Welcome back ~ Avatar der Herr der Elemente Ff ~ Buch 1

#15 Ab in die Schlammschlacht!

Heute war es soweit! Das schoss Amy schon den ganzen Tag durch den Kopf. Gestern hatte Liz ihr gesagt, dass sie Amy nun als vollständig ausgebildete Wasserbändigerin sah und sie nun endlich mit dem Erdbändigen anfangen konnte. Mit Jason geredet hatte sie schon und er hatte heute nachmittag Zeit. Zu Amys Glück hatte Jasons sturer Phase, Amy nicht zu verzeihen nur ca. eine Woche angehalten. Mittlerweile war ein ganzer Monat vorbei. Es war nun schon Ende Juni. Jedoch regnete es heute in Strömen. Aber davon ließ sich Amy nicht beirren. Schon den ganzen Tag war Amy ganz hibbelig, was ihr komische Blicke  seitens ihrer Schwester verschaffte. Auch Liz musste über ihre Vorfreude schmunzeln. ,,Und bist du aufgeregt?", fragte sie Amy in der Pause. ,,Nein! Gar nicht. ", erwiderte Amy. Plötzlich brach es aus ihr hetvor. ,,Verdammt ja! Ich bin total aufgeregt." Nun musste Liz in Gelächter ausbrechen. Normalerweise War ihre beste Freundin nie aufgeregt. Egal ob vor einer Aufführung, einem Referat, oder einer Schulaufgabe. Weswegen also war sie jetzt aufgeregt? ,,Mmh. Hat das vielleicht mit einer bestimmten Person zu tun?", neckte sie ihre  beste Freundin. ,,Was? Nein! Was denkst du denn von mir Liz!", entrüstet sich Amy. ,,Wir sind einfach nur gute Freunde. Außerdem hat er ja Kaya.", erklärte Amy ehrlich. ,,Ja, aber die hat vor einer Woche mit ihm Schluss gemacht." ,,Ja weil sie einfach nur gute Freunde bleiben wollen.", ergänzte Amy, ,,Aber ich glaube ihnen das nicht. Und vor allem glaube ich Jason nicht, dass er über Kaya hinweg ist. Du musst dir ja nur mal Kaya anschauen. Die Beiden passen perfekt zusammen. Und der Blick mit dem Jason sie anschaut." ,,Angeschaut hat.", verbesserte Liz. ,,Ja, ja was auch immer. Man wird sehen was sich da noch ergibt. Aber jetzt zurück zum Thema. Weißt du was das bedeutet, wenn ich das Erdbändigen abschließe? Ich bin dann mit allen vier Elementen fertig und ein richtiger Avatar!", Amy strahlte richtig, ,,Ich hoffe nur Es wird nicht so schwierig wie das Wasserbändigen." ,,Quatsch. Denk doch so was nicht. Du musst positiv an die  Sache rangehen. Sonst klappt das ganz sicher nicht. Aber du bist doch meine Amy. Und desgalb weiß ich dass  du das schaffen wirst. Also keine Selbstzweifel!", befahl ihr Liz.

Erstaunlicherweise traf genau das zu, was Liz ihr erzählt hatte. Auch Jason erklärte ihr ganz am Anfang, dass es beim Erdbändigen vor allem darum geht, fest davon überzeugt zu sein, dass es klapot. Er erklärte das so: ,, Stein ist eine Form von Erde. Und Stein ist sehr hart und schwer. Deshalb ist es auch schwer einen Stein zu bewegen. Du darfst deshalb nicht wie beim Luftbändigen auch einmal Zweifel haben. Da ist das ja nicht schlimm. Aber ein Stein erfordert viel mehr Konzentration als ein federleichte Lufthauch. Also stell dich hin wie ein Stein." Er machte es ihr vor. ,,Du musst fest stehen. So dass nichts dich erschüttern und bewegen kann, dann bist du ein Stein. Fühlst dich wie ein Stein und dann kann es weiter gehen. Plötzlich bebte die Erde unter Amys Füßen, aber Amy blieb stehen, obwohl ihr Instinkt sie drängte sofort  aus der Gefahrenzone zu springen. Aber sie blieb stehen. Denn sie wollte vor Jason nicht schwach wirken. Zwar waren sie mittlerweile gute Freunde geworden,  trotzdem konnte sie die ganzen Sticheleien und seine Worte nie vergessen können. Bilder, wo er sie auslachte  schossen ihr durch den Kopf und augenblicklich verkrampfte sie sich. Nein! Sie würde Jason nie wieder einen Grund geben sie aus zu lachen. Als das Beben aufhörte starrte Jason sie erstaunt an. ,,Wow... äh nicht mal Yase hat das auf den ersten Versuch geschafft." Amy quittierte das mit einem leichten Lächeln, aber innerlich war sie gerade am ausrasten. Das war auf jeden Fall schon mal ein guter Start.

