„Alles wieder okay bei Dir?“, flüsterte Junes, nach dem er eine Weile raus aufs Meer gestarrt hatte. Seine Hand hatte er mittlerweile wieder auf die meine gelegt. Ich wusste nicht so recht, was ich darauf antworten sollte.  

War wirklich alles okay? Ich schluckte leer und liess meinen Blick über die klare Nachtlandschaft gleiten. „Das weiss höchstens die Zeit…“, flüsterte ich, worauf Junes die Augen verdrehend aufstöhnte. Wenigstens lachte er leise. „Kackphilosoph.“

Ich pickte den jungen Amerikaner in die Seite und erhob mich vorsichtig. „Wird Zeit, dass wir zurück ins Haus gehen.“ Junes erhob sich ebenfalls nickend. „Wird ziemlich kalt langsam.“ „Du sitzt ja auch nicht bereits fast eine halbe Stunde hier. Ich bin der, der Gefahr läuft sich noch eine Grippe zu holen!“ „Also melancholischer hast Du mir besser gefallen“, lachte Junes, als er nach meiner Hand griff. Und so stapften wir Hand in Hand über den Sand zurück ins Ferienhaus von Lennox.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag kein Junes mehr neben mir. Stattdessen lag da Ella und grinste dumm vor sich rum. „Der ist duschen. Schieb also keine Panik.“

„Ich sollte mich eher davor fürchten, dass Du immer noch keine Angst hast Dich neben mich zu setzen respektive zu legen. Schliesslich schlaf ich ohne Unterwäsche“, brummte ich und drehte mich zur Wand.

Ella setzte sich lachend auf. Jedoch nicht ohne mir ausversehen ihr Knie gegen den Hinterkopf zu rammen. „Du hast neben Junes geschlafen. Ich bezweifle da doch sehr, dass Du deine Scham gleich mitsamt deiner Unterhose anderen gegenüber ablegst.“

Ich verdrehte die Augen genervt und drehte mich wieder zu meiner Schwester hin. Mit hochgezogener Augenbraue brummte ich: „Was willst Du?“ „Habt ihr noch darüber gesprochen?“, fragte Ella mit hochgezogener Augenbraue. Ich sah meine kleine Schwester verwirrt an. „Woher…“ „Junes wollte wissen, wohin Du immer abhaust“, flüsterte Ella trocken. Ich nickte. „Bin sehr auffällig…“

„Du konntest Geheimnisse auch schon mal besser vor anderen verstecken“, flüsterte Ella, wuschelte mir durch die Haare. „Hast du wenigstens mit Lennox gesprochen?“, fragte ich Meine kleine Schwester schüttelte den Kopf. „Der Typ ist unmöglich.“

Ich seufzte. Leider kannte ich Lennox zu gut. Der Junge war ein wenig hohl im Kopf. Und dazu auch noch enorm stur. „Ich hab eine Idee“, meinte Ich und setzte mich im Bett auf. Ella zog gespannt eine Augenbraue nach oben. „Die wäre?“

„Ich spreche mit Lennox und Du mit Junes.“

„Was soll ich mit Junes bitte besprechen? Ich dachte ihr hättet das gestern alles geklärt?“, widersprach Ella skeptisch. Sie hatte die Arme nun vor der Brust verschränkt. Auf ihrer Stirn hatte sich diese eine Falte breit gemacht. Diese zeichnete sich stets ab, wenn Ella für eine Sache noch mehr Überzeugungsarbeit brauchte.

„Ich kann Lennox schön die Meinung geigen. Nicht dafür, dass Du und er bisschen rumgeknutscht haben, sondern weil er das wundervolle Wesen in meiner kleinen Schwester sehen und auch lieben soll“, begann ich. Vorsichtig tätschelte ich Ellas Kopf. Ihr Gesicht sah immer noch nicht begeistert von der Sache aus. „Und Du verklickerst Junes meine Probleme.“

„Ist das nicht schon wieder vor deinen Problemen wegrennen?“, brummte Ella mit hochgezogener Augenbraue. „Nein“, meinte ich selbstsicher und kletterte dann aus dem Bett. Ich trug zu Ellas überraschen tatsächlich eine Unterhose. Ich griff nach meiner Jeans von gestern und schlüpfte in diese hinein. Während meiner gesamten Anziehungsaktion erklärte ich Ella meinen Plan.

