,,Alles in Ordnung? Wir können auch einfach einen Film ansehen und uns auf die Couch setzen, wenn das für deinen Fuß besser ist. Ich will nicht, dass du nochmal die Treppe runter fällst oder vielleicht sogar noch schlimmer."

,,Nein, nein. In der Bibliothek können wir uns auch hinsetzen. Das macht nichts. Und außerdem bin ich wirklich hungrig. Also mach dir um mich keine Sorgen.", versicherte Val schnell und stand auf, ehe er zu seinem Kleiderschrank ging.

,,Willst du auch ein Shirt von mir, oder hast du selbst eines?", wollte der ältere der beiden wissen und drehte sich zu Murtagh um.

,,Ich hab selbst etwas zum schlafen. Danke.", meinte dieser nur und holte aus seiner Tasche eine schwarze Jogginghose heraus.

Auch Val holte ein schwarzes T-Shirt und eine dunkelgraue Jogginghose heraus und warf diese auf sein Bett. Ohne zu zögern zog sich der größere seinen Pullover aus und war diesen über einen Stuhl. Mal wieder konnte Murtagh den muskulösen Körper seines Freundes bestaunen und kam aus diesem gar nicht mehr heraus. Grinsend setzte Valentin sich neben den anderen schwarzhaarigen auf das Bett und schnappte sich zum Leidwesen des jüngeren sein T-Shirt und zog es sich über.

,,Keine Angst, wenn du mal ordentlich zugenommen hast, dann gehen wir mal gemeinsam schwimmen. Da siehst du dann schon genug von mir.", schmunzelte der ältere schwarzhaarige und zog den anderen Jungen auf seinen Schoß. Val würde Alex' kleines Geschenk wirklich gerne verwenden, aber seiner Meinung nach, war Murtagh einfach noch zu jung für so etwas. Vielleicht wenn er sechzehn war und natürlich auch zugenommen hatte.

,,Zieh dich um, dann können wir in die Bibliothek gehen. Wenn du gerne liest, dann wirst du sicher mehr, als nur ein paar Kochrezepte finden.", flüsterte der Footballspieler den anderen und und strich diesem eine seiner schwarzen Strähnen die unter der Mütze hervorragten aus dem Gesicht.

,,Darf ich dich mal etwas fragen?", begann Val, während er seine beiden Hände auf den Hüften des anderen Jungen platzierte. Dieser nickte langsam und sah den älteren abwartend an.

,,Du hast immer diese Mütze an. Warum?"

Murtagh zögerte kurz. Es war ihm ein wenig unangenehm darüber zu sprechen, aber sollte man in einer Beziehung denn keine Geheimnisse haben? Er konnte Valentin vertrauen.

,,Meine Mum hat sie mir mal aus einem bestimmten Grund gekauft. Vor zwei Jahren, da hat ja alles angefangen. Also, du weißt schon, meine Magersucht und so. Einige Folgen sind Haarausfall, oder das Dünnerwerden der Haare. Tja, und ich habe die Arschkarte gezogen. Zum Glück habe ich das aber alles mit einem Haufen Medikamenten beseitigen können, jedenfalls, meine Mum hat mir dann diese Mütze gekauft. Nicht, damit ich mich nicht blamieren musste, sondern weil sie es nicht mehr ertragen hat, mich anzusehen, ohne in Tränen auszubrechen. Ich habe mich anfangs geweigert die Mütze zu tragen und habe meine Eltern oft angeschrien, dass sie mich so akzeptieren sollten, wie ich bin. Ich habe sogar meinen Dad zum weinen gebracht, als ich mal wirklich wütend war und gesagt habe, dass das alles nur ihre Schuld wäre. Am Abend habe ich mich dann selbst weinend bei ihnen entschuldigt. Den ganzen Tag lang hab ich mir Vorwürfe gemacht, hatte aber Angst, mit meinen Eltern zu reden. Abends, oder eher nachts, bin ich dann zu ihnen gegangen und habe mich bei ihnen entschuldigt. Nach ein paar Tagen habe ich dann schließlich akzeptiert, dass es besser wäre, wenn ich die Mütze tragen würde. Seitdem, habe ich sie immer an. Auch zum Schlafen. Sie erinnert mich an meine Mum. Wahrscheinlich ist sie das wertvollste das ich besitze, zumindest für mich. Seit Mum tot ist, habe ich sie immer bei mir. Wenn ich die Mütze verlieren würde oder sie kaputt gehen würde, dann würde ich einen Teil von mir verlieren. Mum hat immer gewusst, was ich brauchte oder mir fehlte. Dad war eher ungeschickt darin. Aber jetzt gibt er sich alle mühe, die er nur aufbringen kann.", erzählte Murtagh ihm und sah dabei traurig nach unten. Vorsichtig drehte Val das Gesicht des anderen zu sich hoch und legte seine Lippen auf die des Jungen. Dieser legte seine beiden Hände um den Hals des älteren und presste sich noch enger an ihn. Zart strich der achtzehnjährige über die weichen Lippen des jüngeren und bat somit um Einlass, welcher ihm auch gewährt wurde.

Love Till To Your BonesWhere stories live. Discover now