"Komm schon, Evan..."

"Du bist richtig mies", brumme ich. "Jedes Kind wünscht sich, dass seine Eltern sich in einer solchen Situation vertragen. Und du musst es natürlich gleich wieder ausnutzen."

Mom springt mit einem Mal auf und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Du kennst doch deine Mutter, Liebling", entgegnet sie grinsend und steht vom Bett auf.

Als sie mein Zimmer verlässt, lasse ich mich auf die Matratze fallen und starre die Decke über mir an. "Das kann doch echt nicht wahr sein!"



• E V A N •

Wes hat auf keine meiner Nachrichten geantwortet. Er ist so richtig sauer auf mich, weil ich ihm gestern doch noch abgesagt habe. Und dann auch noch so kurzfristig.

Ich mache ihm auch gar keine Vorwürfe. Anstatt meiner Mom eine klare Ansage zu machen, dass ich keine Zeit habe, habe ich stattdessen nachgeben müssen.

"Schätzchen, steck dein Handy weg", bittet sie mich, als sie an der Haustür der Jacksons klingelt.

Seufzend gehe ich ihrer Aufforderung nach, als Diana uns einen Moment später die Tür öffnet. "Schön, euch zu sehen. Kommt rein!"

Sie tritt zur Seite, sodass wir an ihr vorbeigehen können und entledigen uns von unseren Jacken. Mom wirft mir ihre regelrecht ins Gesicht, um so schnell wie möglich zu den anderen zu kommen. Augenrollend hänge ich ihre und meine Jacke auf und folge meiner Mutter, während Diana und Dad in die Küche gehen.

Mom ist schneller im Wohnzimmer als ich und bleibt mit verschränkten Armen am Türrahmen stehen. "Chrissieboy, du Stinker! Was fällt dir ein, deinen Freund in dein Haus zu holen und mich nicht einmal einzuladen?!"

Gott, diese Frau ...

Mein bester Freund lässt von Matthew ab und geht lachend auf die sie zu, um sie in die Arme zu schließen. "Und was lachst du jetzt so blöd, du Scheißer?" Sie drückt ihm einen Kuss auf die Wange. "Komm her und begrüße mich richtig!"

"Gott, Mom, könntest du bitte ein bisschen runterfahren?"

"Evanbaby, wenn ich dir peinlich bin, musst du es nur sagen. Du weißt doch, dass wir über alles reden können", versichert sie mir lächelnd, während sie sich von Chris löst.

"Gut, du bist peinlich." 

"Also wirklich, mein Freund, so hast du nicht mit mir zu reden! Ich bin immer noch deine Muttern, die dich beinahe zehn Monate herumtragen musste, weil du dir ja zu fein für die Welt warst!", meckert sie mich an, als hätte ich sie gerade zutiefst beleidigt.

Das war ja jetzt schon wieder klar, dass sie so reagiert.

Kopfschüttelnd gehe ich an ihr vorbei und begrüße Matt. "Wie geht es dir, Kumpel?"

Er grinst von einem Ohr zum anderen. "Ich bin glücklich, Evan. Verdammt glücklich."

Das sieht man ihm auch an. Seit es zwischen ihm und Chris ernst geworden ist, scheint er eine Wesensveränderung vollzogen zu haben. Er traut sich jetzt mehr zu, lässt sich weniger gefallen und fühlt sich scheinbar wohler unter Menschen.

"Warte, bis Mom ihre Krallen ausfährt", witzle ich und trete zur Seite, als sie auch schon neben mir steht und meinen Freund in eine Umarmung zieht. "Schön dich zu sehen, Matty."

"Es freut mich auch, Tina."

*

Später sitzen wir am Esstisch und unterhalten uns darüber, wie sich das neueste Liebespaar gefunden hat. Geführt wird das Gespräch von Mom. Natürlich.

Someone like You [boyxboy] | ✔Where stories live. Discover now