde."
„Es ist nur traurig, mehr nicht", meinte ich, doch meine Einstellung dazu teilte keiner hier mit mir. Ich war die einzige, der es wirklich schwer viel sie alle hier eingesperrt zu haben, auch wenn ich wusste, dass es sicherer für die Welt war. Ich hatte am eigenen Leibe zu spüren bekommen, wie es war von einem blutrünstigen Vampir angegriffen worden zu sein und das sollte keinem mehr passieren. Dennoch waren die Regeln hier hart. Wer innerhalb von zwei Jahren sich nicht besserte, wird getötet werden, wer frei kommt, wird mit Zauberbannen verfolgt und wer da nur einmal die Kontrolle verlieren sollte, würde keine zweite Chance erhalten,

Derzeit gab es rund 50 Patienten hier drinnen, wovon 35 alleine schon Vampire waren, zehn waren Werwölfe, zwei Menschen, die durch Angriffe übernatürlicher Wesen etwas durcheinander waren und drei waren selber Hexen.

„Oh Cas, dein gutmütiges Herz wird dir irgendwann noch die Beine brechen", lachte May seufzend auf, lief mit mir zusammen durch die Eingangshalle und weiter in den angrenzenden Mitarbeiterraum. Es waren nicht sehr viele Hexen, die hier drinnen arbeiteten, einfach weil unser Zirkel in den Jahrzehnten kleiner geworden war, viele nicht mehr mithelfen wollten nach all den schrecklichen Dingen, die in der Vergangenheit hier drinnen geschehen waren und wenn welche halfen, dann gehörten sie meistens zum Such- oder Überwachungsteam, die neue Patienten einfingen oder alte überwachten.

Kol Mikaelson| Black Rose ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt