Alle Zeichen stehen auf Versöhnung

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Florian brauchte einen Moment um diese neue Informationen sacken zu lassen.
Doch der Gedanke das dieses Video wahrscheinlich an die Öffentlichkeit kommt machte ihn wütend.
Dann die Ansage von Laura, die schon zuvor versuchte das Florian zu Helene kommt kam auch noch dazu.
Kurzentschlossen packte Florian das nötigste zusammen und setzte sich in sein Auto.
Es lag ein weiter Weg vor ihm.
So ging es mit Höchstgeschwindigkeit zur nächsten Tankstelle und dann mit voll Dampf auf die Autobahn.
Immer auf der linken Seite und viel zu überhöht.
„Scheiße...", fluchte Florian und schlug auf das Lenkrad.
Wäre es doch gleich losgefahren wie Laura es wollte, dann hätte er schon etwas Vorsprung.
In seinem Kopf spielten sich sämtliche Gedanken ab. Die schönen Zeiten die sie zusammen hatten, aber auch der Moment als dieses Video kam.
Als Helene letztens vor ihm stand war es ein komisches Gefühl und richtig in die Augen schauen konnte er ihr nicht.
Ob er ihr jemals wieder so nahe sein kann oder sie küssen kann, das wusste Florian noch nicht.
Aber er war sich sehr sicher das beide ihn jetzt brauchen.
„Man mach platz da...!", fauchte Florian als ein Trödler auf der linken Spur ausbremste.
„Weg da ....".
Mit Lichthupe deutete und drängelte er, auch wenn ihm bewusst war das dies verboten ist.
Und wäre das nicht schon nervig genug, fuhr er noch in einen Blitzer hinein. Deutlich überdimensional schnell.
Dann nach einigen Stunden konnte Florian endlich von der Autobahn abfahren und da war auch schon die nächste Hürde.
Erikas Haus war weitläufig mit Polizei gesichert und so musste er durch die Kontrolle noch und dann parkte er seinen Wagen.
Bevor er jedoch an der Tür klingelte sah er durchs Küchenfenster, wo Helene ihren Kopf in den Händen hielt und weinte während Erika versuchte sie zu trösten.
Dann klingelte er und schnell öffnete Erika ihm die Tür.
„Oh was für eine Überraschung...", gab sie sarkastisch von sich als Flo hinein kam.
Helene sah nur kurz zur Seite und dann wieder weg.
„Hey Lene...", ging Florian dichter und setzte sich daneben.
„Florian....", freute sich wenigstens Laura und begrüßte ihn freundlich.
Helene allerdings drehte sich weg von Florian als er wenigstens tröstend seinen Arm um sie legen wollte.
„Was willst Du hier? Bist Du jetzt glücklich?", murrte Helene.
„Warum sollte ich das denn sein? Helene, ich bin hergekommen weil ich Dir beistehen will!", erklärte er.
„Komm Laura, wir warten im Wohnzimmer.", sagte Erika leise und ging mit ihr aus der Küche.
Das Helene ihm nicht direkt um den Hals fällt, war Florian schon bewusst. Aber das er so abserviert wurde, das dachte er nicht.
„Ich brauch Dich und dein Mitleid nicht!" - „Ich komme nicht aus Mitleid her. Ich möchte Dir beistehen, dir helfen.... Du bist mir immer noch sehr wichtig Helene. Egal was auch passiert ist, aber sowas hast Du nicht verdient.", erklärte Florian und blieb weiter neben Helene sitzen.
Es brach ihm das Herz Helene so am Boden zerstört zu sehen und sein Blick fiel dabei auf die Fotos die auf dem Tisch lagen.
„Was sagt denn die Polizei dazu?".
Es dauerte etwas bis Helene sich fing um Florian antworten zu können.
„Wir können nicht viel machen, da auch keine Info wegen dem Geld kommt... Uwe hat einstweilige Verfügungen erwirkt falls doch irgendwo was auftaucht... Aber das ist alles nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.".
„Es wird alles gut ausgehen. Da bin ich mir sicher...", meinte Florian und legte seinen Finger unter Helenes Kinn.
Sanft schaffte er es das sie ihn nun ansieht.
„Ach Flo...", seufzte Helene nachdem sie sich tief in die Augen sahen und fiel in Florians Arme.
„Wenn das durch ist, dann machen wir endlich unseren Urlaub...", hauchte er ihr sanft und Ohr und hielt sie ganz fest.

„Bist Du denn zurück gekommen, um Mama und mich nach Hause zu holen?".
Laura nutzte ihre Chance als Helene kurz ins Bad ging, um sich ein wenig frisch zu machen.
„Möchtest Du es denn?
Laura, es tut mir leid wie ich mit Dir umgesprungen bin den Abend. Ich war nur so verdammt wütend und ... Es war ungerecht von mir.".
Das Lächeln was er von Helene kannte, sah er auch in Laura wieder. So liebevoll und zuversichtlich.
„Ist schon vergessen Flo. Du und Mama müssen wieder glücklich werden... Ich helfe Euch auch ...", blitzte Laura frech und dann kam auch Helene schon wieder zurück.
„Na Spatz, noch nicht müde?", strich Helene ihrer Tochter sanft durchs Haar als sie sich dazu setzte.
„Nein, noch lange nicht. Aber wo soll Flo schlafen Mama?", war ihre erste Sorge.
„Auf dem Sofa oder ich nehme mir ein Hotel.", erklärte Florian und sah zu Helene.
„Wir finden schon was für Florian.", meinte Helene und hatte die Rechnung ohne ihre Tochter gemacht.
„Ganz einfach. Mama liebt Florian und der Florian die Mama! Und wenn man sich liebt, dann schläft man zusammen in einem Bett! Also ist das Problem schon mal gelöst.".
Für Laura klang das alles so einfach. Doch gab es noch vieles was Helene und Florian aufarbeiten mussten.
„Ich denke Erika überlässt mir sicherlich ihr Sofa...", grinste Florian und sah auch bei Helene eine Andeutung davon.
„Wir finden schon was ....", wiederholte Helene sich und strich mit ihrer Hand über seinen Arm.
„Ich hab Dich vermisst Helene.", sagte er nach einer Weile lächelnd.
„Wirklich?".
„Ja, wirklich.", lächelte Florian sanft.
Freundlich sah Florian zu Laura und bat die kurz hinaus zu gehen.
„Pass auf....", rückte er seinen Stuhl Helene direkt gegenüber und nahm ihre Hände in seine.
„Egal was war und passiert ist, auch wie ich zu Dir war! Was Dir passiert ist! Das alles tut mir unheimlich leid.
Ich liebe Dich noch immer so unendlich Schatz. Zusammen schaffen wir das. Da bin ich mir sicher.".
Hoffnungsvoll sah er in das Gesicht der hübschen Blondine. Aber sah er jetzt eine aufgelöste Blondine, die stark mit ihren Gefühlen und Tränen kämpfte.
„Nicht wieder weinen...", nahm Florian ihr Gesicht in seine Hände und beugte sich dichter zu Helene.
„Es tut mir so leid ... und ...", schniefte Helene unentwegt bis schließlich alle Dämme brachen und Florian sie in seine Arme zog.
„Zusammen schaffen wir das und lassen alles hinter uns ... Mir ist die ganze Zeit über klar geworden, das ich ohne Dich nicht mehr kann... Und das mit dem Statement korrigiere ich wieder....", erklärte Florian liebevoll und hielt Helene in seinen Armen.
„Schau mal Tante Eri. Meine Eltern haben sich wieder lieb.", luscherten beide durch die angelehnte Tür.
„Warte erstmal ab Laura." - „Worauf warten? Sie sind hier. Zusammen. Und umarmen sich. Jetzt muss alles wieder gut werden.", strahlte Laura zuversichtlich.
Doch Erika stolperte über das Wort Eltern in diesem Moment und hakte mal ganz dezent nach.
„Ich hab das früher nie verstanden, wie Mama sich so nen Typen aussuchen kann. Aber jetzt habe ich sie und Florian zusammen kennen gelernt. Das passt einfach!", erklärte Laura es als sie leise wieder die Tür schlossen.

