Es war einmal ein alter Mann
Der fing nicht viel mit seinem Leben an
Wofür er lebt weiß er nicht genau
Sein Alltag war Tag ein, Tag aus nur grau
Eines Tages hat er einen Punkt erreicht
An dem er plötzlich sagt: "Es reicht!
Ich halte es nicht mehr aus!
Mein Leben ist der reinste Graus!"
Mit seinen eigenen zwei Händen
Wollte er sein Leben beenden
Er plante, wenn er heute Abend kam nach Haus
Knipst er sich sein Lichtlein aus
Feierabend, er wollte bereits gehen
Als er ein buntes Glitzern sah im Schnee
Ein zartes Wesen im harten Winterland
Lag leblos am kalten Wegesrand
Eine kleine Fee mit Flügeln die im Winde wehen
Halb erfroren war sie, er schwor sich sie zu pflegen
Denn bei diesem eisigen Frosteschauer
Würd das Mädlein niemals überdauern
Als der Greis dann kam nach Haus
Zog er lautlos seine Schuhe aus
Dann deckte er sie ganz warm zu
Und lies sie Schlafen ganz ihn Ruh
Als die Fee morgens dann erwacht
Hat der Alte bereits Frühstück gemacht
Er erklärte ihr, was mit ihr geschehen
Dankbar schien die Fee zu verstehen
Die Fee kommt von einem weit entfernten Ort
Der Mann fragt: "Wieso bist du von deiner Heimat fort?"
"Wie alle Feen komm ich hier her mit meiner Magie."
"Magie? An so etwas glaubte ich noch nie!
"Ich bin schon alt, hab vielerlei Dinge schon erlebt.
Doch ich hab nie gesehen, dass es Magie gibt!"
Die Fee flog auf ihn zu, sah ihn tief in die Augen
"Magie ist echt! Du wirst schon noch dran glauben!"
Sie verzauberte den Besen des alten Herren,
dieser fing an, von selbst zu kehren
Danach ließ die Fee den Greis zur Decke fliegen
Der Greis musste sich vor Lachen biegen
" Nach all den Jahren darf ich das noch erleben,
im Leben dacht ich nie so etwas würd es geben"
Er hatte viele Jahre nicht mehr gelacht
Die Zauberei hat ihm wohl Spaß gemacht.
Die Fee verbringt die ganze Winterzeit
mit dem alten man zu zweit
Sie hat ihm den ganzen Winter lang Zauberhafte Dinge gezeigt
Im Frühjahr macht sie sich für den Abschied bereit
Der alte Mann verstand zwar, lies sie gehen
Doch hofft er inständig sie wieder zu sehen
Dank ihr wurd der Greis des Lebens wieder froh
Er winkte ihr nach, als die Fee dem Haus entflog
Doch die Lebensfreude währt nicht lang
Denn der Greis ist schwer erkrankt
Der Arzt meint, dass es keine Heilung für ihn gäbe
Und dass er den nächsten Winter wohl nicht erlebe
Dem alten Kauz entfuhr ein Fluch
Ehe er bitter schluchzt ins Taschentuch
"Verflucht noch eins! Warum jetzt vor allen Zeiten!
All die Jahre hab ich mich stets auf diesen Moment vorbereitet!
Ich bin bereit von dieser Welt zu gehen,
aber Zuerst will ich die Fee ein letztes Mal noch zaubern sehen!"
Und wie durch wundersame Zauberei
Stand die Fee an seiner Seite bei
Sie zauberte Vielerlei zu seinem Wohle
Bald konnte er sich wieder erholen
Dem Greis war klar solange man lebt
Gibt es immer Dinge, der man nie erlebt
Drum nahm er die Fee behutsam  in seine Hand
Und bat sie: "Bitte nimm mich in dein Heimatland"
Sie nickte: "Lass uns sogleich nach Hause gehen"
Der Greis wurd seitdem nie mehr gesehen
Er ist glücklich, wo er nun fort
Jetzt ist er an einem anderen Ort
Und wenn sie nicht gestorben sind
Dann leben sie noch Heute
![](https://img.wattpad.com/cover/132562377-288-k633999.jpg)
YOU ARE READING
Der Greis und die Fee
PoetryEin alter, verbitterter Greis hat genug vom Leben. Eines Tages findet er im Schnee eine kleine Fee, die dem alten Mann mit Magie das kalte Herz erwärmt. Ein poetisches Märchen über Hoffnung