Tyrion Lannister

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Ich spürte, wie mir der Scham durch die Glieder schwang und meine Hände fingen an zu zittern, was ich mit einer geschwungenen Bewegung hinter meinem Rücken zu verbergen versuchte.Es war Tag der Verhandlung Tyrion Lannisters und es war jedem klar, dass Tywin Lannister seinen Sohn in den Tod schicken würde. Doch ich konnte dem nicht beiwohnen, obwohl ich mich schlicht von den Lannister fernhielt, war Tyrion immer ein respektvoller Mann gewesen, welcher zu einem solch grauenvollen Tod unmöglich zustande schien. Sein Bruder Jaime Lannister , der  Kommandant der Königswache war, schien das selbe empfunden zu haben, weshalb ich ihn vor der Fortsetzung der Verhandlung aufsuchte, 

Er stand hinter seinem hölzernen Schreibtisch und durchwühlte Dokumente. Er hatte, als er mich bemerkte, zum warten gebeten und so stand ich da. Der Himmel hatte sich verzogen und wurde grau, doch der Wind schien still. Ich sah in die Ferne, sehnte mich zurück nach Rosengarten, wo ich mit Großmutter Zitronenkuchen aß und mit meinem Bruder über die neusten Gerüchte rund um Königslande und Westeros diskutierte. ,,Warum seid Ihr gekommen?", ich wandte meinen Blick vom Horizont zu Jaime, welcher mich mit gerunzelter Stirn ansah. Schnell blickte ich zu meinen Händen, welche sich nervös kneteten. Ich würde Hochverrat gegen die Krone begehen, wenn ich mit ihm darüber sprechen würde, jedoch war ich ein gerechter Mensch und er war der einzige, der die Macht gegen seinen Vater besaß. Ich blickte wieder hoch, streckte meinen Kopf und sah ihm in die Augen. ,,Nun ja, ich wollte Euch nicht stören, doch ich bin der Überzeugung, Euer Bruder sei unschuldig. Euer Vater wird ihn zu Tode verurteilen und das wisst ihr genauso gut wie ich.", ich atmete auf. Er hatte mir zugehört, sich nicht seinen Papieren gewidmet. ,, Dann solltet Ihr, werte Lady Margaery mit meinem Vater sprechen." , er sah wieder auf den Schreibtisch, was mich enttäuschte und gleichzeitig wütend machte. ,, Ihr wollt noch etwas?", er sprach ruhig, ohne seinen Blick zu heben. Ich presste meine Hand zu einer Faust.

,,Ich will, dass Ihr mit Eurem Vater sprecht und nicht so tut, als ginge Euch das Leben Eures Bruders nichts an. Ich habe Eure Blicke gesehen, Ihr seid der Erbe Casterlysteins und Euer Vater braucht Euch." Er sah hoch und sagte: ,, Ich werde mit ihm reden, dass er Tyrion verschonen solle, Ich kläre das!" Meine Skepsis verzog nicht. Es hieß zwar ein Lannister begleiche immer seine Schulden, jedoch bedeutete dies nicht, dass er vertrauenswürdig sei. ,, Ich verspreche es, Tyrion wird nichts passieren." Meine Haltung entkrampfte etwas und ich nickte dankend. Er trat zur Tür und hielt sie auf. Ich wandte mich zu ihm, hielt kurz inne und trat dann in Richtung Thronsaal, wo ich neben König Tommen Platz nahm. Er hatte die Stuhlarme festgehalten und saß starr auf seinem Thron. Sein blondes Haar war unter der Krone kaum zu sehen und seine Haut so zart, als sei er gerade erst geschlüpft. ,,Euer Gnaden, Ihr seid doch nicht nervös, oder?", ich sah ihn an. Er hatte den Blick weiter nach vorne gerichtet, er presste die Lippen zusammen und sagte: ,,Nein, nein. Mir geht es gut." Seine Stimme war leise und fast schon wimmernd. Ich sah wieder auf das Podest , wo Tyrion auf den Fortgang der Verhandlung wartete. Ich wünschte, ich könnte dem kleinen Mann helfen, doch ich wusste nicht wie. Meine einzige Hoffnung war Jaime Lannister. Tyrion schien es genauso klar , wie uns zu sein, dass sein Vater ihn exekutieren wird. 

Der Saal füllte sich wieder und auch Prinz Oberyn aus dem Hause Martell, Vater und Tywin Lannister kamen. Dicht gefolgt von Jaime, der seinem Bruder etwas ins Ohr flüsterte und sich dann an die Seite begab. Er nickte mir kurz zu, sodass ich mich entspannen konnte. 

,,Wir setzen die Verhandlung gegen Tyrion aus dem Hause Lannister fort. Ich bitte die Zeugin Shae herein.", Tyrions Miene verzog sich zu einem erstaunten Strahlen. Eine junge Frau, sehr südlich angehaucht kam herein. Bei ihrem Anblick öffnete er den Mund, wahrscheinlich versuchte er ihr etwas mitzuteilen, jedoch würdigte sie ihm keines Blickes. Ich hatte die Frau namens Shae schon oft gesehen, sie war wohl die Zofe Sansa Starks gewesen . Tywin begann weiter:,, Shae, Ihr kennt den Angeklagten?", ich sah sie an. Sie schien gezwungen und doch entschlossen. ,,Ja, ich hatte mit..", sie setzte ab und schluckte. ,,Lord Tyrion eine Beziehung." Der Saal begann zu diskutieren, auch ich sah erschrocken zu dem halben Mann. Er war der Gemahl Sansas und besaß das unehrenhafte Verhalten etwas mit ihrer Dame anzufangen. Er sah beschämt auf den Boden. ,,Hat der Angeklagte in Eurem Beisein etwas über einen Mordanschlag gegen den König geäußert? ", Tyrion sah bittend zu Shae, doch sie war ganz auf seinen Vater konzentriert.  Ihr Gesicht zog sich zusammen, ehe sie ,,Ja, er hatte immerzu Pläne, sich an König Joffrey zu rächen.", ihr Gesicht entspannte sich wieder. Der Saal wurde lauter, viele warfen Tyrion Beleidigungen zu. Hatte ich mich so geirrt, würde womöglich ein Mörder wegen mir nicht bestraft? Andererseits, würde eine Frau, die ihn liebte niemals die Wahrheit sagen, sondern ihn verteidigen. Er wurde rot, riss das Tor des Podestes auf und schritt raus. ,,Wovon sprichst du? Ich habe nie von einer Rache gesprochen, außerdem habe ich nichts mit seinem Tod zu tun. Ich hätte dieses Monster ja gerne umgebracht, aber da ist mir jemand zuvor gekommen."  Es war zu spät. Die Lords und Ladys forderten seinen Tod, ich sah zu Jaime, der die Augen zugekniffen hatte. 

Die Liebe des Königs (GameofThronesFanfiction)Where stories live. Discover now