Vierter Brief

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Lieber Ben ,

kennst du dieses Hochgefühl ? Den ständigen Wechsel zwischen hoch und tief ? Kennst du das wenn die Freiheit durch deine Adern schießt? Ich hatte die Wahl. Ich konnte wählen zwischen Leben und Tod. Hell und rot. Träume und Ende. Weiter und Wende. Ich stand ganz oben und hatte die Wahl. Ich habe mich mächtig gefühlt. Freiheit und Adrenalin ist durch mein Blut gerauscht. Hat mich in Verführung gebracht leise zu springen. Doch ich bin nicht gesprungen. Warum ? Ich wollte gerade springen da kam ein Schmetterling und setzte sich auf meine Hand. Der Schmetterling war weiß. Weiß wie die Unschuld und der Neuanfang. Weiß wie die Reinheit. Mein kleiner weißer Schmetterling konnte einen Flügel nicht mehr bewegen. Also habe ich beschlossen ihm zu helfen. Deswegen konnte ich nicht springen. Ich habe den Schmetterling gepflegt doch eines Morgens lag er tot auf meiner Rose. Es war ein schönes Bild. Der weiße Schmetterling auf der roten Rose. Als wäre er ruhig eingeschlafen. Dann habe ich die Rose abgeschnitten und bin zum nächsten Fluss gelaufen, dort habe ich Rose und Schmetterling aufs Wasser gebettet und ihnen lange hinterher gesehen. Alles schien so ruhig und perfekt. Wäre da nicht das Gefühl gewesen versagt zu haben. Ich hatte den Schmetterling nicht retten können. Hatte mein Leben für ihn in Ruhe gelassen. Wieso sollte ich es jetzt noch in Ruhe lassen ? Wieso ? Für mich gab es keinen Grund noch weiter zu träumen. Bald würden sie schon aufhören. Bald.

Alles Liebe

Jailyn

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