Kapitel 1

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Michelle P.o.V.

Shoppen ist noch nicht ganz Lenis Lieblingsbeschäftigung. Ich brauche noch ein paar Schuhe für mein Kleid, dass ich bei der Hochzeit tragen möchte.
Bis jetzt bin ich nicht wirklich fündig geworden.
Leni räumt gerade ein unteres Regal mit Schuhen aus.
"Leni bitte hör damit auf." Bitte ich meine Tochter.
"Nein." sagt sie und räumt weiter aus.
Eben saß sie noch in ihrem Buggy. Ich hätte sie drin lassen sollen. Nur hätte sie ihren Aufstand lauter vollzogen. Sie war eben schon kurz vor einem mega trotzanfall, weil sie aus dem Buggy wollte.
Ich musste sie heute mitnehmen. Ich hatte nicht wirklich jemanden, wohin ich sie bringen hätte können.
Louis wäre zwar bereit gewesen, Leni zunehmen. Ich wollte nur nicht Leni schon wieder zu Louis bringen. Er hilft mir schon soviel, dass er einfach auch mal eine Pause braucht von Leni.

"Die schön." Leni legt mir ein paar rosa Sandalen hin.
Ich muss gestehen, dass sie echt schön sind. Diese Sandalen würden super zu meinem Blassrosa Kleid passen, dass Leo mir aufgedrückt hat.
"Schatzi gibst du mir mal den Schuh?" frage ich meine Tochter.
"Da." Leni reicht mir den Schuh.
Ich probiere ihn gleich an. Tatsächlich passt dieser Schuh.
"Leni dafür hast du dir ein großes Eis verdient." Ohne meiner Chaosqueen hätte ich wahrscheinlich noch Stundenlang gesucht.
Bevor ich jedoch zur Kasse gehen kann, muss ich alle Schuhe im unteren Regal wieder einräumen.
Leni hilft mir sogar ein bisschen dabei.
Sobald wir fertig sind laufen wir zur Kasse.
Wir kommen nur nicht an der Kasse an.
Meine Tochter hat schon wieder etwas erspäht.
Schnell rennt sie zu ein paar Schuhe, worauf Anna und Elsa abgebildet sind.
"Die schön. Taufen wir müssen." sagt sie zu mir und nimmt einen Schuh in ihrer kleinen Hand.
Mit dem einen Schuh kommt sie zu mir und reicht mir den. Es ist ein Turnschuh. Eigentlich sogar ganz niedlich. Ich kann nur nicht immer alles kaufen, dass ich goldig finde. Meine Tochter hat schon mehr Sachen als ich.
Aber die sind richtig süß. Die blinken beim laufen und haben ganz viel glitzer.
"Ok. Wir kaufen die Schuhe." stimme ich ihr zu.
Ich suche schnell Ihre Größe heraus und schaffe es mit ihr endlich an die Kasse.

Nachdem kleinen bummel mit meiner Tochter, habe ich sie in ihren Buggy gesetzt. Wir sind gerade auf dem weg zu Leo und Niall. Ich muss Leo die Schuhe zeigen, die ich für mein Kleid gefunden habe.
In fünf Minuten bin ich bei ihr. Vielleicht ergibt sich bei Leo die Chance, dass Leni ihr mittagsschläfchen hält. Sie dämmert sogar ein wenig schon vor sich hin im Buggy.
Ich liebe mein Mädchen. Manchmal bin ich aber mal froh kurz ruhe zuhaben.
Leider hat Leni andere Pläne. Sie versucht sich mal wieder aus dem Buggy zu befreien.
"Leni bleib bitte sitzen." fordere ich Sie auf.
"Will laufen." jammert Sie.
Ach man.
Bevor es jedoch gezicke gibt von Leni, bleibe ich stehen und lasse meine Tochter laufen.
Wenigstens ist meine Tochter nicht faul. Liams Sohn lässt sich oft überall hin und her tragen. Aus seinen Buggy bekommt man ihn auch selten. Dabei ist er fast zwei Jahre älter.
Meine Tochter hingegen ist sehr lebendig.

Wir gehen gerade die Einfahrt hoch, als ich wie angewurzelt stehen bleibe. Ich halluziniere bestimmt gerade.
Es ist eine Verwechslung. Lass es bitte eine Verwechslung sein. Ich bin gerade nicht bereit dafür.
Vor der Tür steht Harry zusammen mit Niall.
Leni geht natürlich ohne halt auf die beiden zu. Ich will sie auch nicht zurück rufen. Einen kurzen Moment möchte ich noch unentdeckt bleiben. Natürlich hätte ich Harry in ein paar Tagen gesehen. Ich wollte mich nur emotional darauf einstellen.
Nun muss ich mich ihm gleich schon stellen.
Dabei möchte ich es noch nicht.
Das kommt davon, wenn man ohne sich anzumelden bei jemanden auftaucht.
Gerade könnte ich mir in den Arsch dafür treten.
Leni ist bei den beiden angekommen.
Ich sammel meinen Mund und gehe hier nach.
"Hab Schuhe tauft." erzählt Leni den beiden.
"Schön. Die musst du mir gleich zeigen." sagt Niall zu ihr und geht in die Hocke.
Harry steht behaglich neben den beiden.
Ich atme tief durch und bleibe vor den dreien stehen.
"Hi Niall. Ist Leo drinnen?" frage ich ihn.
Dabei versuche ich Harry nicht anzusehen.
"Klar. Geh einfach ins Haus. Zwischen Blumen, Tüll und Glitzer findest du sie." scherzt Niall.

