“Können wir raus gehen?“ fragte ein nervender Martin, während er mit seinen Händen an meinen Schultern auf und ab fuhr.

“Das fragst du mich wenn ich mein Buch gerade auf gemacht habe?“

“Ja.“

“Nein wir gehen jetzt nicht raus. Ich will mein Buch lesen und du gehst jetzt irgendwas anderes machen.“ stellte ich klar und wechselte meine Seite.

Der schwarzhaatige schnaufte enttäuscht.

“Und was soll ich machen?“ fragte er ahnungslos.

“Mal etwas auf den Boden oder rede mit dir selbst. Mir ziemlich egal.“

“Aber ich rede doch schon die ganze Zeit mit mir selbst.“ quengelte das riesenbaby, während es etwas auf den Boden malte.

Geht doch.
Zufrieden wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Buch zu.

Aber ehrlich gesagt: Ich mag den nervenden Martin mehr als den Arschloch-Martin.

❇·°·❇·°·❇

Wir sind bis jetzt immer noch nicht raus gegangen.

Weil Martin es nach einer Zeit vergessen hat.

Irgendwann hat er sich einfach hinter mich gesetzt und mein Buch mitgelesen.

Und so gingen viele Stunden um.

Das schönste daran war: Martin war mal leise und hat mit mir gekuschelt.

Was anderes würde ich nie wollen.

Oh, doch da wäre eine Sache. Ich will aus diesem verdammten Wald raus.

Wenn es unsere Eltern nicht juckt, können wir so lange hier sitzen bis uns jemand hier drinnen findet.

Es war schon dunkel draußen und der Kamin war an.

Martin war wieder am essen und ich saß einfach wieder mit geschlossenen Augen vor dem Kamin.

Ich mochte die Wärme schon immer mehr als die Kälte.

Es ist einfach angenehmer.

“Schläfst du schon oder kann ich dich heute noch ein bischen mehr nerven?“ erklang die Stimme von Martin an meinem Ohr.

Verschreckt von der plötzlichen Nähe, wich ich zurück.

“Musst du mich immer so erschrecken?“ fragte ich und legte meine Hand an mein Herz.

Ok, so schlimm hatte er mich nicht erschreckt aber ich wollte auch einmal die Drama-Queen sein.

“Es tut mir leid mein Pupsel!“ sprach Martin mit Baby-Stimme.

Als er mir dann noch an die Nase fasste, wurde es mir zu blöd.

Mit einem bösen Blick, schlug ich seine Hand aus meinem Gesicht, was den schwarzhaarigen empört Luft einatmen ließ.

Ja, nimm das du Pisser!

“So behandelst du deinen Bruder?“

“Das wäre komisch. Wir hatten Sex.“

Martin zwinkerte mir zu.

Ähm, ne.

Jetzt bitte nicht.

“Nein.“ meinte ich nur ohne zu blinzeln, was meinem Stiefbruder einen gespielt enttäuschten Blick auf das Gesicht wischte.

“Tja, dein Pech!“ meinte er nur beleidigt und setzte sich an den Kamin.

Belustigt verdrehte ich die Augen.

Schnell folgte ich ihm und gab Martin einen Kuss auf die Stirn.

“Vielleicht später.“

Doch später würde es nicht mehr geben.

Denn soeben ging die Tür auf und ein verwirrt aussehender Junge betrat die Hütte.

“Ich glaube... ihr habt euch verlaufen.“

scared to be lonely 》 (BoyxBoy)Where stories live. Discover now