Father-Boyfriend Talk

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Leise lachend ging Alex zu dem schlafenden Murtagh und hob die Bettdecke auf, ehe er sie wieder über den mageren Jungen legte. Selbst durch das T-Shirt erkannte man die extrem hervorstehenden Schulterblätter und die Wirbelsäule.

,,Wenigstens isst du wieder.", murmelte der schwarzhaarige Mann und verließ das Zimmer eines Sohnes wieder.

Gemütlich ging er nach unten und in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen. Dazu hätte ein Dounat wirklich gut geschmeckt. Schnell schaltete er die Kaffeemaschine ein und ging dann zum Kühlschrank. Alex wollte seinen Sohn noch nicht wecken, da dieser mit seinem Vitamin/ Eisen und Gewichtsmangel seinen Schlaf wirklich dringen brauchte. Und wegen einem Dounat weniger, würde Murtagh sicher auch nicht umfallen, immerhin konnte man ja in den Supermarkt gehen und wieder welche kaufen. Im Kühlschrank musste er erst mal eine Weile suchen, bis er endlich die Plastikverpackung mit den Dounats ganz unten in einem kleinem Fach fand. Es waren noch alle vier drin. Aber hatte Murtagh gestern keinen gegessen? Vielleicht irrte er sich auch nur, und in der Packung waren fünf gewesen. Zur Sicherheit sah Alex sich die Packung genauer an. Dort stand in einer Ecke Vier Stück. Also hatte der kleinere doch nichts gefrühstückt, und alles was er gestern gegessen hatte, waren ein paar Löffelchen Suppe gewesen.

Er musste wirklich mit Murtagh reden, oder Val musste es gemeinsam mit ihm machen. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn er mit Val alleine reden würde.

Mit einem Kaffee und einem Dounat setzte sich Alex an den Tisch und las sich nun die Nachrichten durch.

Aria <3:

Hey, ich kann heute nicht. Nachtschicht.

Mum (*~*):

Wir sind heute bis drei in der Stadt. Wir kommen dann um drei zu euch. Senden.

Grinsend las der Mann die SMS seiner Mum. Wenn alte Leute SMS' schrieben, musste ja etwas schief gehen. Gemütlich frühstückte der Mann und stellte dann sein Geschirr in den Geschirrspüler, ehe er sich auf die Couch im Wohnzimmer setzte. Da Val erst in einer halben Stunde kommen würde, schaltete Alex noch seinen Laptop an und arbeitete weiter an seiner Präsentation. Dadurch verging die Zeit viel schneller. Dem schwarzhaarigen kam es so vor, als wären erst ein paar Minuten vergangen, als es auch schon an der Tür klingelte.

Schnell fuhr Alex den Laptop herunter, stellte ihn auf den Tisch und ging zur Tür. Er machte auf und blickte direkt in Vals Gesicht. Seit wann war dieser Junge denn schon so groß wie er selbst?!

,,Hallo."

,,Hey, Val. Komm rein."

Val kam der Aufforderung nach und humpelte in das Haus. Alex schloss die Tür hinter dem Jungen und ging samt diesem in die Küche.

,,Willst du etwas trinken?", fragte der ältere der beiden.

,,Gerne.", gab dieser schnell zurück und setzte sich, nachdem Murtaghs Dad auf den Tisch gezeigt hatte, an diesen und lehnte die Krücken gegen seinen Stuhl. Alex stellte ihm eine Dose mit Eistee hin und setzte sich gegenüber von dem jüngeren hin. Valentin sah man es wirklich an, dass ihm die ganze Situation unangenehm war, auch wenn er versuchte das zu verbergen.

,,Du musst vor mir wirklich eine Angst haben.", grinste der schwarzhaarige Mann. Auch auf Vals Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.

,,Also, bezüglich dieser Party, es ist nicht, dass ich dir, Murtagh, oder sonst wem nicht vertraue, aber, ich mache mir einfach nur Sorgen, um Murtagh. Du verstehst sicher warum. ( Val nickte schnell und hörte weiterhin aufmerksam zu. ) ich weiß, wie die meisten Jungs, in deinem Alter sind. Ich war, ob du es glaubst oder nicht, auch mal so alt wie du, und habe deshalb auch ein wenig Erfahrung. Murtagh hat dir sicher erzählt, warum, er mal wieder in eine neue Schule gekommen war.", begann Alex und Valentin nickte.

,,Ja, hat er. Wir haben auch letzte Woche nach dem Footballspiel, zwei seiner ehemaligen Mitschüler getroffen. Andrè und Logan. Aber Sie..Du musste dir wirklich keine Sorgen machen.", erzählte der Junge ihm und trank einen Schluck aus der Dose.

