Kapitel 1

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'I am not the only traveler'

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Melina saß am Fenster des Zuges und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Die Landschaft zog an ihr vorbei, während sie ihr Buch, genau das Buch das sie in diese Situation gebracht hatte, im Arm hielt und gespannt auf die Ankunft in London wartete. Was sie hier machte? Ganz einfach, ihre Erinnerungen zurück bekommen.

'Verzeihen Sie mir, aber sie haben eine Amnesie.'

Dieser Satz hatte ihr ganzes Leben auf dem
Kopf gestellt. Was geschehen war? Ein schwerer Autounfall, Details unbekannt.
Was das Buch in ihrer Hand war? Ihr altes Tagebuch.
Die braunhaarige Frau sah dann zu ihrem Tagebuch und strich über den Einband. Es war alt, etwas zerkratzt und ein paar Seiten waren raus gerissen. Seufzend sah sie zu der Zeitung die neben ihr lag. Sie suchte jemand, jemand der laut ihrem Tagebuch ihr einst sehr wichtig war.
Hershel Layton. Nur diesen Namen hatte sie. Keine Anschrift, nichts. Eines Morgens hatte sie jedoch zufällig einen Bericht in der Zeitung über ihn gelesen und das hatte sie nun hierhergebracht. Zum hundertsten Mal nahm sie die Zeitung hoch und sah sich sein Bild genau an. Nichts. Gähnende Leere in ihrem
Kopf. Enttäuscht und niedergeschlagen legte sie die Zeitung wieder weg. Sie hatte bedenken ob dies überhaupt der Hershel Layton war, den sie suchte. Doch Melina konnte die Hoffnung nicht aufgeben! Das war doch das einzige das sie hatte.
"Ankunft in London in einer Stunde" kam die Durchsage und Melina sah wieder aus dem Fenster.
"Hershel Layton....," sagte sie dann, "Ich komme bald."

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"Vielen Dank für Ihre Mitfahrt und beehren sie uns bald!"
Melina nahm ihre Sachen und stieg aus dem Zug. "Wow..." Ihr blieb fast der Mund vor Erstaunen offen, da so viele Leute da waren! So eine Masse! Melina wurde dann unsanft angerempelt und so aus ihrem Staunen gebracht. "Hey...!" Die braunhaarige Frau prustete sich etwas auf, doch seufzte. Der Mann war schon weg. "Ungehobelter Idiot." Murmelte sie und ließ es dann gut sein. Mit ihrem kleinen Koffer bepackt, lief sie los und stand dann vor dem Bahnhof. Melina sah dann nach oben. "Ich sehe ja den Big Ben!" Meinte sie ganz erstaunt.
Viele Passanten gaben ihr einen verwirrten Blick.
"Ist das ihr erstes Mal hier?" Fragte dann ein älterer Herr.
"Mhm!" Melina drehte sich lächelnd um. "Merkt man das sofort?"
"Ihr Blick spricht mehr als tausend Worte." Gab er mit einem sanften Lachen wieder.
Melina wurde knallrot.
"Verzeihen Sie! Ich wollte niemanden belästigen!"
"Nichts zu entschuldigen. Viele sind so. Der eigentliche Grund, warum ich sie anspreche, ist eigentlich das ich Ihnen etwas zurück geben wollte." Der Mann hielt ihr Tagebuch in der Hand.
"Ein Tagebuch!" Sagte sie erschrocken und sah sich um. "Mist! Vielen Dank!" Sie nahm es dann wieder an sich.
"Keine Sorge, ich habe nicht darin gelesen." Versprach der Mann.
"Vielen lieben Dank, mein Herr!" Melina lächelte dann sanft.
"Schönen Tag!" Wünschte sie ihm und endlich stieg sie in ein Taxi.
Der Mann grinste dann. "Ja... wir werden uns früher sehen als du es dir wünscht..."
~
"Endlich angekommen!" Jubelte Melina als sie in ihrem kleinen Apartment war. Mit einer Drehung, warf sie sich aufs Bett und lachte auf. "Gott...." Erst jetzt realisierte sie das sie noch alle Kartons auspacken musste! Sofort fühlte sie sich müder als zuvor. "Ach morgen ist auch noch ein Tag." Murmelte sie zu sich. Das einzige das vollständig aufgebaut war, war ihr Bett. Das Wichtigste zuerst, wie sie so schön sagen.
Melina sah zu ihrer Wand und schloss dann sanft ihre Augen. Bald würde sie sich sicherlich wieder an alles erinnern können. An alles...

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So. Das war das erste Kapitel. Es ist recht kurz, da ja nicht viel passiert ist. Wer dieser Mann ist? Das wird sich noch zeigen. Das Zitat am Anfang hat eine wichtige Bedeutung und wird nicht nur jetzt auftauchen. Über Kommentare freue ich mich sehr, auch wenn diese sinnvolle Kritik enthalten! Bald kommt das zweite raus :D

Love will be remembered Where stories live. Discover now