Kapitel 22: Kampfmagie

18 5 0
                                    

"Okay was erwartet uns dort," fragte Leroy der nichts über die Nirgendlande wusste. Sie hatten sich einen Tag nach der Nacht der Geständnisse und Erinnerungen getroffen um die Lage zu besprechen und einen Plan zu entwerfen. Wenn es wirklich so weit kam das sie in die Nirgendlande reisen müssten dann mussten sie auch auf alles vorbereitet sein. Das schlimmste daran war jedoch das fast keiner hier etwas über die Nirgendlande wusste. Naja alle außer Mia: "Die Nirgendlande sind der Ort zwischen allen Welten. Das heißt im Grunde nur das man von dort aus in jede Welt reisen kann in die man will. Die Nirgendlande sind aufgebaut wie eine endlos Lange Stadt in der anstatt Häuser Brunnen stehen. Jeder ist ein Portal in eine andere Welt also sollten wir falls wir dort landen in keinen dieser Brunnen springen. Der Eingang zur Bibliothek ist auch ein Brunnen deshalb werden wir in Erfahrung bringen müssen durch was die Brunnen gekennzeichnet sind und welche Kennzeichnung der Brunnen der Bibliothek hat. Diesen Brunnen dürfen die Randmagier auf keinen Fall erreichen." Mia erklärte das ganze ziemlich ausführlich und verständlich weswegen nicht viele Fragen offen blieben. "Das könnte Maya übernehmen, also die Recherche. Sie wohnt immerhin über der Bibliothek. Tess ist gerade bei ihr um ihr zu erzählen was wir vorhaben. Ich denke sie wird uns helfen." Leroy sollte das eigentlich erledigen aber nach dem letzten Gespräch der beiden war nicht absehbar ob sie Leroy auch zuhören würde. "Worauf wir uns auch gefasst machen sollten sind Kampfmagier. In den Nirgendlanden wimmelt es nur so von denen. Sie werden von klein auf in Kampfmagie ausgebildet und sind enorm gefährlich. Wenn wir dort auch nur der kleinsten Gruppe von ihnen begegnen sind wir Tod." "Und was können wir tun um nicht zu sterben," wollte Finn nun verständlicherweise wissen. "Ganz einfach, naja oder besser gesagt eher schwieriger. Ich bringe euch Kampfmagie bei."

Während im Cottage fleißig Pläne geschmiedet wurden, hatte Tess damit zu kämpfen Maya zu finden. Die Bibliothek war größer als Tess bis jetzt bemerkt hatte. Es redete auch keiner mit ihr, da die Wissens Studenten immer wenn sie etwas zu ihnen sagte einen Finger vor den Mund hielten um ihr zu signalisieren das sie ruhig sein sollte. Danach sahen sie wieder in ihre Bücher und ignorierten Tess weiter. Dann sind also alle Streber so ignorant, fiel Tess dadurch auf. In einer hinteren Ecke entdeckte sie Maya dann schließlich doch noch und ging zu ihr. Umso näher sie ihr kam umso mehr fielen ihr die ganzen Mangas auf die sie um sich herum gestapelt hatten. Tess dachte von weitem noch das es sich bei den Büchern um Lehrbücher handelte, doch da lag sie gewaltig Falsch. Maya war verrückt nach Mangas Animes und dem ganzen anderen Japan Zeug. Leroy ging das immer auf die Nerven und Tess konnte damit genauso wenig anfangen. Das würde das Gespräch der beiden nicht unbedingt leichter gestalten. "Willst du Thalia immer noch befreien? Wenn ja komm mit mir mit," sagte Tess einfach und wollte sich gleich wieder umdrehen. Maya jedoch war noch nicht überzeugt: "Woher kommt denn der Sinneswandel?" "Interessiert dich das wirklich oder bist nur neugierig? Okay ich will das eigentlich garnicht wissen. Entweder du kommst oder du kommst nicht. Deine Entscheidung." Tess drehte sich wieder um und wollte gerade gehen, doch dann hörte sie wie Maya ziemlich hektisch aufstand und zu ihr rannte. Eigentlich sollte Tess jetzt froh sein aber die Tatsache das sie Maya jetzt ständig um sich hatte war für sie ziemlich nervig, denn sie konnte Maya immer noch nicht wirklich leiden. "Wer macht denn sonst noch mit? Irgendjemand muss dich ja hierzu gezwungen haben." "Leroy, Mia, Finn, Jenna und Antonio." "Ouh bestimmt hat Leroy dich dazu gezwungen weil er Angst hatte zu mir zu kommen und mir zu sagen das er falsch lag." Langsam aber sicher übertrat Maya eine Grenze und das obwohl die beiden gerade Mal ein paar Minuten miteinander redeten. "Du hörst mir jetzt zu. Wir machen das nicht weil du Recht hattest oder weil du oder Thalia es verdient hätten. Wir machen das weil es hier um uns alle geht und nicht nur um euch. Klar das du nicht checkst das die Welt sich nicht ausschließlich um euch dreht aber entweder du kommst jetzt mit und hältst verdammt nochmal deine Klappe. Oder ich sorge dafür das du die nächste vermisste Studentin in Brakebills wirst!" Diese Ansage hatte gesessen. Maya sagte kein Wort mehr und lief Tess nun einfach nur den Weg bis zum Cottage nach.

