Henley ist verlegen, kommt selten genug vor: „Ich war damals glaub ich neun. Kann ich wissen dass der mich das fragt? Muss ich gleich ändern..."

„Nein!" Patchara hebt die Hand. „Lass es. Ist sehr sicher! Weißt du eigentlich dass du zwei Tage jünger bist als ich? Ich bin am 15.01.201 in Xanqog geboren."

‚Schön das ich das nun weiß' denkt sich Henley immer noch etwas verstimmt. Aber keine zwei Minuten später ist es bereits vergessen.

Der Rocktar hat seine Startbahn erreicht, Im Hintergrund ist ein Feuerwerk zu hören, wahrscheinlich der Höhepunkt der wilden Pakingerfete. Keine einzige Seele ist hier draußen zu sehen. Fast geräuschlos heben Sie ab.

„Weist du" beginnt Henley „ es ist gut dass ich meinen Vater verpasst habe..." Patchara schaut Ihn ungläubig an, und Svinenysh? Ach der schläft hinten. Deshalb ist es so ruhig.

Der junge Prinz fährt fort: „So wie mich Eivind abgewatscht hat, mein Vater hätte das selbe gemacht. Die behandeln mich wie ein heulendes Baby. War ich ja auch, z. B. vor gerademal zehn Jahren, lol. Aber heute? Die spinnen. Ich zeig denen das ich recht habe."

„Hast du eigentlich keine Angst, Patchara?" Sie schaut nach vorn und dann zurück: „Ach weißt du, wir sind jetzt schon so weit gekommen... Außerdem mit dir und meinem persönlichen Special-Projects Assistenten Svinenysh da hinten. Was soll da schon schiefgehen?"

Erst jetzt merkt sie wie müde sie eigentlich ist. Ein letzter Blick auf den Kontrollmonitor, dann abschließend: „Sieht so aus als ob er direkt auf seinen Turb zusteuert. Dann hoch zum Exo. Eurem Mond. Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht? Gähn. Jetzt erst mal eine Mütze Schlaf. Nighty night."

Wenige Minuten später ist auch Henley bereits am Träumen. Der Schlafwagen indes nimmt Kurs auf den kargen Steppenmond Exo, Heimatwelt der Etto-Vögel und Heimstadt einer geheimen Fabrik Ihrer Majestät Königin Hypatia I höchstpersönlich.

Der Steppenmond Exo ist selbst heute, mehr als zweihundert Jahre nach dem Beginn der neuen Zeitrechnung, kaum besiedelt. Es gibt sogar nur eine einzige kleine Stadt die permanent bewohnt wird.

Dies liegt ganz klar in der Mentalität der Pakinger begründet. Historisch betrachtet sind diese Seebären. Ursprünglich also am Meer lebend ist Ihnen dieser Trabant einfach zu karg und trocken.

Zwar gibt es Süßwasser, einige Rinnsale, Bäche und sogar das eine oder andere Flachgewässer, aber neben diesen kleinen Seen fehlen Binnengewässer oder gar Ozeane komplett.

Es ist eine Steppenwelt in der die Springbeutler am prominentesten sind. Dominiert wird sie von den Etto Flugwesen die jedoch erheblich geringer an Zahl vorkommen.

Trotzdem sind diese stolzen Vögel auf dem gesamten Mond anzutreffen. Vielleicht auch deshalb weil das Klima bis hin zu den Polkappen wenig variiert. Alle Versuche sie zu domestizieren sind gescheitert. Sie sterben einfach weg in Ablehnung und Lethargie.

Letztendlich gleicht die Natur eines Pakingers der Ihren. Dies ist nach wie vor der Hauptgrund weswegen Sie in Ruhe gelassen werden.

Freilich ist der Planet touristisch erschlossen. Dies wird auch gerne von individuellen Pakingern oder Diplomaten aus der alten Welt angenommen. All Inklusive Strandurlaub sieht zwar anders aus aber Rucksack-Touristen gibt es in jedem Völkchen. Es ist halt mal was anderes.

Die Hauptstadt Uxclaveh mit Ihren gerademal neuntausend Einwohnern ist dabei für die Versorgung der Outlets  verantwortlich.

Der Nachtexpress unserer drei Helden hat zwischenzeitlich seinen Turb im Orbit verkabelt und rast nun recht flott dem Ziel entgegen.

Das Königreich der TausendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt