Alles Gute, Idiot

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Karol P.O.V

Schon seit ungefähr einer halben Stunde starrte ich Rugge an, in der Hoffnung er würde aufwachen. Schließlich war es sein Geburtstag. Nach einer Zeit wurde mir langweilig und ich beschloss ihn anders zu wecken. Ich ging zu dem Minikühlschrank, welcher uns zur Verfügung gestellt wurde und öffnete diesen. Dort nahm ich mir ein paar Eiswürfel raus und machte ihn dann schnell wieder zu. Mit den Eiswürfeln in der Hand, ging ich in schnellen Schritten wieder zu Ruggeros Bett. Dass er auf dem Bauch lag, kam mir ganz gelegen. Ich hielt meine volle Hand über Rugge und ließ dann die Eiswürfel los.

,,Was zum?! Karol!", schreckte er auf und sah mich mit einem erschrockenen Blick an.

,,Alles Gute zum Geburtstag!", schrie ich lachend.

,,Na warte.", grinste er und sprang auf, worauf ich schreiend wegrannte.

Ich lief ins Badezimmer und wollte gerade die Tür zuschlagen. Allerdings war Rugge schneller und hielt diese auf. Ich versuchte mit ganzer Kraft, die Tür zuzuhalten, was nicht klappte. Das lag nicht nur daran, dass Ruggero etwas mehr Kraft hatte sondern daran, dass ich ununterbrochen lachte. Als er es schließlich ins Bad schaffte, beugte er sich ein wenig runter, packte mich an den Beinen und warf mich über seine Schulter.

,,Lass mich los!", schrie ich, während ich auf seinen Rücken hämmerte. Das schien ihn aber recht wenig zu stören. Er steuerte auf sein Bett zu und schmiss mich schließlich drauf. Sofort spürte ich die Kälte an meinem Rücken.

,,Rugge!" Gerade wollte ich aufstehen, da legte er sich einfach auf mich.

,,Idiot, du bist schwer! Runter von mir!", schubste ich ihn schließlich runter und stand schnell vom Bett auf.

,,Wieso hast du das getan?", fragte er völlig außer Atem, wobei er sich aufsetzte.

,,Weil du total lange geschlafen hast! Heute ist dein Geburtstag. Also nochmal. Alles Gute zum Geburtstag.", wiederholte ich, beugte mich zu ihm runter und fuhr mit meiner Hand durch seine Haare.

,,Danke, Tollpatsch." Schließlich stand er wieder auf, nahm mein Gesicht in die Hand und küsste sanft meinen Haarscheitel.

,,Jetzt zieh dich schnell um! Wir wollen ins Krankenhaus.", beschloss ich und drückte ihn ins Badezimmer.

Da ich eigentlich schon bereit war, aber der Idiot ja auf die Idee kam mich ins Bett voller Eiswürfel zu schmeißen, musste ich mich erneut umziehen. Als ich damit fertig war, wartete ich auf Rugge, welcher kurz danach aus dem Bad kam.

Wir entschieden uns wieder dazu, zum Krankenhaus zu gehen. Ein kleiner Spaziergang konnte nicht schaden.

,,Wartet eine Überraschung für mich in Krankenhaus?", brach Ruggero die angenehme Stille.

,,Das wirst du dann sehen. Mein Geschenk bekommst du erst heute Abend.", informierte ich ihn und realisiere erst dann, wie falsch es sich anhörte.

,,Whoa, okay. Das Geschenk hättest du mir auch schon heute morgen geben können.", grinste er. Obwohl ich so eine Antwort erwartete, lief ich rot an.

,,Du weißt ganz genau, dass das nicht so gemeint war!", gestikulierte ich, worauf mein Freund began zu lachen.

,,Ja, ich weiß. Ich liebe es aber immer wieder, wie du reagierst.", gab er zu. Ich versuchte ernst zu bleiben, allerdings entkam mir ein Schmunzeln.

Als wir schließlich im Krankenhaus ankamen, warteten Bruno und Leo schon auf uns. Sofort rannte Rugges kleiner Bruder auf ihn zu und schloss ihn in eine Umarmung.

,,Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Rugge! Endlich bist du an deinem Geburtstag mal hier.", flüsterte er. Er war zwar sehr froh darüber, trotzdem hörte man auch ein wenig Trauer in seiner Stimme. Er liebte Ruggero wirklich sehr. Und für ihn galt natürlich das gleiche.

,,Danke, Leo. Das bedeutet mir viel.", erwiderte Ruggero. Nachdem sie sich lösten, wuschelte Rugge Leo durch die Haare und lächelte.

,,Alles Gute, mein Sohn! Ich liebe dich wirklich sehr. Mögen all deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen!", umarmte nun auch Bruno seinen Sohn. Sie verharrten einen Moment in der Umarmung.