Später am Abend tragen sie sich dann alle ein paar Meter hinter dem Cottage um dort von Mia Kampfmagie zu lernen. Da Kampfmagie extrem Illegal war mussten sie warten bis alle eingeschlafen waren. Sie suchten sich auch einen Platz an dem sie nicht entdeckt werden würden falls doch noch jemand wach war. An dem Platz stellten sie dann ein paar leere Weinflaschen als Zielscheiben auf und Mia zeigte ihnen erstmal zwei typische Kampfzauber. Der erste war der Zauber den sie schon gegen Fred verwendete. Nachdem sie die Handgesten allesamt durchgeführt hatte schoss eine Druckwelle aus ihrer Hand direkt auf ein paar Flaschen und schleuderte sie gegen einen nicht weit entfernten Baum. Der zweite Zauber benötigte eine andere und nicht wirklich schwer aussehende Kombination aus Handgesten. Sie schoss wieder eine Druckwelle aus ihrer Hand doch dieses Mal ähnelte die Druckwelle einer Klinge und schnitt eine der Flaschen sauber in zwei Hälften. "Okay das sind noch zwei leichtere Zauber. Bevor ich euch die komplexeren Zeige versucht erstmal diese beiden." Die Gruppe folgte Mias Anweisungen und alle stellten sich an anderen Plätzen auf um sich nicht gegenseitig zu verletzen. Maya hingegen lief nur herum und sah allen zu wie sie sich an den Zaubern versuchten. Zunächst geschah bei niemandem etwas. Leroy wiederholte den Zauber mehrmals, doch es passierte immer noch nichts. "Verdammte scheiße, warum kann ich das nicht." "Was ist los," fragte nun Mia. "Ich schaffe diese Zauber nicht. Ich weiß nicht was los ist. Sonst bin ich was das Einsetzen von Magie angeht sehr gut." "Ich weiß, aber Kampfmagie ist nicht wie gewöhnliche Magie. Du musst dafür deinen Geist leeren. Denke nur an den Zauber, die Bewegungen und Gesten die dafür nötig sind und den erwünschten Effekt." Leroy versuchte es nun erneut doch es geschah immer noch nichts. Wütend warf Leroy nun mit einem Stein nach den Flaschen. Warum schaffte er das nicht? Ausgerechnet er, der am Anfang des Jahres noch vom Dekan so gelobt wurde. Bei den anderen lief es ähnlich erfolglos ab, außer bei Jenna. Die Zauber funktionierten zwar noch nicht perfekt aber eine kleine schwache Druckwelle konnte man bei ihren versuchen schon erkennen. Mia holte während dessen ein paar kleine Fläschchen die an Ketten befestigt waren aus ihrer Tasche. "Ich dachte mir schon das ich euch das nicht in ein paar Stunden beibringen kann. Ich selbst habe es immerhin über Jahre lernen müssen, aber dafür habe ich die hier besorgt. Diese Flaschen gehören zu einem Zauber mit dem man seine Gefühle in diese Flaschen verbannt. So wird es euch leichter fallen Kampfmagie einzusetzen. Ihr dürft eure Gefühle aber nur für drei Stunden in diesen Flaschen lassen, sonst wird es naja ungemütlich." Sie hielt den anderen die Fläschchen nun hin und Tess, Finn und Antonio nahmen sich jeweils eine. Jenna nahm keine weil sie es sie probieren wollte und Leroy zögerte noch. "Du wirst sehen dann wird es ganz einfach sein," versicherte ihm Mia, aber Leroy war anderer Meinung. "Ich werde das auch so hinbekommen." Mia erklärte den dreien nun wie sie den Zauber einsetzen mussten. Danach sagten sie irgendwas auf japanisch und ihre Gefühle wanderten in die Flaschen. Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verschwenden machten die drei weiter und tatsächlich sie meisterten die beiden Zauber. Mia zeigte ihnen nun einen Schildzauber und den Zauber den Fred schon eingesetzt hatte um einen Feuerball zu erschaffen. Jenna schaffte es unterdessen allein durch ihr Desinteresse die ersten beiden Zauber zu meistern, war dann aber zu ausgelaugt um weiter zu machen und sah den dreien zu wie sie weitere Zauber lernten. Nach drei Stunden durften sie aber nicht mehr weiter machen und mussten ihre Gefühle wieder aus den Flaschen holen. Da der Überschwung an Gefühlen ziemlich hart und schmerzhaft war begleitete Jenna die drei ins Cottage und Maya ging auch zurück von ihr Wohnhaus. Mia wollte gerade auch gehen doch dann sah sie das Leroy es immer noch nicht geschafft hatte. "Warum quälst du dich so?" "Weil ich nutzlos bin! Ich war nie in etwas besonders gut und als ich hier ankam sah es so aus als wäre ich in der Magie wirklich talentiert. Aber jetzt ist eher das Gegenteil der Fall." "Zieh dich doch nicht so runter. Du bist talentiert. Weißt du warum ich die Flaschen erst später rausgeholt habe? Weil ich wusste das du das auch so lernen kannst. Beschränke dich nicht auf die Technik sondern auf deinen Instinkt. Versuche es jetzt." Mias Worte wirkten auf Leroy ziemlich beruhigend. Mit etwas weniger Wut im Bauch vollführte er die Handgesten des ersten Zaubers erneut und tatsächlich es kam eine Druckwelle aus seiner Hand die gegen einen Baum schlug. Vor Freude küsste Leroy Weine Freundin und bedankte sich bei ihr für ihre Hilfe. Nicht mehr lange und sie werden bereit sein den Randmagiern richtig in den Arsch zu treten.

BrakebillsU 1. SemesterWhere stories live. Discover now