„Ich hab irgendwie das Gefühl, als hätten wir gestern… na ja. Nicht richtig über das alles gesprochen. Und Du sollst als kleine Schwester einfach ihm alles… halt nochmal erzählen? Halt in total verständnisvoll und Betonung meiner Probleme… gegenüber Ablehnung halt…“

„Das macht überhaupt keinen Sinn, Flavien“, murrte Ella. „Du machst daraus schon irgendwie Sinn“, lächelte ich. Noch ehe ich das Zimmer breitgrinsend verliess wuschelte ich durch Ellas Haare. „Du hast es immer geschafft in alles einen Sinn zu zaubern.“

Ich schlich rüber in Lennox‘ Zimmer. Zu gut kannte ich meinen besten Freund. Um diese Zeit war der an einem Samstag noch nicht wirklich aus dem Bett geschlichen. Und mit seinem kaputten Knie konnte ich ihn schliesslich nicht in flagranti erwischen. Na ja. Und der Tatsache, dass es hier überhaupt keine weiblichen Wesen gibt, welche er durchrammeln konnte.

Ich riss die Türe auf und sprang freudig ins Zimmer. „Aufstehen Lennox. Wir haben einen Ausflug unter Männern zum Strand vor!“ 

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Als erstes: Danke viel, viel Mal für die über 5k Reads, die 355 Votes und die 170 Kommentare. TMHARA ist nun 147 Tage hier auf Wattpad online.

147 Tage, in denen viele von euch auf diese Geschichte gestossen sind. Die einen waren schnell wieder weg und andere sind bis heute hier geblieben. Viele von euch beglücken mich Woche für Woche mit Votes und andere versüssen mir gleich meinen Tag indem sie einen Kommentar verfassen.

Dafür möchte ich euch allen Mal danke sagen! Dafür, dass ihr da seid. Nichtsdestotrotz habe ich allerdings noch schlechte Nachrichten diese Woche für euch… Und diese teile ich nur ungern mit.

Obwohl die Storyline von TMHARA komplett bis zum Schluss durchgeplant ist leide ich Woche für Woche unter ziemlich krassen Hängern. Ideen sind da – jedoch zweifle ich manchmal extrem an meiner Umsetzungsfähigkeit. Oftmals brauche ich mehrere Tage, bis das Kapitel überhaupt mehr als zwei Sätze beherbergt. Und meist schreibe ich die Kapitel auch immer erst kurz vor oder gar am Montag zu Ende. Dies ergibt, logischerweise, dass ich nicht mehr dazu komme meine Kapitel Korrektur zu lesen. Und dies hat zur Folge, dass ich meist den grössten Mist niederschreibe/poste. (Wie der letzte Teil von diesem Kapitel. Much sorry dafür!)

Es tut mir leid, dass meine Anmerkung am Schluss seit Wochen nur noch himmeltraurige Selbstkritik ist. Bevor ihr auf negative Gedanken kommt: Das ist keines Weges irgendwelche Mitleidserregende Masche!

Alles was ich möchte, ist euch mein Problem zu schildern.

Aktuell spriesse ich nämlich nur so vor Ideen. Nicht nur für TMHARA sondern auch noch für zwei weitere Geschichten (ich würde übrigens gerne wieder mit einem Beta-Leser arbeiten *hust*) – welche ich gerne bald mal beginnen möchte zu schreiben. Ebenfalls stecke ich mit Lukas die kreativen Köpfe seit ein paar Wochen zusammen – seit also auch auf das gespannt!

Allerdings habe ich für all diese Dinge aktuell einen Endgegner der sich Abschlussjahr nennt. Ohne Osterferien geh ich nur noch sechs Wochen in die Schule – mit Osterferien und Wochenende macht das noch 53 Tage! Und da die meisten von euch auch noch zur Schule gehen wissen diese genau, was Lehrer mit diesen Tagen am liebsten anstellen. Ich bekomme aktuell nur noch eine Prüfung nach der anderen reingedrückt. Und als wäre das noch nicht genug denken viele Lehrer auch, dass es noch Sinn macht Projekte und Vorträge in ihren Unterricht einzubauen…

Was ich damit sagen will: Das Schreiben war stets mein Ventil zum Schuldruck. Nur funktioniert das aktuell nicht, da ich mich extrem eingeschränkt von diesem Druck fühle. So, als läge er auf all meiner Fähigkeit.

Mit anderen Worten spiele ich mit einem traurigen Gedanken: Für die nächsten sechs Wochen TMHARA auf Eis zu legen – jedoch möchte ich euch das nicht antun. Aktuell läuft gerade alles so gut und ich fürchte mich davor, dass ich dies mit der sechs Wöchigen Pause total ruinieren würde.

Ein endgültiger Entschluss ist noch nicht gefasst – aber ich werde ich in den nächsten Updates auf dem laufendem darüber halten!  

Rika over and out

take my hand and run away [boyxboy]Where stories live. Discover now