Der Rest der Übungen war nicht ganz so einfach,  dennoch fand Amy, dass sie sich ganz gut schlug. Ok einmal fiel sie auf die Schnauze und bedeckte so ihr ganzes Gesicht mit ekligen dreckigen Schlamm. Und ein weiteres Mal war sie nicht überzeugend genug und ein Felsbrocken mähte sie um Haaresbreite um,den sie eigentlich aufhalten sollte. Erst nach den Vorübungen ging es schließlich daran einen kleinen Stein zu heben. Überraschenderweise klappte es schon beim 2. Versuch. Irgendwann stießen auch Liz und Yase zu ihnen. Liz berichtet ihnen aufgeregt von ihren Fortschritten bei ihren Heilkünsten. Jason beschloss  eine kurze Pause zu gönnen, die diese mit Freuden entgegen nahm. Nun saß sie gemeinsam mit Yase und Liz unter dem großen Baum und trank im Schatten gierig aus ihrer Wasserflasche. Zusammen beobachteten sie Jason. Er erklärte ihnen, da Liz ja schon eine Extrakraft entdeckt hat, hat Lukas nachgeforscht und ihm erzählt, dass die meisten Erdbändiger noch Metallbändigen können. Nur ganz wenige können Lavabändigen. Also versuchte er sich daran. Vor ihm lag ein Stück Metall. Amy hatte keine Ahnung was das sein sollte und woher er das hatte, aber es sollte ein sehr leicht verbiegsames Metall sein. Mit konzentrierter Miene hockte Jason davor. Dann schloss er die Augen. Neugierig betrachteten die drei Mädchen die Metallplatte. Ganz leicht verbogen sich ein Ende. Aber bevor sie es noch genauer betrachten konnten, war es auch schon in seiner ursprünglichen Form zurück. ,,Der Trick dabei.", erklärte ihnen Jason, ,,ist, dass Metall auch aus Erde besteht und somit muss ich nur die Erde darin fühlen. Dann sollte es von ganz allein klappen. Am Ende des Tages hatte Jason es tatsächlich geschafft das Metallstück in alle möglichen Formen und Figuren  um zu formen und Amy hatte mehrere Steinchen geschleudert. Liz studierte momentan den menschlichen Körperbau und hatte Yase ihr verstauchtes Handgelenk geheilt. Nur Lukas hatte am heutigen Tag keine Fortschritte erziehlt. Er hatte ihnen in Amys Pause kurz Gesellschaft geleistet bis er wieder verschwunden war. Noch immer hatte Amy ihn nicht drauf angesprochen,  warum er so oft verschwand. Immer wenn sie mit ihm reden wollte, musste er entweder gehen, oder wechselte sofort das Thema. Und da Amy nichts ansprechen will,  was anderen unangenehm ist, beließ sie es dabei.
