Epilog

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Er lag mit dem Gesicht zur Wand in seinem Bett, drehte sich und starrte die Decke an, schlug die Decke zurück und erhob sich. Seine Muskeln waren steif und jede Bewegung schwerfällig, aber er zog die Gardine zurück und schaute hinaus. Die Sonne schien, bunte Blätter tanzten im Wind und er packte die Dinge aus. Ein Bild von ihr und ihm, eine leere Flasche Wasser und einen vergammelten Apfel, den er mit angewiderter Miene in den Müll warf. Vor allem ließ er so viele Pläne los, aber nicht die vielen Erinnerungen.

Es tat weh und manchmal überwältigte ihn das Gefühl der Taubheit. Dann schloss er die Augen und versuchte dem Drang zu widerstehen, Schmerzen fühlen zu wollen. Manchmal schaffte er es, manchmal nicht und dann waren Tage wie Nächte, grau und schwarz, und Nächte wie Tage, schwarz und grau.

Als seine Eltern ihn fragten, wie es ihm ging, schaute er ihnen zum ersten Mal seit so vielen Monaten ins Gesicht. Er klaubte die Klinge aus dem Nachtschrank, schämte sich, wusste nicht, wie er anfangen sollte oder wo, aber er wollte auch nichts mehr bereuen. Er wollte jeden Tag leben und nicht in Taubheit versinken, mit dem Schmerz mitgerissen werden.

»Ich muss euch etwas sagen«, flüsterte er und herbstbunte Farben begannen die Welt zu färben.

Wie unser Sommer [ beendet ✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt