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Josh versuchte alles, was Tyler ihm erzählte, zu verarbeiten. Wollte er etwa mit ihm arbeiten? "Blurryface?"

Tyler nickte ohne zu Grinsen oder überhaupt seine Mundwinkel zu verziehen. Er war wieder in sein kaltes ich verfallen, wirkte selbstsicher und stark. Das erste mal in seinem Leben fühlte sich Josh eingeschüchtert und untergeordnet. Ein unangenehmes Gefühl.

"Blurryface ist stärker und mächtig als man selbst. Es ist überall wo du bist, es sieht was du siehst, doch kann es dich unterdrücken und zerstören. Wenn wir das Blurryface der Regierung sind, werden wir bald unsere Freiheit erlangen."

Während seiner Rede hatte Tyler seinen Gefangenen, jetzt sein Komplize, entfesselt und zu sich nach oben gezogen. Josh spürte wie ihm das Blut langsam und warm wieder in die Beine lief. Anscheinend war er lange ohnmächtig gewesen. Er spürte wie Tyler ihn musterte. Wie er ihm tief in die Augen sah und etwas suchte. Was genau, war ihm jedoch nicht bekannt. "Komm, gehen wir in den Gemeinschaftsraum."

"Warum vertraust du mir?" "Josh. Ich weiß alles über dich. Nicht nur dein Geburtsort sowie die Nummer deines Appartements sind mir bekannt, sondern auch andere Sachen wie deine Schuhgröße oder die Maße deiner Hose. Alles was du jemals gepostet oder im Internet veröffentlicht hast - wir wissen es." Der Blauhaarige nickte schnell ohne seine Angst zum Vorschein zu bringen.

Josh hatte auf dem langen dunklen Flur niemanden gesehen. Vereinzelt hatte er hinter ein paar der vielen Türen Stimmen gehört. Kräftige, starke Stimmen. Bedrohlich und Beängstigend. "Alles okay?"

Verwundert zog Spooky Jim eine seiner Augenbrauen nach oben. Tyler hatte erneut seine Kälte abgeschüttelt und seine Frage gefühlvoll von sich gegeben. Jedoch war es nicht mehr als ein ruhiges Flüstern gewesen als es ihm über die weinroten Lippen gehuscht war. "Bin nur ein bisschen Verwirrt." "Das musst du nicht."

Während Tyler sich seinem neuen Komplizen widmete hatte Brendon sich um den Zeitungsartikel und den Autor dessen gekümmert. Er hatte sich in Ryan's Handy gehackt, den Standort von ihm geortet und rechtzeitig eingegriffen. Er hatte alles getan was T.J. Von ihm verlangt hatte - dennoch fühlte er sich schlecht.

"Warum dieses lange Gesicht?"

Mit viel Schwung hatte sich Frank in den Stuhl neben Brendon fallen gelassen. Das die Bildschirme der Computer leicht auf dem Schreibtisch wackelten war ihm egal. Auch das genervte, verzweifelte schnauben seines Gegenübers hatte er gekonnt ignoriert. "Erde an Brendon."

"Sorry Frank. Ich fühle mich einfach nicht wohl." "Wegen Ryan?" Obwohl der Schwarzhaarige die Antwortschein kannte bekam er ein raues 'ja' entgegen.

"Ach komm, dass wird schon. Vertrau mir. Gerard hat mich zu Beginn unserer Rebellion auch erst benutzt und mich unwissend im Regen stehen gelassen. Ich weiß wie viel dir Ryan bedeutet und wie viel du ihm bedeutest. Wenn du ihn aufklärst wird er es verstehen - aber wir brauchen ihn erstmal ohne, dass er was von deinem 'Job' erfährt."

Obwohl ihm nicht dazu war konnte Brendon ein leichtes Grinsen nicht verhindern. Frank hatte recht. Dieser Käfig aus rauem Putz und kaltem Stein war sein Zuhause, ein Teil von ihm. Er musste sich damit abfinden.

"Wo ist Gee eigentlich?"

Eine weitere Person mischte sich in das Gespräch ein. Hatte sich ohne jegliche Warnung an Iero und Urie angeschlichen. Sein Schatten blieb in dem bröckelnden Torbogen stehen.

"Er hat sich bei mir abgemeldet und ist oben unterwegs." "Oben ist er aufgeschmissen. Party Poison hält es oben ohne mich, seinen Fun Ghoul, doch keine ganze Stunde aus." Verärgert blickte Frank in die kalten Augen seines Leiters und Freundes. Josh zog verwundert die Augenbrauen hoch und kratzte sich verlegen an seinem Hinterkopf. Er kannte all diese Begriffe, doch hatten sie für T.J. und die Skeleton Clique eine andere Bedeutung.

"Vielleicht sollte ich dir das erklären. Poison ist nicht alleine nach oben gegangen. Er hat Jet Star mit genommen und beschafft uns mit seiner Hilfe weitere Informationen. Zudem steht er mit mir in direktem Kontakt. Komm Josh, gehen wir weiter."

Ohne zurück zu blicken huschte Tyler genau so schnell und leise aus dem Raum wie er gekommen war - sein neuer Komplize im Schlepptau. Der Blauhaarige verstand noch immer nicht was los war, die ganzen Decknamen waren dabei jedoch nicht einmal die größte Schwierigkeit.

"T.J.?" "Nenn mich ruhig Tyler." Josh errötete. "Okay, Tyler. Könntest du mir vielleicht erklären wer die Personen hinter diesen ganzen Decknamen sind und was meinst du mit oben und was für Informationen?" Die fragen sprudelten nur so aus Josh obwohl er wusste, dass die Person neben ihm, ihm das alles früh genug erklärt hätte.

"Freut mich, dass du nachfragst. Jeder von uns Ranghohen hat Decknamen. Gerard ist Party Poison, Frank ist Fun Ghoul und Ray hat sich für Jet Star entschieden. Brendon, der andere junge Mann den du vorher gesehen hast, hat keinen Decknamen. Er sitzt so gut wie immer vor den Computern und hilft mir unsere Meinung zu vertreten.  Oben ist für uns einfach alles was über unserer Basis liegt. Und das mit den Informationen - das erkläre ich dir ein anderes Mal. Jetzt überlassen wir erstmal Blurryface den Spielplatz."

I am not afraid anymore-Joshler (German)Where stories live. Discover now