ACHTUNDVIERZIG - Schüsse, Blut und Tod

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Auf einmal explodiert etwas in der Nähe des Turms und setzt die Häuser der Menschen in Brand.

„Nein!", rufe ich und rüttle Nic. „Du musst das Feuer löschen!"

„Das kann ich nicht, Nora! Dann verrate ich, dass ich hier bin! Wir müssen uns an den Plan halten, komm schon!"

Ich höre Menschen schreien, darunter auch Kinder, die um ihr Leben kämpfen müssen. Es folgen weitere Bomben, die die ganze Stadt verwüsten. Nein, so darf es nicht sein. Er darf das Volk nicht bestrafen.

Obwohl der warnende Ton so laut ist, dringen mir die Schreie der Menschen bis ins Mark. Ich bin wie gelähmt und kann nichts tun.

„Nora, jetzt mach schon!"

Unsanft zieht er mich am Arm mit, sodass ich gezwungen bin, ihm zu folgen. Er hat recht, auch wenn es ungerecht und falsch gegenüber den Menschen ist. Wir müssen uns an den Plan halten.

Wir ziehen uns schnell Schuhe an, um uns nicht die Füße aufzuschürfen, bevor wir die Tür öffnen.

Nic öffnet die Tür, doch wir haben zu lange gewartet. Ein großer Mann steht bereits vor uns und grinst uns an. Durch die Eberesche auf den Türschwellen kann er nicht eintreten, aber das hindert ihn nicht daran, uns wehzutun. Bevor er mit seiner Waffe auf uns schießt, springen wir schnell zur Seite, sodass die Schüsse die Balkontür zerschmettern. Nic und ich nicken uns zu. Wir brauchen die Waffen aus der Kommode. Da ich auf dieser Seite bin, renne ich schnell zu ihr und hole die beiden Waffen heraus, eine werfe ich Nic zu. Im Augenwinkel sehe ich,wie der Mann ein Funkgerät aus seiner Tasche holt. Verdammte Scheiße, das darf er nicht machen!

Ich schieße dem Mann in die Hand, sodass er das Funkgerät fallen lässt und somit niemandem Bescheid sagen kann, dass wir hier sind. Rasch schieße ich auch auf das Funkgerät.

Der Mann schreit kurz auf, reißt sich aber sofort wieder zusammen und zielt auf mich. Nicholas kommt ihm jedoch zuvor und schießt ihm in den Bauch, woraufhin er schreiend zu Boden fällt. Der Boden wird von Blut übersät.

„Schnell, wir müssen uns beeilen", sagt Nicholas mit einem geschockten Blick auf den Mann, der gerade um sein Leben kämpft.

Er nimmt meine Hand, gemeinsam rennen wir an dem Mann vorbei. Wir rennen den Gang entlang, bis uns mehrere bewaffnete Menschen entgegen kommen. Verdammt, wie sollen wir hier bloß herauskommen? Nic drückt einen Knopf am Funkgerät, sodass innerhalb von wenigen Millisekunden ein Kraftfeld erscheint, das die Schüsse abfängt.

„Es wird nicht lange halten, los", schreie ich über den noch lauten Alarm hinweg und ziehe ihn in die andere Richtung. Obwohl wir so viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, haben es Valoracs Gefolgsleute geschafft, einzudringen. Ich möchte nicht wissen, wie viele sie auf diesem Weg umgebracht haben. Wir rennen um unser Leben, bis wir inne halten müssen, weil wir erneut aufgehalten werden. An dieser Stelle wurde kein Kraftfeld eingebaut.

„Scheiße, wir müssen wieder ins Zimmer!", ruft Nic. In Windeseile drehen wir uns um und rennen zurück, in der Hoffnung, dass das Kraftfeld noch lange genug durchhält und uns die Leute von hinten nicht treffen. Ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen, während wir im Zick Zack laufen, sodass es für die Bewaffneten hinter uns schwerer ist, uns zu erwischen. Ich spüre, wie die Kugeln mich haarscharf verfehlen. Nicholas schießt zwischendurch nach hinten, aber das hält niemanden auf.

Im Zimmer angekommen knalle ich die Tür zu, die den Schüssen wohl kaum stand halten wird. Wir haben unabsichtlich die Eberesche verwischt, das heißt, sie können jetzt eintreten. Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott.

Keuchend sehe ich mich um. Gleich werden sie an unserer Tür sein, wir brauchen eine Lösung!

„Verdammt, wo sollen wir raus?", frage ich panisch. Nicholas folgt meinem Blick durchs Zimmer.

Blazing FireWhere stories live. Discover now