,,Danke Papá. Ich liebe dich auch. Und um ehrlich zu sein, sind alle meine Träume und Wünsche schon in Erfüllung gegangen. Sie stehen nämlich genau hier.", sagte er zufrieden, worauf sein Blick dann zu mir wanderte. Ein warmes Lächeln schmückte seine weichen Lippen. Ich erwiderte das Lächeln und griff dabei nach seiner Hand.

Zu dritt gingen wir schließlich zum Zimmer von Antonella, wo vorerst nur ich reinging.

,,Guten Morgen, Antonella!", begrüßte ich sie, als ich auf sie zusteuerte.

,,Hallo, meine kleine. Na, wie geht es dir?", fragte Antonella fürsorglich.

,,Mir geht es super, danke. Wie geht es Ihnen?"

,,Mir geht es auch sehr gut. Du kannst mich ruhig duzen! Schließlich bist du meine Schwiegertochter, falls Ruggero es nicht verhauen sollte.", lachte sie, worauf ich mit einstimmte.

,,Hat er was gemerkt?", flüsterte sie nun, da Antonella wusste, dass Rugge vor der Tür stand.

,,Er hat schon gefragt, ob eine Überraschung auf ihn wartete. Ich habe aber gesagt, dass ich von nichts wüsste.", erzählte ich ihr.

Kurz danach holte ich den Kuchen, welchen Antonella mit der Hilfe von Leo und Bruno machte. Es war der Lieblingskuchen von Rugge, wie sie mir erzählte. Er hatte ihn wohl jedes Jahr zum Geburtstag bekommen, bis er dann schließlich mit 21 Jahren wegzog. Für manche vielleicht spät, jedoch sah er seitdem seine Familie nicht. Seit drei Jahren.

,,Rugge!", rief ich ihn, als Antonella mir das Zeichen gab. Bruno und Leo führten ihn rein, wobei sie ihm die Augen zuhielten.

,,Überraschung!", schrieen wir dann alle gleichzeitig. Rugge sah den Kuchen, welchen Antonella hielt und wusste natürlich sofort, was es für einer war. Er ging zu seiner Mamá und nahm sie erstmal in den Arm.

,,Alles Gute, mein Kind. Ich bin so froh, dass du hier bist. Ich bin sehr stolz auf dich. Hier. Dein Lieblingskuchen. Ich hoffe dein Geschenk gefällt dir, auch wenn es nur ein Kuchen ist.", sagte sie, wobei eine Träne an ihrer Wange runterlief. Auch Ruggero stand den Tränen nahe.

,,Es ist das beste Geschenk, welches ihr mir hättet machen können. Danke.", bedankte er sich und wischte seiner Mamá sanft die Tränen weg.

Wir aßen zusammen den Kuchen, redeten und machten Späße. Diese Familie war mir wirklich sehr ans Herz gewachsen und ich verbrachte sehr gerne Zeit mit ihnen.

Wieder im Hotelzimmer angekommen setzte ich mich sofort im Schneidersitz auf mein Bett und guckte Ruggero abwartend an.

,,Worauf wartest du?", fragte er amüsiert.

,,Darauf, dass du dich hinsetzt." Ich klopfte mit meiner Hand auf das Bett, wo er sich schließlich auch hinsetzte.

Ich griff unter das Bett und holte die Gitarre, welche ich für Rugge kaufte, hervor. Ich spielte die ersten Akkorde und fing dann an, mein selbstgeschriebenes Lied für ihn zu singen. Als ich damit fertig war, öffnete ich wieder meine Augen, welche ich die ganze Zeit über geschlossen hatte.

,,Wow. Ich wusste gar nicht, dass meine wunderschöne Freundin auch noch wunderschön singen kann. Du überraschst mich immer wieder, mein Engel. Danke. Das Lied ist wirklich toll."

,,Danke. Aber das war noch nicht alles. Diese Gitarre gehört dir.", lächelte ich und gab ihm die Gitarre.

,,Was? Nein, Karol. Das Lied ist schon mehr als genug. Ich meine, du hast ein Lied für mich geschrieben! Ich-"

,,Es ist deine. Keine Widerrede.", lachte ich, worauf Rugge schmunzeln den Kopf schüttelte.

,,Du bist doch verrückt, Tollpatsch."

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Neues Kapitel🎉

Das ist eher sowas, wie ein „Special-Kapitel", da es kaum was mit dem Rest der Geschichte zutun hat. Jedoch fand ich es passend, da Rugge wirklich Geburtstag hatte. Ich hoffe es gefällt euch!

Ich hab euch lieb!
Eure Aurora❤️

P.S. Morgen geht es schon mit einem
weiterem Kapitel weiter!😏

Gefühlschaos || RuggarolWhere stories live. Discover now