Niall macht ein bisschen Platz, damit wir vorbei können.
Nur Leni hat mal wieder andere Pläne.
"Wie heißt du?" fragt Leni Harry neugierig.
"Ich bin Harry." antwortet Harry ihr freundlich.
"Ich Leni. Du auch meine Schuhe sehen. Die schön." erzählt Leni ihm.
Ich muss jetzt doch zu den beiden sehen. Harry hat sich ein bisschen zu Leni herunter gebeugt.
Ich hätte Leni nicht so Weltoffen erziehen sollen. Sie hat überhaupt keine Probleme mit fremden. Meine Tochter muss jeden ansprechen. Jetzt wünsche ich mir, dass sie schüchterner wäre.
"Mummy bitte Schuhe." sagt sie zu mir.
Vielleicht können wir es schnell hinter uns bringen, indem ich ihr die Schuhe gebe. Danach können wir reingehen.
Ich hole die Schuhe aus der Tasche und gebe Leni ihre Schuhe. Stolz präsentiert sie ihre neuen Schuhe Harry.
"Du hast recht. Die sind wirklich sehr schön." sagt Harry zu ihr.
Während Leni nun Niall ihre neuen Schuhe zeigt, stellt sich Harry wieder auf. Unsere Blicke treffen uns.
Er hat sich nicht viel verändert.
Ich kann ihn nur nicht lange ansehen. Es tut einfach noch zu sehr weh.
Das hätte ich nie erwartet.
Ich muss dringend ins Haus.
"Niall, ich muss auf die Toilette. Kannst du Leni gleich mitbringen?" wende ich mich an Niall.
"Natürlich." bestätigt er mir.

Schnell gehe ich ins Haus. Den Buggy lass ich im Flur stehen.
Obwohl ich nicht auf die Toilette muss, gehe ich trotzdem ins Badezimmer. Ich brauche einen kleinen Moment für mich.
Im Badezimmer gehe ich zum Waschbecken und drehe den Wasserhahn mit kalten Wasser an.
Ich lasse etwas kaltes Wasser in meine geschlossenen Hände laufen und spritze mir etwas Wasser ins Gesicht.
Das kalte Wasser in meinem Gesicht tut gut.
Ich weiß auch nicht, was gerade mit mir los war. Es war als hätte mir eben jemand ein Messer ins Herz gerammt.
Ich habe gedacht, dass ich darüber hinweg bin.
Anscheinend bin ich doch nicht darüber hinweg.
Ich würde nur nicht behaupten, des dieser Schmerz davon kommt, dass ich ihn noch liebe.
Der Schmerz ist eher davon, dass er mich so verletzt hat. Er hat mich einfach aus seinem Leben gekickt, weil er kein Kind haben wollte. Es war ihm egal was mit uns ist. Dabei habe ich gedacht, dass ich ihm wichtiger war.
Egal!
Dem weine ich keine träne mehr nach.
Er wollte es so.

Ich atme noch einmal tief durch und gehe aus dem Badezimmer. Vor der Tür steht Leo und schaut mich besorgt an.
"Ich wusste nicht, dass du heute kommst. Sonst.." 
"Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist ok." unterbreche ich sie.
"Du siehst nicht so aus." bemerkt sie.
Ich setze ein fake lächeln auf.
"Es ist wirklich alles in Ordnung. Ich war eben auf der Toilette und hab mir nur ein bisschen mein Gesicht gewaschen. Leni und Ich haben Eis gegessen. Sie hat mir mit ihren klebrigen Händen durchs Gesicht getappt. Ich wollte nur nicht mehr so kleben im Gesicht." rede ich mich heraus.
Trotzdem sehe ich Leo im Gesicht an, dass Sie mir nicht wirklich glaubt.
Zeit für ein kleines Ablenkungsmanöver. Alles was mit der Hochzeit zu tun hat, lenkt Leo ab.
"Ich hab Schuhe für mein Kleid gefunden." erwähne ich.
"Endlich! Ich hab dich schon Barfuss auf der Hochzeit gesehen. Ich will sie sofort sehen."
Es hat funktioniert. Leo zerrt mich zum Buggy damit wir die Schuhe holen können.
Im Wohnzimmer präsentiere ich meine Errungenschaft. Leni spielt mit Niall. Sie hat ihn dazu bekommen auf allen vieren auf dem Boden zu krappeln und ihr Pferdchen zuspielen.
Darum gehen Leo und Ich nach oben, um mein Kleid auf die Schuhe anzuziehen.
Es passt alles gut zusammen. Nun bin ich für die Hochzeit von Leo komplett ausgestattet.
Ich freue mich schon auf ihre Hochzeit. Das wird eine schöne Hochzeit. Von Harry lass ich mir die Hochzeit nicht verderben. Das nächste mal bin ich vorbereiten ihn zusehen und deswegen kann es mich nicht so kalt erwischen wie heute.

Betime Love Where stories live. Discover now