,,Ich weiß, Murtagh hat mir dasselbe schon gesagt. Es ist nur, erst ist alles in Ordnung, dann komm Alkohol ins Spiel und am nächsten Morgen, hast du stockbesoffen mit nem' Kerl geschlafen, den du nicht mal kennst, oder deine Eltern müssen dich von einer Polizeistation abholen.", meinte Alex leise und nahm ebenfalls einen Schluck aus seiner Dose. Val grinste amüsiert und sah den Mann gegenüber ungläubig an.

,,Ich hab dir doch gesagt, dass ich auch mal in deinem Alter war. Wir waren auf irgendeiner Party, ich glaube, einer meiner damaligen Freunde hatte auch Geburtstag, der Rest hat sich eben so ergeben, aber wir weichen vom Thema ab. Jedenfalls, ich würde gerne mit Mike auch noch reden. Ihr beide kennt ja die anderen Spieler. Ich will nur nicht, dass irgendeiner von denen, wieder alles kaputt macht. Ich würde sagen, dass Murtagh nur wegen dir wieder isst."

,,J-Ein. Eigentlich, wegen der Schulkrankenschwester. Am ersten Schultag, also, in meiner Schule, ist er vor dem Direktorat zusammengebrochen. Die Krankenschwester, Mary, hat ihm dann ganz offen gesagt, wenn er so weiter macht wird er irgendwann nicht mehr aufwachen. Sie wollte dich eigentlich anrufen, aber Murtagh wollte das nicht. Also, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich auf Murtagh aufpasse und seine Ernährung, so gut es geht im Auge behalte. Das war so zu sagen unser kleines Geheimnis, aber jetzt weißt du es ja. Du darfst es ihm aber wirklich nicht sagen, sonst hasst Murtagh mich wahrscheinlich.", erzählte Valentin dem anderen Mann, welcher verwirrt die Stirn runzelte.

,,Na gut. Aber kann ich dich noch etwas fragen?"

,,Klar."

,,DU und Murtagh...seid ihr mehr als nur Freunde? Ich meine sein....ihr....ein Pärchen?", fragte Alex und war am Ende des Satzes immer leiser geworden. Val merkte wie sein Gesicht rot wurde und er sich und auch Murtagh somit verriet. Verdammt!

Wenn Val jetzt Ja sagen würde, wie würde Alex dann reagieren?

,,Val?"

,,Äh...Ja...Ja, ich war nur in Gedanken. W...was hast du gesagt?"

,,Val, ich weiß, dass du mich verstanden hast. Also?"

,,Ja, sind wir.", gestand Valentin kaum hörbar und sah peinlich berührt auf den Boden.

,,Val, ich verurteile euch doch nicht! Murtagh geht es deutlich besser seit er dich kennt, und außerdem, redet er fast nur von dir. Ich weiß auch, dass ihr bevor ihr ins Bett geht telefoniert, auch wenn Murtagh denkt, dass ich schon schlafe und natürlich nichts mitkriege. Also, es macht mir nichts aus. Wirklich nicht. Aber trotzdem bitte ich euch, das nicht gleich an die große Glocke zu hängen. Ich will einfach nur, dass Murtagh glücklich ist. Er hat es wirklich verdient. Und du tust ihm wirklich gut. Aber bitte versucht trotzdem nicht in der Öffentlichkeit übereinander herzufallen.", grinste Alex. Val war wirklich von dieser Reaktion überrascht. Er hatte mit etwas ganz anderem gerechnet.

,,Machen wir nicht. Wir verhalten uns genauso wie sonst auch.", versprach der schwarzhaarige Junge leise und sah kurz auf den Tisch, da er es noch immer nicht wagte, in das Gesicht des anderen Mannes zu sehen.

,,Du musst immer noch keine Angst vor mir haben, Val. Ich mag dich wirklich. Du bist keiner dieser überdrehten achtzehnjährigen, die den ganzen Tag nur saufen und weiß Gott was machen. Also, zwischen uns ist alles genauso wie vorher.", sagte Alex und stand auf, ehe er Val auf die Schulter klopfte und seine Dose in den Mülleimer warf. Beide sahen abwartend zu dem Türrahmen, da sie Schritte gehört hatten. Durch den Rahmen, trat ein verschlafener Murtagh. Gähnend streckte sich dieser und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

Er brauchte einen Augenblick um zu realisieren, dass Val dort saß. Verwirrt sah er erst zu diesem und dann zu seinem Dad, welcher grinste und einen Blick auf die Uhr warf.

,,Warum hast du mich denn nicht geweckt!"

Love Till To Your BonesWhere stories live. Discover now