"Hey, Metallfresse! Suchst du was?" erklang das gehässige Lachen von Harry hinter mir. Vorsichtig, um gegen niemanden zu stoßen, drehte ich mich um. Ich blinzelte ein paar mal und versuchte ihn scharf zustellen. Ohne meine Brille war ich blind wie ein Maulwurf und konnte nur Konturen erkennen.
"Gib mir meine Brille wieder, Harry!" sagte ich, hoffentlich, in seine Richtung. "Und was wenn nicht?" Ich konnte seine Nähe spüren und lehte mich an die Schließflächer, damit möglichst viel Abstand zwischen uns ist. Ich atmete einmal tief durch und nahm all meinen Mut zusammen. "Dann wird es dir leid tun." sagte ich leise.
Harry lachte wieder und stütze sich mit einem Arm neben meinem Kopf ab. "Habt ihr das gehört? Es wird mir leid tun, wenn ich ihr die hässliche Nerdbrille nicht wiedergebe." sagt er laut und die anderen Schüler auf dem Gang fingen an zu lachen. "Wer soll mich den aufhalten? Dein Daddy? Ach nein, ich vergaß. Der sitzt ja im Knast!" drehte er sich wieder zu mir. Ich biss mir auf die Unterlippe und hielt mit aller Kraft die Tränen zurück, die sich schon ankündigten. Mein Dad war mein wunder Punkt, und das wusste Harry. Leider.
In dem Moment klingelte es und verkündete das Ende des Schultages. Erleichtert seufzte ich auf. Harry kam meinem Gesicht ganz nahe und ich konnte seine Augen keine 10cm von meinen entfehrt erkennen. "Glück gehabt, Fischgesicht." zischte er, stieß sich ab und schmiss mir die Brille vor die Füße.
Ich hörte ein klirrendes Geräusch, das wie brechendes Glas klang. Harry hatte sich mittlerweile mit seinen Kumpels verzogen und ich bückte mich um meine Brille aufzuheben. Als ich sie wieder auf der Nase hatte, bestätigte sich mein Verdacht. Ich konnte zwar sehen, aber das komplette rechte Glas hatte einen Riss, der sich von rechts oben nach links unten zog.
Bei dem Gedanken daran, wie mein Bruder darauf reagieren würde, bahnten sich schon wieder Tränen ihrer Weg und mir entfuhr ein kleiner Schluchzer. Schnell hängte ich mir meine Tasche über die Schulter, schnappte meine Bücher und rannte aus dem Schulgebäude.
Sobald ich den großen Vorhof verlassen hatte und in Richtung Zuhause lief, fingen die ersten Tränen an zu laufen. Ich schob die kaputte Brille wieder hoch, weil sie zu groß war und deswegen immer die Nase runter rutschte.
Gerade als ich um eine Ecke bog kamen mir mehrere Jungs auf Fahrrädern entgegen. "Hier, Brillenschlange. Du hast doch sicher Durst." schrie einer von ihnen. Harry.
Sekunden später spürte ich etwas nasses, klebriges auf meinem ganzen Shirt und der Hose. Der Smoothi tropfte langsam auf den Boden und lief an mir herab. Fassungslos starrte ich an mir hinunter. Harry und seine Freunde fuhren währenddessen lachend weg und ließen mich klebrig, heulend und zutiefst gedemütigt mitten auf dem Bürgersteig stehen.
10minuten später zog ich die Haustür hinter mir zu und versuchte so leise wie möglich in mein Zimmer zu schleichen. "Carly? Bist du das?" fragte meine Mutter aus der Küche. Shit, sie hatte mich bemerkt. "Ja, Mum. Ich muss nur kurz in mein Zimmer." rief ich zurück und ging zur Treppe.
"Wer war das?" Ich zuckte zusammen und drehte mich schuldbewusst um. Meine Mum stand, mit verschränken Armen, im Türrahmen und musterte die Spur aus Vanille-Smoothi die ich hinterlassen hatte. "Niemand. Ich bin gestolpert und habe mir alles übers Shirt gekippt. Dabei ist auch die Brille kaputt gegangen." log ich und sah zu Boden. "Carly, lüg mich nicht an. Wer war das?" hackte Mum nach. "Ich lüge nicht, Mum. Ich bin wirklich gestolpert." beschwichtigte ich schnell. Sie hob nur eine Augenbraue an und sah mich weiterhin durchdringend an. "Nagut, zieh dich schnell um und mach das hier sauber. Beeil dich, bevor Chris kommt." gab sie schließlich auf.
Ich nickte uns flitzte nach oben um mich umzuziehen. Chris war mein 20jähriger Bruder und ist nach der Verhaftung von Dad auf die schiefe Bahn geraten. Er nimmt und dealt mit Drogen, Sauft, Kifft. Deswegen wurde er immer sehr schnell agressiv und wurde auch mal handgreiflich.
Gerade gestern erst hat er mich geschlagen, weil das Essen angebrannt war. Mum und ich hatten Angst vor ihm, trauten uns aber nicht zu Polizei zu gehen. Immerhin ist er ihr Sohn und mein Bruder. Wir können nicht einfach unsere eigene Familie anzeigen und vielleicht ändert er sich auch wieder. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
"WAS SOLL DIE SCHEIßE HIER?!" brüllte plötzlich eine Stimme von unten. Chris war wieder da ... und er war sauer. Sehr sogar. Schnell lief ich nach unten. "Chris, ich kann das erklähren. Ich bin..." weiter kam ich nicht, denn er holte aus und schluf mir fest ins Gesicht. Mein Kopf schnellte zurseite und Tränen traten in meine Augen. "Chris es... es tut mir ... leid." stotterte ich und hielt mir eine Hand an die pochende Wange.
Er hatte wieder gekifft. Das erkannte ich an seinen zu großen Pupillen und den zitternden Händen. "Halt die Schnauze! Mach das sauber, SOFORT!" schrie er mich an und ich ging zitternd zu der Abstellkammer wo sich ein Lappen und ein Eimer befand.
Gerade füllte ich den Eimer mit Wasser als ich eine weiche Hand auf meinem Arm spürte. "Ist schon gut. Ich mach das. Geh dein Gesicht kühlen." sagte Mum sanft und nahm mir den Eimer aus der Hand. Ich lächelte sie an und holte dankbar ein Kühlpack aus der Gefriertruhe ind wickelte es in ein Tuch.
Hoffentlich sah man es morgen nicht so doll, dass meine Wange blau und geschwollen war.
Wie jeden Abend, lag ich lange wach und dachte darüber nach, was währe wenn Dad noch hier währe. Ich überlegte, wie mein Leben dann verlaufen währe. Würde ich trotzdem gemobbt werden? Hätte ich vielleicht Freunde?
Meine Gedanken schweiften ab und ich fragte mich, wie es Dad wohl gerade ging. Er wurde vor einem halben Jahr wegen Brandstiftungs und Mordes verhaftet. Meiner Meihnung nach, ist er unschuldig. Um so etwas zu tun, ist er immer viel zu lieb gewesen. Ich glaube ja, es war ein Unfall. Vielleicht ist ein Kabel durchgebrannt oder es hat einen Kurzschluss gegeben. Aber Dad? Niemals!
Zur Erklährung: In der Fabrik in der Dad gearbeitet hat, ist ein Feuer ausgebrochen und hat 10 Menschen das Leben gekostet. Das war zu der Zeit alleine in dem Raum, wo es ausbrach und da liegt es nahe, dass er es gelegt hat. Doch auch wenn alle Beweise für ihn sprechen würden, würde ich immer an seine Unschuld glauben.
Erst spät in der Nacht schlief ich ein und fiel in einen traumlosen Schlaf.
Hey ihr Lieben,
das ist unsere erste Geschichte, also macht uns nicht allszusehr runter ^^
Hoffen sie gefällt euch.
Lg Zoey und Kathi
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From Nerd to New
FanfictionCarly Raven war ein Nerd. Von allen gemobbt und gehasst. Ihr größter Gegner: Harry Styles. Jahre später trifft sie ihn wieder als sie bei ihrer Tante Lou die Ferien. Was sie nicht wusste, Lou ist die Stylistin von One Direction. Die Band in der Harr...