Florian wartete mit Helene später im Wohnzimmer auf das was kommt.
Doch es kam nichts, auch keine Geldforderung.
Die Zeit aber nutzten beide, um zu reden.
Über sich. Über das was war und über das was noch kommen kann.
„Hattest Du denn keine Angst um mich, als ich verschwunden war? Ich habe jede Minute an Euch gedacht und so sehr vermisst!".
Helene schmiegte sich an Florian auf der Couch.
Er hatte seinen Arm um Helene gelegt und streichelte sie sanft während sie sich unterhielten.
„Doch natürlich. Aber zuerst war ich so wütend und habe komplett falsch reagiert. Aber ich hatte große Angst um Dich....", erklärte Florian und platzierte einem sanften Kuss auf ihre Stirn.
„Und wie lange lief das mit diesem Jonas? Wenn der jetzt nicht mal dahinter steckt!" - „Naja, ihm passte einiges nicht auf unserer Rückreise und am Abend knutschte er fremd und das alles! Ich hab dann die Bremse gezogen. Das waren zwei drei Tage wo wir etwas hatten...".
Erleichtert seufzte Florian und ihm fiel ein riesiger Stein vom Herz, das aus dem Mund von Helene zu hören.
Doch langsam tat die Müdigkeit bei Helene ihr übriges und auch bei Florian war diese nicht mehr weit entfernt.
„Lass uns ins Bett gehen Flo. Ne Mütze Schlaf täte mir gut..." - „Geh schon mal vor ...", lächelte er und schickte Helene schon mal voraus.
In seinem Kopf spielte sich der Gedanke ab, ob er jetzt schon wieder Helene so nah sein kann. Schließlich blieben die Bilder des Videos in seinem Kopf.
Langsam trottete er nach und musste unweigerlich lachen als er ins Zimmer kam.
Helene ließ sich einfach ins Bett fallen und musste sofort eingeschlafen sein. Dementsprechend quer lag sie auf dem Bett.
„Uns! Vor allem uns schlafen gehen...", sprach er leise und überlegte wie er nun am besten einen Platz finden soll.

Um keine Festbeleuchtung im Zimmer anmachen zu müssen, nutzte Florian das Loch des Flures.
Wenigstens die Schuhe wollte er Helene ausziehen und tat sich gleich ans Werk.
„Schließt doch die Tür ...", kam Erika raus das sie sich etwas zu trinken holen wollte. 
„Haha sehr witzig. Deine kleine Schwester braucht mal wieder am meisten Platz....", feigste er belustigt.
„Wie immer. Die kleinsten brauchen am meisten hihi... Gibts was wegen der Erpressung neues?", hakte sie nach.
Florian ging aus dem Zimmer und zu Erika auf den Flur, „Nein. Da kam nichts mehr. Das ist alles schon sehr sehr komisch.", erklärte er und musterte Erika dabei die sanft lächelte.
„Und Ihr zwei? Seid Ihr jetzt wieder vereint?" - „Wir haben die Zeit genutzt und darüber geredet und... Ich kann einfach nicht ohne Helene mehr...", sprach Florian und hatte sofort diesen verliebten Blick an sich.
„Na dann wünsche ich Euch nur das beste und vielleicht bekommt Laura jetzt endlich ihre Eltern....".
Mit runzelnder Stirn sah Florian sie nun an und fragte gezielt nach.
„Vorhin in der Küche sah Laura als Ihr euch in den Armen lagt und das sagte sie meine Eltern. Ich denke das sie Dich als Papafigur akzeptieren wird.".
„Du meinst, ich ..." - „Ja, ganz genau. Laura hatte viel Zeit zum nachdenken die Wochen. Dann das was jetzt kam, sie wollte unbedingt auf Biegen und Brechen das Du her kommst!".
„Deswegen auch ihr Anruf, das Helene krank sei!" - „Genau. Helene kann stolz auf Laura sein.".

Das Farbenspiel des LebensDonde viven las historias. Descúbrelo ahora