Winterregen

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Die Sonne hinter den dunklen Wolken ist nicht zu erkennen. Alles ist in düsteren Grautönen angemalt und der Nebel kriecht in jeden Winkel bis die Welt um mich verschwimmt und unwirklich erscheint.

Die Kälte schmerzt bei jedem Atemzug und beißt sich fest. Sie dringt durch meine Jacke, immer weiter und weiter bis zu den Knochen.

Und dann setzt der Regen ein. Leise höre ich die Bäume rauschen und vereinzelte Tropfen auf Asphalt schlagen. Ich spüre einen eiskalten Tropfen auf meiner Wange in tausende kleinere zerspringen. Der nächste trifft mich an der Nasenspitze und tropft auf meine von der Kälte blauen Lippen.

Doch ich bleibe stehen und richte den Blick zum Himmel auf der Suche nach einem Stückchen blau, nach einem Stückchen Hoffnung. Aber ich werde wie so oft enttäuscht, denn die Welt ist mit einem schwarzen Schleier bedeckt.

Bewegungslos und den Blick weiter nach oben gerichtet stehe ich da, während der Regen zu nimmt. Bald schon sind meine Haare nass und mir hängen kalte Strähnen ins Gesicht.
Die einzige Wärme die ich spüre sind meine Tränen, die mir die Wangen hinunter laufen bis sie sich schließlich mit den Tropfen vermischen und weggespült werden.

Und so stehe ich... im Winterregen.

RegentageWhere stories live. Discover now