Ghettoexpress

Kapitel 1 Träum weiter!

„Tschüüüschhh ja" wie er an meinem Sweatshirt zieht. Meine verschwitzten Hände ballen sich zu Fäusten. Dann hör ich die erlösenden Wörter aus den Bus-Lautsprechern „Haltestelle S-und U-Bahnhof Neukölln."Die Türen gehen auf plötzlich Chaos, so wie immer bei dieser Haltestelle, alle wollen raus und ich springe auf und quetsche mich so schnell wie ich kann über die Sitze und durch die Menge. „Hey du Spasst man", kreischt eine Makeup-Fresse. Ich komme aus dem Bus, in der Menge kann ich schnell abhauen, runter zur U-Bahn. Perfekt gerade noch so die U-Bahn bekommen.

U-Bahnhof Hermannplatz, dieser Ort pulsiert von den ganzen Pseudorappern, Möchtegern-Gangstern, Makeupfressen und Hipster „oh man diese Hipster". Plötzlich vibriert meine Socke. Eine Nachricht auf meinem alten Zweit-Handy „Marshmallow?" „Ja wann?" „vallah jetzt habibi". Schon wieder ein Kiffer, der es nicht abwarten kann. Ich laufe die Treppen hoch ein Junge erwartet mich schon auf der letzten Stufe wie immer „Wieviel?" Er drückt mir 20 Euro in die Hand, ich gebe ihm einen Handschlag mit dem Gras. Ein ganz normaler Tag für einen Jungen in Berlin. Die Drogen finanzieren mir das Leben.

8:06 Uhr

Scheisse schon wieder zu spät. Ich renne zur Schule der Regen peitscht mir ins Gesicht, mein Schädel brummt und meine Augen tränen. Ich ziehe mit voller Kraft an der schweren verzierten Schultür an der ein großer bronzener Löwenkopf mich anstarrt. Ich gehe, völlig aus der Puste, durch und die schwere Tür fällt hinter mir zu, wie ein großes antikes Tor, das Gewitter nur noch dumpf hinter mir.

Wenn man zu spät zur Schule kommt hat es etwas mystisches, es ist so dunkel und ruhig, dass man die Gemäuer der alten Fassade knartschen, pfeifen und bröckeln hören kann. Die Mäuse huschen manchmal entlang der Heizkörper umher und man hört stumpf die Lehrer mit ihrer ernsten Stimme „Ruhe!" rufen. Der Donner grollt nur noch in der Ferne. Vorbei an der 9B schleiche ich zur Schultoilette. Wenn ich zu spät komme, habe ich oft das Gefühl beobachtet zu werden, als ob mich die strengen Blicke der Lehrer durch die Wände hindurch verurteilend anstarren.

Ich kann das Gras nicht ständig mit mir rumtragen, ich verstecke es hinter dem Spiegel auf der Toilette und schleiche mich wieder aus der Toilette. Beim vorbeischleichen am Lehrerzimmer höre ich etwas  eigenartiges, „Stimmen".

„A..aa.. Herr Brunnengrund. ..bitte.....nicht".
Oh Fuck ist das? Durchs Schlüsselloch sehe ich grade wie die streng gläubige Kopftuchträgerin Zehra aus der 12c es mit unserem fetten Schuldirektor Herr Brunnengrund treibt.
Aynen, ich versuche es mit meinem Handy zu filmen. Nach etwa 10 Sekunden geht plötzlich alles sehr schnell. Die Tür geht auf, ich falle hin, Herr Brunnengrund mit seinem dicken Bauch schaut mich an. Ich bin wie erstarrt,
„Cem was machst du hier, musst du nicht ins Klassenzimmer?"
Zehra versucht ihre Hose hochzuziehen. „ Ehmmm...ehmmm...Ich habe alles gesehen Herr Brunnengrund"

„wenn du auch nur einem Menschen etwas erzählst, fliegst du von der Schule du einfältiger Weisenjunge".

Als ich mich umdrehen und gehen will, höre ich nur ein lautes Knallen. Der Schuldirektor liegt zuckend auf dem Boden. Ich kann's kaum fassen was hier gerade passiert.

Zehra schreit: „AHHHHHHHHHHH..."

Mein Puls rast, der Schweiß läuft mir den ganzen Körper runter, am besten laufe ich weg. Ich drehe mich um, doch riesige Augen starren mich an. Eine schwarze Gestalt menschenähnlicher Statur starrt mich aus dem dunklen Schulflur an. Die Zeit ist wie erstarrt. „Träume ich?"

Eine dunkle kratzige Stimme ertönt.

Ein„Siktir git"(Verpiss dich) ertönt aus der Dunkelheit

„Ist das schon wieder ein komischer Traum?

„Wer bist du?"

Meine Hand greift nach meinem Messer als die Gestalt näher zu kommen scheint.

„Ich bin wegen meiner Schwester hier nicht wegen dir"

„Was laberst du... du hast ihn erschossen!"

„Ich beobachte dich schon sehr lange Zehra. Die Dinge, die du getan hast, fordern ihr Tribut und deswegen muss ich dich jetzt erschiessen damit unsere Ehre wiederhergestellt wird."

Zehra:„ABI(Bruder)!"

„Was hast du dir nur dabei gedacht Zahra, deine Familie hat dich geliebt und jetzt wollen alle, dass du stirbst". Die dunkle Gestalt deutet auf den Schuldirektor.

„Der Hurensohn war wichtiger als deine Familie" Zehras Bruder zielt mit der Pistole auf seine Schwester. Oh Fuck, irgendetwas muss ich doch tun können!

Aynen ich hab's!

TSCHHHHHHHHH......

„AHHHHHHHHHHHHHHH"

Pfefferspray funktioniert immer. :D

Ein Schuss ertönt, verfehlt jedoch sein Ziel. Ich packe Zehras Hand und wir rennen den dunklen Schulflur entlang.

„ZEEEHHHRAA ICH KRIEGE DICH"

Am Ende des Flurs angekommen „Shit... Shit.. Shit..." Ahh die Kellertreppe! Schnell sprinten wir die Kellertreppe runter und überspringen einige der Absätze. Im Keller angekommen.
„Was nun?", Zehras Hand zittert extrem, was mich nur noch nervöser macht. Ein kleines dunkles Fenster! „Vielleicht können wir dadurch klettern".
Ich ziehe mit voller Kraft an dem staubigen Griff.

Quiieeettschhh...das Fenster geht auf, wir zwängen uns nacheinander durch doch hinter uns kommen schnell hastige Schritte nach.

„ZEEEHHRAAAA"

Wir sind in einer Art grossem Tunnel sieht aus wie ein Abstellgleis für die U-Bahn. Weit draussen hört man Sirenen der Polizei „Jemand hat die Polizei gerufen!" In der Dunkelheit erkenne ich sowas wie Hoffnung in Zehras Augen!