T A G 3
Realität
»Wirklichkeit im Sinne der Summe alles Vorhandenen, tatsächlich Gegebenen, Gegenständlichen im Unterschied zum lediglich Gedachten oder Vorgestellten«
~Brockhaus
Ich hatte nie wirklich über Realität und Traum nachgedacht, doch an jenem grauen Morgen traf meine Realität mich hart, riss mich buchstäblich zu Boden.
Verwirrt blinzelte ich, wusste im ersten Moment gar nicht wie mir geschah. Eine Hand, sehnig und an einem muskulösen Arm befestigt, schob sich in mein Blickfeld. Ich folgte dem Arm über den Ärmel eines grauen T-Shirts hinauf zu einem markanten Kinn, weiter über volle Lippen, eine Nase und blieb schließlich an dunklen Augen hängen. Einige schwarze Locken fielen ihm in die Stirn.
Ich erwischte mich wie ich ihn anstarrte, vermutlich war es das erste Mal in meinem Leben, dass ich meinen Blick nicht von meinem Gegenüber wenden konnte. Eilig ergriff ich seine Hand, rau, und ließ mich hochziehen.
"Adam", sagte er.
"Piper", erwiderte ich.
Und mein Herz raste.
Das hier war die Realität.
23/05/2017