Als die anderen nun Yase und Jason bei ihren Übungskampf zusahen, entdeckte Amy Lukas alleine uner der großen Trauerweide, die ihre Blätter wie ein Schitzschild über den kleinen Jungen hängen ließ. Sein Rücken hatte er an den Stamm gelehnt. Mit hängenden Schulter starrte er auf den Boden. Verwundert ging Amy zu ihm hinüber. Ohne ein Wort setzte sie sich einfach in respektvollen Abstand neben ihn. Lukas beachtete sie einfach nicht. ,,Du weißt, dass du mit mir reden kannst, oder? Wir sind doch immer füreinander da. Wenn dich irgendwas belastet, dann erzähl es uns doch. Wir machen uns Sorgen um dich.", meinte Amy. Aber Lukas reagierte noch immer nicht. Also legte Amy ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Los erzähl. Was ist los!", befahl sie ihm nun eher, als dass sie ihn bat. Aber erstaunlicherweise schien das zu wirken. ,,Naja. Es ist so. Seit geraumer Zeit streiten sich meine Eltern dauernd. Meine Mutter meint mein Dad würde es einen Scheiß kümmern, wie es uns geht. Aber er meint meine Mutter würde überreagieren. Dann hat er gemeint, das es ihm natürlich kümmert wie es uns geht, dass er halt nur nie Zuhause ist, weil er Geld verdienen muss. Dann hat er meine Mutter beschuldigt nichts zu machen und nur Zuhause zu faulenzen. Meiner Mutter wurde das zu viel. Sie hat noch am selben Tag ein Flugticket nach Mallorca gebucht und ist abgehauen. Ihre letzten Worte waren: ,,Und jetzt sie zu wie du das alles alleine hinkriegst. Arschloch!" Und jetzt muss mein Vater alles alleine regeln. Natürlich muss er arbeiten. Meine große Schwester kann auch nicht alles machen. Sie muss sich gerade auf ganz viele Prüfungen vorbereiten. Dazu kommt dass sie noch keinen Führerschein hat. Meine kleine Schwester und meine kleinen Brüder können da auch nicht viel helfen. Deswegen muss ich mich jetzt darum kümmern, dass sie vom Kindergarten und von der Grundschule abgeholt werden. Dass Sue auch alle zum Gitarrenunterricht, Fußballtraining, Pfadfindergruopenstunde,und so weiter alle rechtzeitig kommen. Meistens ist das echt ganz schön stressig, weil ich nur mein Fahrrad und die Öffentlichen zur Verfügung habe. Gestern hat jetzt meine Schwester ihre letzte Prüfung geschrieben und kann jetzt endlich auch helfen und kann wieder mehr Zeit mit euch verbringen. Aber ihr seid irgendwie alle beschäftigt. Jeder hat irgendwas zu tun und ist total glückluch. Nur ich habe keine Ahnung was ich tun kann." All das sprudelte jetzt nur so aus Lukas heraus. Zuerst hatte Amy keine Ahnung was sie dazu sagen sollte.  Ihr tat Lukas total leid. Er musste als 14 jähriger alles alleine managen. 15 war das nur für eine Mutter! Man konnte doch nicht ein seine Familie im Stich lassen und verschwinden. ,,Oh mann Lukas. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Du hättest uns das gerne früher erzählen können. Wir hätten dich alle ganz bestimmt unterstützt. Und auch wenn du jetzt noch Hilfe brauchst. Ich bring deine Brüder gerne zum Fußball." ,,Meine Schwester. ", murmelte Lukas leise.  ,,Was?" ,,Erstens das heißt wie bitte. Und Zweitens spielt meine Schwester und nur einer meiner Brüder Fußball." Amy verdrehte über Lukas' Korrektheit die Augen, musste dann aber trotzdem lächeln. ,,Ja ok. Dann deine Schwester und deinen Bruder.  Du kannst uns vertrauen." ,,Ja, ok. Ich weiß.", erwiderte Lukas nur. Aber beide wussten, dass es nichts an der Tatsache änderte, dass Lukas sich ausgeschlossen fühlte. Aber dass konnte Amy schnell ändern. ,,Na los. Komm und schau dir das Training mit uns an. Und vielleicht solltest du das Yosha auch erzählen. Er macht sich schon unendlich Sorgen und Selbstvorwürfe.", schlug Amy gespielt gut gelaunt vor. Und es funktionierte. Lukas lächelte wieder und folgte ihr.