58

1.2K 68 5
                                    

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ophelia pov

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ophelia pov.
Ich wusste nicht, wie lange ich den Tod schon wollte... schon seit so vielen Jahrhunderten... vielleicht sogar Jahrtausenden und jetzt war die Möglichkeit da, endlich war sie da und ich wollte sie so dringend ergreifen. Aber da war auch er, mit seinem ernsten und gleichzeitig verwirrtem Gesichtsausdruck... seinen blauen Augen, seinem Grinsen und seiner Art, wie er meinen Kosenamen aussprach... ich wollte... ihn so dringend haben, würde es aber nicht können. Egal, welche Entscheidung ich traf, er würde sterben, ich konnte nichts dagegen tun... "Abgemacht.", flüsterte ich meinen Schwestern zu. Atropos nickte, Klotho schloss mich nun ebenfalls kurz in die Arme. Ich war nicht mehr wütend auf die beiden... wahrscheinlich war es noch weniger ihre Schuld als meine... ich hatte den Fehler schliesslich begangen. Noch einen letzten Blick auf meine Schwestern, dann verschwand ich aus dieser Umgebung.

Zeitsprung
Alec pov.
"Ophelia... was ist passiert?" Sie sah auf. Einzelne Haarsträhnen klebten in ihrem Gesicht und sie sah allgemein so aus, als hätte sie eine harte Nacht hinter sich gehabt. Ich konnte nicht anders, als mich um sie zu sorgen... so war es nunmal, wenn man jemanden liebte... man könnte die Person niemals weinend irgendwo lassen, ohne sich nicht mindestens so schlecht zu fühlen, wie die Person selbst es tat... so war es auch bei mir... obwohl sie mich ihr Spielzeug genannt hatte. "Immer noch so fürsorglich, wie eh und je... Alec..." Alec... wenn sie mich Alec nannte, war dies schon einmal ein gutes Zeichen. "Was... was tust du hier?" Sie stand auf. Mir entging nicht, dass sie in ihrer menschlichen und nicht göttlicher Form war. Wieder meine normale Phe. Ich überbrückte den kleinen Abstand zwischen uns und legte meine Hände auf ihre Schultern. "Was tust du bei mir?" Sie sah auf. Ihre blauen Augen trugen, obwohl sie mit Tränen gefüllt waren, eine Härte in sich. Ihre geschwungenen Lippen öffneten sich, doch für einen Moment schien sie noch mit einer Antwort zu ringen. "Ich bin hier, weil ich vorhabe, dich zu töten..."

Ophelia pov.
Er spannte sich an, seine Hände entfernten sich sofort von meinen Schultern und er selbst ging einen Schritt zurück. Ich lachte traurig auf. "Ist... ist es nicht amüsant, wie sich unsere Beziehung in nur wenigen Tagen verändert hat? Noch vor drei Tagen habe ich mich förmlich nach jeder einzelnen, kleinen Berührung von dir gesehnt und jetzt bin ich hier, weil ich mich entscheiden musste... zwischen dir und etwas weitaus wertvollerem, wie ich jedenfalls zuerst angenommen hatte, als du es für mich bist. Ich habe mich gegen dich entschieden..." Er schloss für einen kurzen Moment seine Augen und nickte dann. "Darf ich wissen, was für dich wichtiger ist, als ein... Spielzeug.", flüsterte er bitter. Ich erkannte, dass ich ihn mit diesem Wort tatsächlich getroffen hatte. "Nein, darfst du nicht." Wieder ein Nicken seinerseits, doch ich merkte, dass er mit dieser Antwort nicht zufrieden war.

"Du bist wütend.", stellte ich fest. Er schnaubte sarkastisch auf. "Wütend? Nein. Ich frage mich nur, wieso du mich nicht einfach tö..." "Ich will jetzt nicht mit dir streiten.", wisperte ich ihm rein. "Ich bin hier hergekommen, um dich schnell und schmerzlos zu töten... und... ich konnte nicht... Alec, sag mir, wieso ich es nicht konnte... ich meine, ich war so wütend auf dich, so verletzt... wieso konnte ich es nicht...?" Er zuckte mit den Schultern. "Ich opfere meinen grössten Wunsch für dich? Für einen Sterblichen... dabei wird das alles so noch schlimmer enden... das Leben ist eine einzige, ewige Folter und dennoch nehme ich es auf mich... für dich? Ich bin so erbärmlich, so unheimlich erbärmlich, ich kann verstehen, wieso du keine Zukunft mit mir siehst, ganz ehrlich, ich verstehe es. Ich kann mich ja selbst nicht aussteh..."

"Ich liebe dich."

"Was?" Mehr brachte ich nicht raus... nur ein "was", ein einfaches "was". Er holte tief Luft. "Ich sagte, ich liebe dich und... ich will dich und ich will ein uns..." "Wieso hast du dann gesagt, dass du..." "Ich habe gelogen." "Wieso?", wisperte ich. Mittlerweilen hatte sich der Abstand zwischen uns wieder drastisch verringert. "Weil ich alles mit dir nicht kontrollieren konnte. Mein ganzes Leben war durch dich ausser Kontrolle geraten und erst... als du weg warst, habe ich realisiert, wie sehr ich das eigentlich brauche."

Eine grosse Stille entstand. Er starrte mich aus seinen grossen Hundeaugen an, als hoffte er auf eine Reaktion, die alles zum Guten wenden würde. Aber ich wusste, dass er sterben würde... es war unumgänglich und genau deshalb brachte ich nichts raus. Ich wünschte mir das Gleiche wie er. Ich wünschte mir, ein ganzes Leben mit ihm zu haben, aber es ging nicht.

"Bitte sag etwas... bitte..."

"Ich... liebe dich, Alec.", stammelte ich beinahe unbewusst und bevor ich genau wusste, was ich getan hatte, zog er mich in seine Arme.

Ich hatte dieses Gefühl vermisst, genauso ihn. Und in diesem Moment, in dem ich seine Wärme spürte... wurde mir klar, dass ich nicht zulassen konnte, dass meine Schwestern ihn töteten. Ich würde es tun... und wenn das Schicksal es so wollte... würden wir uns nach dem Tod wieder begegnen... egal, was danach kommen wird. "Ich werde alles regeln.., Alec... alles..."

Ophelia (Alec Lightwood)Where stories live. Discover now