Imperius Fluch

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Draco wusste nicht warum Blaise ihm half, aber das war im Moment egal. Bevor er Blaise' Hand ergriff, wehrte er noch einen Fluch von Bellatrix ab und zu fünft apparierten sie zum Fuchsbau. Draco schaute sich um. Hermine und Blaise hielten Händchen, Ron, oder wie Draco sagt, das Wiesel, sah ihn wütend an. Draco's Augen blieben auf einer Person liegen. Eine dünne Person mit dunkelbraunen Haaren, einer Brille und einer Blitznarbe. Harry. Er sah furchtbar aus. In seinen sonst so strahlend grünen fröhlichen Augen schimmerte Trauer und Wut. Harry sah Draco an. Zu viele verschiedene Gefühle vermischten sich in seinem Körper. Wut, Trauer, Sehnsucht und Freude. Wut, weil Draco ihn ohne jegliche Informationen verlassen hatte. Trauer, weil er ihn fast ein Jahr nicht gesehen hatte. Sehnsucht, weil Harry es vermisste ihn zu berühren, ihn zu küssen und mit all seinen Sinnesorganen zu erfassen. Und Freude, weil er ihn seit so langer Zeit endlich wieder sah. Die liebe seines Lebens. Doch die liebe seines Lebens hatte ihm das Herz gebrochen. Nie hätte Harry gedacht, dass Liebe so sehr weh tut. Bevor Harry irgendetwas tun konnte, ging schon Hermine schnellen Schrittes auf Draco zu. "Du! Du böse Verachtenswerte kleine Kakerlake!!", schrie sie und hielt ihren Zauberstab unter sein Kinn. Ron musste trotz der brenzligen Situation schmunzeln, da es ihn an ihr drittes Jahr in Hogwarts erinnerte. "Ich glaube du bist uns allen eine Erklärung schuldig! Vor allem Harry.", sagte sie etwas ruhiger und zog ihren Zauberstab zurück. Bei seinem Namen zuckte Draco zusammen. Er schluckte schwer. "Jetzt rück' schon damit raus, Draco!", sagte nun Blaise. "Kann... Kann ich kurz mit Harry alleine sprechen?", fragte er. Hermine, Blaise und Ron schauten den Gryffindor fragend an. Dieser nickte nach kurzem zögern. "Einverstanden. Aber lasst uns erst mal den anderen hallo sagen.", sagte Harry. Zu fünft betraten sie den Fuchsbau und schon hörten sie laute schritte, die die Treppen hinunter rannten. Es waren Fred und George. "Was macht ihr denn hier?", fragte Fred die fünf mit einem großen Lächeln im Gesicht. "Und was mach er hier?", fragte George verwirrt und nickte dabei in Draco's Richtung. "So genau wissen wir das auch nicht. Wir erklären euch alles, wenn er uns unsere tausend Fragen beantwortet hat.", sagte Hermine. "Wo sind mom und Dad?", fragte Ron seine zwei Brüder. "Die sind übers Wochenende verreist.", sagte George. "Sie sagten, dass sie mal Zeit für sich brauchten.", ergänzte Fred. "Wie gehts euch eigentlich? Wir haben das mit den Horkruxen erfahren.", fragte Fred. "Uns gehts ganz gut so weit. Woher wisst ihr davon?", sagte Harry. "Dumbledore.", antwortete Fred. "Er hat uns alles verraten. Fand, wir sollten wissen, dass unser kleiner Bruder dieses Jahr nicht im Unterricht ist.", ergänzte George grinsend. "Okay. Es ist ziemlich kompliziert... Ich erzähle euch einfach die Vorgeschichte von allem. Draco muss erstmal mit Harry sprechen.", sagte Hermine zu den Zwillingen gewandt. Die beiden schauten sie nur fragend an. "Warum ich ihn beim Vornamen nenne, wird sich von selbst erklären.", sagte sie rasch. Draco und Harry gingen nach oben in Ron's Zimmer. "Okay. Bevor du anfängst solltest du etwas wissen. Als du mich vor einem Jahr verlassen hast, hat mich das mehr als zutiefst verletzt. Draco, ich war am Boden zerstört! Wieso hast du das gemacht? Liebst du mich nicht mehr? Oder war das alles nur eine dreckige Intrige?", fragte Harry ihn verzweifelt. Tränen traten in seine Augen, die er aber schnell wieder weg blinzelte. Draco schüttelte den Kopf, und im Gegensatz zu Harry blinzelte er seine Tränen nicht weg. Er ließ ihnen freien Lauf. "Harry, ich... Ich konnte nichts dafür. Ich würde es dir so gerne erklären, aber das geht nicht, denn wenn ich es dir erkläre, kann es sein, dass ich dich wieder verlassen muss.", sagte Draco, während seine Tränen den Weg zu seinen Wangen fanden. "Was? Nein! Du kannst das nicht noch einmal machen Draco! Weißt du was ich durchmachen musste?! Ich war verzweifelt! Ich aß und trank nichts mehr! Draco, ich wollte deinetwegen nicht mehr leben!!", schrie Harry und nun ließ auch er seinen Tränen freien Lauf. "Du... Du wolltest dich umbringen?!", fragte Draco mit rauer Stimme entsetzt. Harry nickte schwach. "Aber das ist jetzt egal. Man, du weißt gar nicht wie sehr ich gelitten habe. Ich-", begann Harry wieder, doch Draco unterbrach ihn. "Denkst du ich habe nicht gelitten?! Denkst du ich war nicht auch am Boden zerstört?! Denkst du ich wollte mich nicht auch umbringen, weil mein krankhafter Vater mir den Imperius Flu-", begann Draco zu erzählen. Er schüttete all seine Sorgen aus, doch dabei sagte er etwas, was er eigentlich nicht hätte sagen sollen. Harry starrte ihn entsetzt an. "Dein Vater hat... Was?!", schrie er. Seine Knie wurden weich, weshalb er sich hinsetzen musste. Draco schaute auf den Boden. Jetzt war es sowieso zu spät. "Er hat mir den Imperius Fluch auf den Hals gehetzt. Über unsere Gedanken. Ich wollte dich nicht verlassen Harry, ehrlich. In letzter Sekunde konnte ich mich wenigstens noch entschuldigen, doch mehr nicht. Ich konnte mich nicht wehren. Ich konnte nicht dagegen ankämpfen. Als ich dann im Malfoy Manor war bin ich zusammen gebrochen. Meine Mutter hatte sich um mich gekümmert. Ich habe ihr alles erzählt. Sie konnte mich verstehen, aber dennoch hätten wir nichts gegen meinen krankhaften Vater tun können. Ich wollte dich suchen, aber mein Vater behielt mich im Auge. Rund um die Uhr. Und ich sag' dir Harry, auf Dauer wird das richtig gruselig.", Harry war entsetzt. Er brauchte ein paar Sekunden um das alles zu realisieren. Draco wollte ihn also gar nicht verlassen. Er stand unter dem Imperius Fluch. "Und ich habe nie aufgehört dich zu lieben. Ich liebe dich immernoch, glaub mir.", ergänzte Draco. Harry flossen unglaublich viele Tränen über die Wangen, aber das war ihm egal. Er nahm den Blondschopf nur in den Arm und drückte ihn fest an sich. Der erwiderte natürlich die Umarmung. Wie sehr er das vermisst hatte. Wie sehr er Draco's Geruch vermisst hatte. Er hatte es so sehr vermisst ihn zu küssen, zu umarmen, zu spüren. Nach einem Jahr roch er endlich wieder den angenehmen Duft von Minze und Apfel. Draco löste sich aus der Umarmung. Viel zu schnell, für Harry's Geschmack, doch schon bald lagen warme weiche Lippen auf seinen. Draco flossen nun Freudentränen die Wangen hinunter. Er hatte es so sehr vermisst ihn zu küssen. Ihr inniger Kuss wurde durch ein Klopfen unterbrochen. Blaise kam daraufhin ins Zimmer. "Hermine hat Fred und George alles erzählt. Sie verstehen es. Draco, du kannst uns jetzt die ganze Geschichte nochmal erzählen.", sagte er lächelnd und ging wieder hinunter. Kurz danach gingen auch Harry und Draco zu den anderen. "Also, Malfoy. Ich glaube du bist uns allen mindestens eine Antwort schuldig.", sagte Fred neugierig. Draco erzählte den anderen daraufhin alles. Dass Lucius ihm den Imperius Fluch auf den Hals gehetzt hatte. Dass er nie aufgehört hatte Harry zu lieben. "-Jah, und das war's eigentlich. Ach und ihr könnt mich Draco nennen. Wenn ich den Namen 'Malfoy' schon höre wird mir schlecht.", sagte er zu den Zwillingen gewandt. "Einverstanden.", antworteten sie synchron. Nun war die schwerste Zeit überstanden. Dachten sie zumindest.

Hey! Sorry erstmal, dass länger nichts kam. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :) hat auf jeden Fall lange gedauert es zu schreiben. Naja, ich werde so schnell es geht weiter schreiben.
LG

Drarry - You are my SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt