Kapitel 2

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Am Abend um 23:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zu meinem Auto. In den Gängen sind keine Menschenseelen vorhanden und ich bekomme es mit der Angst zu tun. Angsthase. Ich laufe zum Aufzug und steige in den Aufzug ein, als es kommt. Ich drücke auf den untersten Knopf, der mich in die Tiefgarage bringen sollte. Der Aufzug bleibt jedoch im achtzehnten Stock stehen und ich wundere mich. Ist hier also doch noch ein Kollege hier in der Firma? Ich schaue auf den Boden und der Typ steigt auch ein. Vor mir erscheinen glanz polierte Männerschuhe von der Marke Gucci. Ich schaue hoch und sehe direkt in Mr. Sanchez Augen. Erschreckt gehe ich einen Schritt nach unten und knalle gegen den Spiegel der im Aufzug hängt. ''Guten Abend, Mr. Sanchez'', nuschele ich eingeschüchtert von seiner starken Aura. Ein sadistisches Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Ich bekomme sofort Gänsehaut. Er könnte irgendwie als ein Mörder durchgehen. ''Bella'', raunt er und schaut  mich intensiv an. Kurz lächele ich und starre angespannt auf den Boden um dieser peinlichen Stille irgendwie zu entkommen.

Ich spüre Mr. Sanchez Augen auf mich. Ich fühle mich sofort nackter. Ich schaue heimlich auf das Bildschirm wo die Stöcke angezeigt werden. Fünfzehnter Stock... Nervös beiße ich immer wieder auf meine Lippe. Plötzlich spüre ich raue Hände an meinem Kinn. ''Mach das nicht Bella'', raunt er und streicht mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Ich glaube, ich geh freiwillig sterben. Oh Gott. ''I-ich-'', stottere ich, breche jedoch ab. Er lächelt, beißt sich selber auf die Unterlippe und lacht leise. ''Ich glaube, du bist viel zu unschuldig für mich, meine Welt...'', raunt er in Gedanken verloren. ''Wie bitte?'', rufe ich verwirrt und halte Abstand von ihm. ''Mr. Sanchez?!'', schockiert schaue ich ihn an. ''Ash für dich'', raunt er belustigt. Was meint er damit? Und kann er aufhören zu raunen?! Okay, Bella, bleib ruhig. Genau in der Sekunde öffnen sich die Türen und wir stehen in der Tiefgarage. ''Eh, schönen Tag noch'', murmele ich irritiert. Gerade als ich raus gehen möchte, werde ich am Arm zurückgezogen. Erschrocken quietsche ich auf. Ich werde an einer harten Brust gedrückt und sehe direkt in Mr. Sanchez Augen. Okay, was ist los hier? ''Wohin des Weges?'', fragt er wütend. ''Lassen sie mich los, sie krankes Arschloch!'', zische ich wütend und vergesse dabei dass es mein Chef ist. ''Engel, aber nicht doch!'', sagt er gespielt traurig. ''Du gehörst mir, wieso sollte ich dich also loslassen?'', fragt er gespielt ahnungslos und spannt seinen Kiefer an. Ich öffne meinen Mund und will was sagen, doch nichts kommt raus. ''Entweder du kommst freiwillig mit oder ich ergreife andere Maßnahmen! Und glaub mir, das wird nicht sanft!'', gibt er von sich, was mich genervt aufstöhnen lässt. ''Okay, wo sind die Kameras?'', frage ich gelangweilt. Das hier ist nicht echt. ''Wieso war es mir klar, dass du sowas sagen wirst?'', höre ich ihn sagen. "Würden Sie mich bitte los lassen? Danke!", sage ich genervt. Plötzlich pikst mich etwas scharfes in meinem Hals. Völlig weg realisiere ich, dass das ganze doch kein Verdammtes Spiel ist. ''Schlaf Gut, mein Unschuldiger Engel." höre ihn noch sagen und drifte dann endgültig in das Land der Träume.

Mit einem starken Schmerz in meinem Kopf wache ich auf und blicke mich benebelt um. Ich bin in einem leeren grauen Raum, die Wände sind sicherlich aus Beton und anscheinend würde niemand meine Schreie hier hören. Na toll, entführt vom eigenen Chef. Die Sache fängt ja schonmal gut an. Plötzlich öffnet sich die Tür, die sehr schwer aussieht und Ash alias mein Entführer komm rein. ''Gut geschlafen, mein Engel?" fragt er allen Ernstes. ''Nein! Ich will sofort nach hause!", zicke ich ihn an, stehe auf und will raus, doch er zieht mich lachend zurück. ''Das nächste mal, will ich dass du in einem normalen Ton mit mir sprichst!", herrscht er mich an. Mit offenem Mund sehe ich ihn an. ''Ich will sofort nach hause!'', sage ich langsam, aber wütend und ignoriere seine Satz von vorhin. Sein Blick verdüstert sich und er zieht mich immer näher, bis sich unsere Nasenspitzen berühren. ''Du gehörst mir, mein Engel. Ich beobachte dich schon seit Jahren, mit angesehen wie du immer schöner wurdest. Und jetzt bist du für immer bei mir!", sagt er voller Überzeugung. Ich lache spöttisch auf. ''Ash, du bist sehr witzig. Schon mal daran gedacht, eigentlich Komiker zu werden?'', frage ich ironisch und zeige ihm dann einen Vogel. ''Ich-'', fängt er an, doch ich unterbreche ihn. ''Jaja, alles schön und gut, jetzt kannst du mich nach hause fahren'', sage ich gelangweilt. ''Nein, du bleibst hier für immer.", sagt er kalt und will den Raum verlasse, bis ich ihn aufhalte. ''Kriege ich wenigstens ein besseres Zimmer? Hier ist es voll kalt und ich kann Kälte nicht aushalten!'', rufe ich in seine Richtung. Er dreht sich fassungslos um. ''Nein, erstmal wirst du hier als Strafe bleiben, für dein Verhalten von vorhin. Dann kriegst du ein besseres Zimmer!'', zischt er und haut dann ab. Hmm. Nachdenklich setze ich mich auf dieser alten Matratze und lehne mich mit dem Rücken gegen die kalte Wand. Es gibt tatsächlich Psychopathen. Die ganze Zeit starrte ich löcher in die Luft. Stunden vergehen. Plötzlich geht die Tür auf. Mit voller Hoffnung, dass Ash es sich doch anders überlegt hat und mich nun frei lassen will, stehe ich auf. ''Ich habe gute Neuigkeiten, mein Engel'', sagt er lächelnd. ''Lässt du mich gehen?'', frage ich glücklich. Sein Lächeln verblasst und seine wieder kalten Augen mustern mich monoton an. ''Nein! Die gute Neuigkeit ist, dass wir beide in gut drei Monaten heiraten werden. Dann wäre ich der glücklichste Mann auf erden und du die glücklichste Frau.", sagte er fröhlich, während mein Lächeln immer und immer verblasst. "Okay, kann es sein, dass du ein Psychopath bist? Ich meine, was zur Hölle ist falsch mit dir?", sage ich leicht arrogant. Er verdreht die Augen und sieht mich wütend an. "Weißt du nicht, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe?", zischt er. "Nein, habe ich nicht. Will ich auch nicht wissen", sage ich gelangweilt. ''Ich habe es mir anders überlegt. Heute wirst du mit mir in einem Bett schlafen und wehe du versuchst abzuhauen, weil wenn ich das sehe oder erfahre, kannst du hier unten schlafen! Haben wir uns verstanden?'', fragt er bedrohlich. Einen Versuch ist es wert, von hier abzuhauen.

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