Part 2

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Toki schreckte zusammen, legte ihre Ohren an und verschwand einfach so im nichts. Sie musste so etwas wie die Grinsekatze sein. Shukas Blick wurde grimmig und sie schüttete den Tee weg, den sie bis gerade sehr genüsslich trank. Mines freundliches Lächeln wurde zu einer falschen Grimasse. Hope und Reis sahen sich traurig an.

Dann begann Hope brüchig zu sprechen: „Weißt du früher waren wir alle normal. Na ja, aber wir waren normale Menschen, etwas verrückt ja, aber gesund. Wir wurden verflucht. Ich darf dir nicht sagen von wem, aber das wirst du schon noch erfahren. Unsere Flüche sind alle sehr unterschiedlich."

„Ihr wurdet in Tiere verwandelt, richtig? Und warum sind dann nicht alle Tiere?"

„Wir wurden nicht in Tiere verwandelt, also zumindest war das nicht unser Fluch. Daran ist ehrlich gesagt Zarus Schuld."

„Was?", sie wirkte so nett auf mich, als ob sie keiner Fliege was zu leide tun könnte.

„Nicht absichtlich, aber das ist ihr Fluch. Du hast sicher die Brille bemerkt, als du sie gesehen hast? Die schützt sie davor. Aber sobald sie jemanden in die Augen sieht..."

Mine setzte an, „Weißt du? Diese tierische Gestalt ist noch das Beste was Zaru daraus machen konnte, wenn sie jemandem in die Augen sieht, fällt sie in eine Trance in der sie jeden in einen beliebigen Gegenstand verwandelt. Wir haben immer noch nicht herausgefunden, nach welchem Prinzip das funktioniert. Sie hatte uns alle in Gegenstände verwandelt. Bei den meisten war sie schnell genug um es wieder ganz rückgängig zu machen, aber sobald man länger als eine Stunde in dieser Gestalt bleibt...Wir dürfen Zaru keine Vorwürfe machen. Keiner hätte so viele Menschen so schnell verwandeln können. Ihre Magie hat nachgelassen. Bei Toki ging es noch, sie ist fast wieder ein vollständiger Mensch. Bei Reis, Schoki, Snow und Shuka war sie nicht mehr schnell genug."

„Was ist euer Fluch?", fragte ich vorsichtig.

„Shuka wurde eine Stimme in ihren Kopf gepflanzt, die dafür sorgt, dass sie immer lange über das was sie tut nach denken muss. Daher kommt das Zittern. Wir wissen nicht genau, was die Stimme macht, aber sie scheint immer das Gegenteil von dem zu wollen, was die eigentliche Shuka will. Das sorgt für unglaublich großen psychischen Stress. Darum ist sie jetzt so abwesend und man kann über sie reden ohne, dass sie etwas bemerkt.", erklärte Hope.

Mine stockte kurz bevor sie begann: „Mein Fluch ist der Grund für unsere Wunden, und Schokis Metallbein."

Metallbein? Das hatte ich gar nicht bemerkt.

„Die Flüche kamen Stück für Stück. Meiner war einer der letzten. Es war so, dass ich schon vorher immer wieder Leute hierher einlud. An diesem Tag waren Hope, Shuka und Toki da. Das ist zu ihrem Verhängnis geworden. Mein Fluch ist es, dass ich auf ewig mit denen, die an diesem Tag da waren, an diesem Tisch sitzen und Tee trinken muss. Wir können aufstehen, aber nicht diese Lichtung verlassen, wir sind hier gefangen. Wenn wir es versuchen werden wir angegriffen, von einem...Wesen. Wir haben törichter Weise einst versucht, gegen es zu kämpfen. Du siehst was passiert ist. Schoki war an diesem Tag da und wollte uns helfen."

„Aber warum kann Toki weg und ist nicht verletzt?"

„Ihr Fluch.", sagte Hope, „In Gefahrensituation verschwindet sie einfach, ohne dass sie es will. Sie scheint dann an einen sehr unschönen Ort zu gehen. Zumindest weigert sie sich strikt darüber zu reden. Für sie ist es eine Erleichterung hier zu sein. Und eine Plage zu verschwinden, wenn sie besonders gebraucht wird."

„Reis? Was ist mit dir?"

„Ich erzähle es dir gleich auf dem Weg zu Leon, okay?"

Ich sah Hope wartend an. „Was ist mit dir?"

Robin Im Land DankmaniaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt