"Ich gebe ihr ein wenig Zeit, um sich zu beruhigen, und gehe einkaufen. Mit einem guten Dinner kann man diese Frau immer besänftigen." Er zwinkert mir zu, bevor er aus der Haustür geht und diese hinter sich zuzieht.

Wenn meine späteren Beziehungen auch so verlaufen, dann lasse ich es lieber gleich. Zu viel Drama. Viel zu viel!

Dad hat seine Autoschlüssel auf der Kommode liegen gelassen, wird also laufen. So hat meine Mutter tatsächlich genug Zeit, sich abzuregen.

Kopfschüttelnd wende ich mich um und gehe nach oben. Ich erwarte eigentlich, dass sie ins Schlafzimmer verschwunden ist. Doch tatsächlich finde ich Mom schmollend in meinem Bett vor.

"Weißt du", ich schließe die Tür hinter mir und steuere das Bett zu, "es ist ja schön, dass ihr noch so jung geblieben seid. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass du dich ständig wie ein pubertäres Mädchen aufführen musst", stelle ich klar.

Sie sieht an mir vorbei. In ihren Augen schimmern Tränen, wenn ich mich nicht täusche. "Mom..."

"Hast du Schokolade?"

"Nein."

"Warum nicht?"

Ich setze mich zu ihr und stecke ein Kissen zwischen mir und die Wand, um es mir ein wenig bequemer zu machen. "Wofür bräuchte ich das?"

"Wenn du Frust hast."

"Ich habe keinen Frust, Mom. Deshalb brauche ich keine Schokolade. Und außerdem hättest du sie schon längst gegessen, selbst wenn ich sie gut versteckt hätte", werfe ich ihr vor, was sie mit einem Augenrollen kommentiert.

"Und was soll ich jetzt essen? Ich bin frustriert, verdammt!", schmollt sie und legt ihren Kopf auf meine Oberschenkel ab.

Ein Seufzen entweicht meinen Mund, während ich ihr übers Haar streiche. "Was ist denn bloß los mit dir?"

"Was soll denn schon sein? Mein Sohn hat keine Schokolade, obwohl ich welche haben will."

"Mom."

"Ist ja schon gut." Sie dreht ihr Gesicht zu mir und schaut zu mir hoch. "Dein Vater ist immer so lange auf Arbeit. Ich habe einfach Angst, dass er… mich womöglich betrügt."

"Dad liebt dich. Er geht gerade zum Supermarkt, um für dich zu kochen", sage ich ihr und tatsächlich leuchtet etwas in ihren Augen auf. "Du bist anstrengend, Mommy", murmle ich und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn.

Obwohl sie mich oft auf die Palme bringt, habe ich trotzdem ein enges Verhältnis zu ihr.

"Das höre ich doch gerne", brummt sie. "Aber weißt du, was wir machen könnten?" Ich sehe abwartend auf sie herunter. "Was hältst du von einen Filmeabend? Das haben wir schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gemacht", schlägt sie vor.

"Können wir tun. Aber nur, wenn du dich mit Dad verträgst", bitte ich sie, sehe ihr aber an, dass sie wenig begeistert davon ist. "Bitte, ich mag es nicht, wenn ihr streitet."

"Schon gut. Ich vertrage mich mit Michael und dann machen wir uns einen gemütlichen Familienabend", meint sie lächelnd, während meines augenblicklich erfriert.

Etwa nachher? Ich treffe mich doch mit Wes.

"Ähm, könnten wir doch auch morgen machen, oder?"

Sie runzelt die Stirn. "Wieso? Hast du etwa was vor, was du deiner Familie vorziehen würdest?"

Was soll ich dazu denn jetzt dazu sagen? Sie kennt Wesley noch nicht einmal bisher und wenn ich ihn jetzt erwähnen würde, möchte sie alles über ihn wissen.

Someone like You [boyxboy] | ✔Where stories live. Discover now