~Listen to me!~

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//Sicht: Nia\\

"Toni hast du kurz zeit?" Diese frage kommt unsicher und zittrig über meine trockenen Lippen. Der angesprochene nickt und lässt sich mit seinem Handy in der Hand neben mich auf Viktors Sofa sinken. "Was gibt's?" Als er das sagt schaut er kurz von dem kleinen leuchtenden Gerät auf, doch schenkt diesem keine Sekunde später wieder seine vollste Aufmerksamkeit. Doch da ich es von ihm nicht anders erwartet habe, beginne ich mit ihm zu reden. "Du kennst doch Tom?" Ein nicken seinerseits. "Ich habe gehört das er Schwul sein soll, total viele machen ihn deshalb fertig." Er reagiert mit meinem "hä krass" ohne von seinem kleinen Wunder der Technik auf zu schauen. "Er hat mir erzählt das er sich in jemanden verliebt hat und das die Leute denen er das anvertraut hat versuchen ihm seine Gefühle aus zu reden." Er runzelt die Stirn während er weiterhin auf das Gerät starrt. "Außerdem... hat er mir gesagt das er langsam nicht mehr kann. Das er darüber nachdenkt dem ganzen ein ende zu setzen." Er schaut auf und kratzt sich am Hals. Seine Reaktion auf das gesagte ist nur ein beiläufiges "als ob". "Doch und er hat mich gefragt was er tun soll. Was würdest du ihm raten?" Er lacht auf und schaltet das Display des kleinen Apparates aus, gibt ein "puh keine Ahnung" von sich und schaltet es wieder ein. "Oh man schwierig" erwidere ich. "Na dann ich muss langsam los. Bis bald" füge ich hinzu und stehe vom Sofa auf. "Ja ciao" höre ich noch bevor sich die schwere Wohnungstür hinter mir schließt. Bestärkt in meiner Entscheidung steuere ich, mit dem Messer in der Tasche, das kleine Feld hinter einer alten Fabrik an...

//Sicht: Toni\\

Eine halbe Stunde nachdem Nia die Wohnung verlassen hatte wurde mir plötzlich etwas klar. Und zwar das Tom ein 9 jähriger ist. Bei dieser Erkenntnis lege ich mein Handy zur Seite. Er meinte nicht Tom. Er meinte Sich. Panisch renne ich aus der Wohnung und schreie hysterisch seinen Namen. Ich renne durch halb Köln doch kann ihn nicht finden. Ich gehe zurück zu Viktors Wohnung und hebe mein Handy auf. Eine Nachricht. Ein Bild. Von ihm. "Es tut mir leid. Ich liebe dich." Steht unter dem Bild von seinem völlig zermetzeltem Unterarm.

Das Handy fällt zu Boden und das leuchten des Displays erlischt. Genau wie mein Handy, bleibt auch mein leben seid diesem Tag stehen.

~Listen to me!~ Tonia osWhere stories live. Discover now