Götzeus

1K 63 6
                                    

(Info: Sie sind jünger und Schüler in einem Internat)

Es war der mit Abstand kälteste Tag in diesem Winter. Ich drehte mich, unter drei dicken Wolldecken liegend, um und sah auf den Wecker.
Er zeigte 05:17 Uhr an. Ich seufzte denn sonst schlief ich immer bis sieben, aber heute wurde ich tatsächlich von der Kälte wach.
Auch wenn mir nur noch kälter wurde, schlug ich die Decken zurück und stand auf, um zur Heizung zu gehen.
Sie war auf 5 geschaltet, aber als ich sie mit meiner flachen, eisigen Hand berührte, spürte ich keinerlei Wärme. Die Heizsysteme mussten ausgefallen sein.
Ich ging zu meinem kleinen Kleiderschrank und schnappte mich einen dicken Pulli, den ich über den dünnen Pulli, den ich bereits trug, drüberzog.
Dann kletterte ich zurück ins Bett und schnappte mir mein Handy.
Der Unterricht würde um 8 Uhr beginnen, meine erste Stunde war Chemie, also würde ich bis in den Nordflügel laufen müssen. Ich sollte also spätestens um Viertel vor acht losgehen.
Das Frühstück um sieben würde ich wie immer auslassen und mich in der ersten Pause mit Marco in der Cafeteria treffen.
Es blieben also noch etwa zweieinhalb Stunden.
In dem Moment zeigte mein Handy eine neue Nachricht.
Neugierig darauf wer wie ich so früh schon auf ist öffnete ich WhatsApp und stellte fest, dass die Nachricht von Marco stammte.
Funktioniert die Heizung bei dir?
las ich und antwortete direkt mit einem Nein:(.
Kann ich rüber kommen?
kam es nur ein paar Sekunden später von Marco zurück. Ich lächelte und schickte Marco einen Daumen nach oben.
Einen Moment später klopfte es auch schon an der Tür. Marcos Zimmer war direkt im Gang nebenan, weshalb er so schnell da war.
“Komm rein.“ rief ich leise, um nicht noch meine Mitschüler aus den Nachbarzimmern zu wecken.
Die Tür öffnete sich langsam und quietschend. Marco huschte herein, schloss die Tür wieder und hüpfte in dicken Klammotten eingepackt zu mir ins Bett, wo ich schon die Decken aufgeschlagen hatte.
“Hey.“ sagte Marco mit vor Kälte zitternder Stimme.
Er legte sich neben mich und zog sofort die Decken über sich, bis hoch zum Kinn.
“Hey.“ antwortete ich ihm, mir wurde augenblicklich wärmer, da Marco, obwohl er selbst fror, viel mehr Körperwärme hatte, als ich.
“Ich weiß nicht, wie wir den Tag heute überleben sollen, wenn das Heizsystem im ganzen Internat ausgefallen ist.“ stöhnte Marco und hielt sich seine Hände vor den Mund, die sein heißer Atem wärmen sollte.
“Hoffentlich kriegt der Hausmeister das wieder hin.“ Ich seufzte und rutschte unauffällig näher an Marco, da dieser so viel Wärme ausstrahlte. “Wenn nicht haben wir ein Problem. Bei dem Schneesturm draußen wird kein Elektriker aus der Stadt kommen.“
Unser Internat lag weit außerhalb und die Zufahrtsstraße wird nur unregelmäßig vom Schnee befreit. Heute wird sie garantiert unbefahrbar sein.
“Da hast du leider recht.“ seufzte Marco und ich merkte wie er seine Füße aneinander rieb, um sie zu wärmen. Sie waren wahrscheinlich genauso eisig wie meine.
“Mario?“ fragte Marco leise und drehte sich auf die Seite. Ich sah, wie sich sein Kiefer anspannte und ich hörte seine Zähne leise klappern.
Ich sah ihn fragend an und er wurde unverkennbar rot.
“Darf ich...darf ich vielleicht etwas näher rücken? Versteh mich nicht falsch, aber du bist so warm.“ Er grinste schief und ich lachte leise, nickte dabei aber, denn dann würde mir selbst auch noch wärmer werden.
Marco kam näher zu mir, wich dabei meinem Blick aus und dann spürte ich seine Knie an meinem und seinen Arm an meiner Schulter. Ich drehte mich leicht zu seiner Seite und spürte seinen heißen Atem an meiner kalten Hand.
Marco rutschte noch ein kleines Stück näher, sodass wir uns an den Beinen und Armen berührten. Sofort wurde mir viel wärmer und ich fror fast gar nicht mehr.
Scheinbar anders als Marco, dessen unregelmäßigen Atem ich an meinem Gesicht spürte und dessen Kiefer sich immer wieder an- und entspannte.
Ich bin nicht ganz sicher wieso, aber ich legte meinen Arm um ihn und zog ihn näher zu mir, damit ihm auch wärmer wurde.
Marco schaute langsam zu mir hoch und sah mir in die Augen, irgendwie fragend oder unsicher, was man von ihm nicht wirklich kannte.
Als er mir nach einigen Sekunden immer noch in die Augen sah, ohne etwas zu sagen oder sich zu rühren, würde mir schlagartig heiß. Nicht wärmer, weil er neben mir lag, nein richtig heiß.
Ich spürte, wie Marco seine Hand langsam unter der Decke hervorholte und sie mir immer näher kam. Mit jedem Stückchen wurde mir heißer und mein Puls schneller. Mein Herz machte einen Satz als seine Hand meine Wange berührte.
Noch immer sahen wir uns in die Augen, waren ganz still, man hörte nur unser beider schwerer Atem und ich wusste nicht ob es Einbildung war, aber ich hörte auch meinen Herzschlag und das Rauschen des Blutes in meinen Adern.
Sein Daumen streichelte sanft über meine Wange, über mein Kinn und ganz zaghaft über meine Lippe.
Dann, ohne darüber nachzudenken, lehnte ich mich weiter zu ihm runter, bis ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Sein Gesicht kam mir näher und seine Stirn berührte meine. Meine Hand wanderte von seinem Rücken in seinen Nacken und ich schloss die Augen.
Und dann spürte ich seine Lippen auf meinen und eine gewaltige Hitze breitete sich in mir aus. Ich bewegte meine Lippen langsam und er erwiderte unseren Kuss erst vorsichtig, doch dann wurde er vom einen Moment zum anderen fordernder. Er drückte mich sanft zurück, sodass er über mir lag.
Meine Hände fanden ihren Weg unter seinen Pulli und fuhren über die heiße, feuchte Haut.
Für einen Moment löste er sich von mir und sah mir wieder tief in die Augen, dann sah ich für eine Sekunde sein Lächeln, ehe mir die Augen wieder zufielen, als seine Lippen meinem Hals direkt unter meinem Ohr berührten. Ich hörte seinen lauten Atem, seine Küsse und dann seine raue, leise Stimme. “Langsam wird mir heiß.“ flüsterte er und nahm mein Ohrläppchen ganz sanft zwischen seine Zähne.
Ich bekam eine Gänsehaut und legte meinen Kopf zur Seite, sodass er meinen ganzen Hals mit Küssen bedecken konnte. Gleichzeitig zog ich ihm den dicken Pulli über den Kopf.
Nun trug er nur noch ein dünnes Shirt. Ich war unsicher, ob ich zu weit ging wenn ich es ihm ebenfalls auszog, aber bevor ich mich entscheiden konnte, hatte er es sich schon selbst ausgezogen.
Von Sekunde zu Sekunde wurden wir leidenschaftlicher. Marco zog mir hastig meine Pullis aus und obwohl es wahrscheinlich keine 10°C im Raum war, war mir oberkörperfrei alles andere als kalt.
Unsere Lippen fanden wieder zusammen und gerade als ich meine Arme wieder um ihn legte, um ihn näher an mich zu ziehen, ließ uns ein lauter Piepton auseinander fahren.
“Achtung, eine Durchsage.“ schallte es aus dem Lautsprecher über der Tür. “Guten Morgen Schülerinnen und Schüler. Da wegen des Wetters alle Heizungen ausgefallen sind und wir das Problem bis auf weiteres noch nicht beheben konnten, entfällt der Unterricht heute für alle. Im Speisesaal werden zusätzliche Decken und Tee ausgegeben. Bitte wärmt euch und verlasst das Gebäude heute nicht. Wenn es Fortschritte bei der Behebung des Problemes gibt, werden wir eine weitere Durchsage machen. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und habt heute trotzdem einen schönen Tag. Eure Schulleiterin Frau Falke.“
Als die Durchsage mit einem dumpfen Ton endete, sah Marco mich strahlend an und küsste mich hastig. “Keine Schule.“ rief er euphorisch und küsste mich nochmal, diesmal länger.
“Also ich weiß ja nicht, was du denkst...“ raunte er mir ins Ohr und ich spannte mich bei seinen Worten, die einen Schauer durch all meine Knochen jagten, unter ihm an. “...aber ich brauch keinen heißen Tee mehr.“
Ich konnte nicht anders als zu lachen und ihn glücklich grinsend zu küssen.
“Ich auch nicht.“ erwiderte ich, bevor ich mich Marco wieder völlig hingab, während die ersten Sonnenstrahlen durchs Fenster schienen.

*
*
*
Wow, wie lang ist's her? Ich hab bestimmt schon seit vier Monaten nichts hochgeladen. Aber tadaa, hier ist mal ein neuer Teil:) Ich hoffe ich freut euch und er gefällt euch, lasst gerne einen Kommentar da:*


Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 16, 2017 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Fußball Oneshot's BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt