1. Kapitel

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Luhan's POV:

Ich ließ meine Finger in einer fließenden Bewegung über die raue Oberfläche meines weißen Tisches gleiten.
"Oppa, komm schon", drang urplötzlich eine leicht quängelnde hohe Stimme an mein rechtes Ohr heran wärend sich ein schmaler Körper im selben Moment an meinen leicht gebeugten, nackten Rücken drängte.
Ich schubste sie augenblicklich sanft aber bestimmend an ihren schlanken Oberarmen von mir weg.
"Geh weg Jessica, oder wie du auch immer heißt".
In meiner rauen Morgenstimme schwang ein leichter kratziger, genervter Unterton mit, was ich nicht gerade versuchte zu unterdrücken.
"Ich heiße Sulli "
Sie stand nun mit einem Meter abstand von mir entfernt in einer weiten, weißen, halb zugeknöpften seidenen Bluse, während ihre dunklen Haare wasserfallartig auf ihre Schultern herabflossen und sie ihre bleichen Arme wie ein abwehrendes Kreuz vor ihrer Brust verschränkte.
Mit desinteressierter Stimme antwortete ich, während ich das zarte Papier in meinen Händen vorsichtig zur Seite drehte.
"Denkst du, mich interessiert sowas? Du hattest deinen Spaß. Wenn du aber nicht in ein paar Minuten verschwindest, werd' ich meinen Staubsauger holen"
"Schon verstanden..."
Kurzzeitig war das Geräusch von schnellen, tappsigen Schritten über dem warmen Laminat zu vernehmen, daraufhin aber das rasante Knallen der schweren Eingangstür.
Ich hasse sie.
Ich hasse sie alle.
Ich starrte auf das Papier.
Doch es gab eine Person, die mir nicht aus dem Kopf wollte.
Eine leise Träne glitt lautlos meine Wange hinab und tropfte auf das so kostbare Wertpapier in meinen Händen.
Seit ich umgezogen bin, hatte sich nicht recht viel verändert.
Ich wohnte in einer kleinen, abseitsliegenden Wohnung, die ich mir gerade so noch leisten konnte von dem Geld, das mir von meiner verhassten Tante, die am liebsten nichts mit mir zu tun haben wollte, zugeschickt wurde und floh vor den strengen Beamten, aus Angst, jemand würde bemerken, dass ich hier ohne jeglichen Elternteil lebte und dass sie mich somit ins Heim stecken würden.
Weswegen ich auch Tätigkeiten ausüben musste wie ein normaler Student meines alters.
Wie zum Beispiel Studieren.
Ich ging auf eine normale Universität , in der ich aber seit dem ersten Tag an von den dominanten, allesamt hässlichen, arroganten Jungs ausgenutzt wurde, dass ich mit den Mädchen der jeweiligen Jahrgängen schlafen solle damit sie alles taten, was die Jungs wollten.
Ich tat es, weil es für mich nichts mehr bedeutete.
Ich sei ja eh nur ein Fuckboy.
Ein zerstörter Fuckboy.
Neben dem hatte ich sogut wie alles abgelegt.
Ich verließ seit dem 28. März nie wieder abends das Haus.
Diese Zeiten waren vorbei.
Ich biss mir fest auf meine geschwollene Unterlippe und versuchte, dem Druck standzuhalten, den metallernen Geschmack ignorierend der sich langsam wie ein ankommendes Gewitter in meinem Mund ausbreitete und meine Geschmackssinne überflutete.
Eine weitere Träne löste sich aus dem Käfig meiner dichten Wimpern.
Wieso konnte ich mich nicht einfach lösen?
Meine Finger krampften sich zusammen.
Ein Jahr nun schon.
Ein Jahr kämpfte ich nun schon darum, ihn zu vergessen.
Alles Geschehene aus meinem Kopf zu verbannen.
Das Kennenlernen......
Die wunderschönen Momente....
Bis hin zu dem Tag, an dem ich ihn verlor....
Weil ich es nicht geschafft hatte, standhaft zu bleiben und ihm meine wahren Gedanken mitzuteilen.
Ich ließ meinen Kopf langsam, mit geschlossenen Augen auf die kühle Tischplatte sinken.
Dass es mir leid tat.
Dass ich ihn nie wieder betrügen wollte.
Dass ich jede Berührung seines zarten Körpers genoss.
Mich nach seinem Körper, seiner Wärme lechtzte.
Dass mich das Betrügen zerstört hatte.
Dass ich ihm seine Lügen verzieh.
Dass ich ihn liebte.
Ich hob meinen Kopf mit einem leicht verzerrten Gesichtsausdruck an und starrte auf das bedruckte Papier in meinen weichen Händen.
Ich konnte einfach nicht aufhören.
Mein Blick ging über das kantige Seitenprofil von Sehun, betrachtete jeden Zentimeter haargenau, von seinem kantigen Kiefer, über seine weichen Lippen bis hin zu seinen braunen, samtigen Haarspitzen, die direkt in meine hinüberflossen.
Dann blieb er wie jedes Mal an seinen strahlenden Augen hängen.
Jene Augen, die mich im selben Moment, damals als wir auf dem Rummel dieses Foto geschossen hatten, in ihren Bann gezogen hatten.
Jene Augen, die ich so begehrte und liebte.
Was würde ich nur alles tun, um in diesen Moment hineinschlüpfen zu können und mir sagen, wie sehr ich auf Sehun aufpassen musste.
Ich schob das Bild schmerzerfüllt zur Seite.
Ein tiefer Groll herrschte in meinem Inneren, zerfetzte jegliches verbliebene Gefühl für andere.
Ich wollte Sehun und meine Mutter zurück.
Ich holte aus.
Und schlug direkt in meine Vitrine aus Glas, die augenblicklich in tausende von kleinen, filigranen, wunderschönen und doch schmerzhaften Splitter zersprang und sich sogleich in meinen Arm hineinbohrte wie der Schmerz der mich seit dem vergangenem Jahr umhüllte.
Ich sog zischend die Luft ein.
"Aish!"
Es floss zu viel Blut wasserfallartig aus meinem Arm heraus.
Ich sprang hastig auf und raste mit schwankendem, schnellen Schritt auf die Küche zu.
Ich schnappte mir ein rotes Habdtuch, doch es half alles nichts.
Ich stöhnte.
Ich musste ins Krankenhaus.

Sehun's POV:

Der Spieleabend zog sich in die Länge.
Irgendwann kam Junmyeon auf die Idee, ein bisschen Alkohol auszupacken, was wir anderen natürlich nicht verwehrten.
"Sehun, stell' den Stuhl wieder hin!"
"Aber er schmeckt so schön nach Himbeere..."
"Wieso hat Minseok's Name zwei Silben?"
"Wieso gibt es bei Monopoly kein Black House? Sind das etwa Rassisten?"
"Hast du gerade Jongin beleidigt?"
"Nein, ich steh halt nur auf weiße Kekse"
"Vivi kann fliegen!"
"Er sitzt auf 'nem Besen. Das heißt nicht, dass er fliegen kann"
"Wenn ich mir auf den Arm schlage und es weh tut, bin ich dann stark, weil ich Schmerzen eingeflößt habe, oder schwach, weil's weh getan hat?"
Jongdae starrte mit weit aufgerissenen Augen auf seinen hellen Arm mit der leicht roten Blessur, wo noch vor wenigen Sekunden seine Finger draufgeschlagen hatten.
Wir hoben alle gleichzeitig unseren Blick auf seinen Arm und versuchten zu denken, was unser vernebelter Verstand uns nicht gerade einfach machte.
Kyungsoo, der Kopfüber auf der Couch saß fing leise an, zu Lachen und setzte sein Satangesicht abermals auf.
"Wie wäre es mit 'Du bist ein Pabo der davon träumt, ein Dino in Katzenformat zu sein und nachts feuchte Träume von Minseok bekommt?'"
Ich sah gespannt zu Jongdae, der genau acht Anläufe brauchte, bis er endlich antworten konnte.
" Nur weil du auf..." er warf Jongin einen unklaren Blick zu ".... Zimtschnuggies stehst, musst du uns nicht alle gleich diskriminieren, du Zwerg auf Steroiden"
Kurz hielten wir alle den Atem an....
Bis wir lauthals und schallend das Lachen anfingen und diejenigen, die noch auf den Sesseln oder der Couch saßen, es nicht gleich zu unnötigem Bodenkontakt kommen lassen wollten.
Etwas später, nach weiteren Triaden, wo so gut wie keiner verschont blieb, Bacon hatte jetzt den Spitznamen "Eyelinersüchtigeswelpenklammeräffchen", Chanyeol "Yodaähnlichesmarsmännchengiraffendingsbums", Lay hieß "Immerbesoffeneskiffereinhornaufkokainkannabisundcocage" und die Anderen so ähnliche, räumten wir allmählich noch etwas schwankend mein Wohnzimmer auf.
Bis Yixing plötzlich laut aufjaulte.
Ich hielt mir automatisch die Ohren zu.
"Yixing!"
Das Dröhnen, als Nachwirkung des Alkohols, wurde zehnfach durch seinen Aufschrei verstärkt und ich brauchte einige Momente, um die Sterne vor meinen Augen wegzublinzeln.
Dann sah ich zu meinem Kumpel und weitete augenblicklich meine Augen.
Er lag eingerollt auf dem Boden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Schienbein während dicke Bluttropfen wie ein unaufhörliches Rinnsal durch seine Finger quoll.
Junmeyon, der sofort neben ihm in meinem schönen Teppich kniete sah zu uns herauf.
"Er ist gegen den Glastisch gelaufen.
Er muss sofort ins Krankenhaus"

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안녕하세요!!
여기에 다시입니다

Ich hoffe es hat euch gefallen ^~^

Ich hab mich schon mega angestrengt und hoffe mir ist das erste Kapitel gut gelungen (~¤•¤)~

변명

Danke für eure Unterstützung!
Ich hoffe euch gefallen meine Suho jokes :")

조용히
Wenn ihr glaubt dass sie soo schnell wieder zamkommen.....
Dann kennt ihr mich nicht gut genug :D

One And A Half Sided [EXO HunHan FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt