Epilog

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*Zeitsprung- 3 Jahre später*

Nun sitze ich hier. An meinem 17. Geburtstag, um 14:10 Uhr auf meiner Fensterbank im Heim und höre den Leuten zu, wie sie alle vor meiner Tür stehen und Happy Birthday singen. Ja ich weiß es ist ziemlich unhöflich jetzt nicht die Tür zu öffnen und sie rein zu lassen aber ich sehe einfach keinen Sinn mehr darin meinen Geburtstag zu feiern. Aber ihr fragt euch bestimmt, was in den letzten 3 Jahren alles so passiert ist, nicht wahr? Fangen wir an. Noch am selben Tag wurde mir gesagt das meine Eltern bei dem Autounfall ums Leben gekommen sind. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen was das mit mir angestellt hat. Mittlerweile hab ich es verkraftet und komm damit klar. Mein Bruder hat die Operation überlebt und gemeinsam mit ihm wurde ich in dieses Heim gesteckt. Mein Bruder wurde vor 2 Jahren vollzählig und konnte deshalb aus diesem Gefängnis hier raus. Ich will nicht schlecht über die Leute hier reden aber es ist trotzdem noch ein Heim. Wir sind alle zusammen aber trotzdem ist jeder alleine. Aber naja ich muss ja jetzt auch nur noch eineinhalb Jahre. Eineinhalb, verdammt lange, Jahre. Plötzlich verstummen die Stimmen von draußen und man hört wie sie alle wieder in ihre Zimmer gingen. Meistens kommen 15 Uhr die 'Kunden' um sich ein süßes Baby oder vielleicht noch ein 6 Jahre altes Mädchen, dass noch nicht in der Pubertät angekommen ist, und den Ernst der Lage erblickt hat, auszusuchen. Aber mich? Mich wollte bis jetzt noch niemand. Aber hey, ich kann mich ja erstmal vorstellen. Wie ich heiße wisst ihr ja bereits. Ich habe braune Augen, braune Haare, bin 1,67m klein und habe ein fable dafür unscheinbar zu sein. Gelangweilt stand ich auf um aus meinem Fenster zu gucken. Ein rotes Auto, was meines Erachtens nach, ziemlich teuer aussah, hielt vor der Eingangstür unseres Heimes. Um mehr zu sehen drückte ich mein Gesicht gegen die Fensterscheibe. Ich sah eine große, schlanke, aus dem Auto steigende Frau mit blonden Haaren und einem weißen Sommerkleid, kurz darauf erblickte ich einen Mann mit braunen Haaren und Bart. Ich schätze sie auf Anfang 40. Danach konnte ich nichts mehr sehen, da sie in das Gebäude traten. Gelangweilt und wissend darüber, dass ich eh keine Chance hätte setzte ich mich wieder auf mein Bett und malte an meiner Zeichnung weiter.

Als ich es nach ein paar Minuten an meiner Tür klopfen hörte, zuckte ich etwas zusammen. Die Tür öffnete sich und herein trat Lissy. Meine 2. Mutter.
„Chloe? Es ist ein Pärchen eingetroffen und sie haben sich deine Akte angeguckt. Sie wollen dich unten sehen" strahlte sie förmlich. Ich guckte sie nur ungläubig an und wollte grade sagen, dass es ein guter Scherz war, bis das Paar in den Raum trat. Sie lächelten mich nur an und tuschelten irgendwas. Danach gingen sie wieder runter. Wahrscheinlich war ich Ihnen nicht gut genug. Wie immer. Ich widmete mich also wieder meiner Zeichnung.
Nach einer halben Stunde klopfte es erneut. Genervt öffnete ich die Tür und sah eine Weinende Lissy. Was war denn jetzt bei ihr falsch? Sie umarmte mich nur und schniefte dann:„Ich muss mich noch von meiner kleinen Chloe verabschieden." Warte mal.. hä? Was meint sie damit? Und als ob sie meine Gedanken lesen könne antwortete sie mir auf meine nicht ausgesprochene Frage:„ Sie wollen dich!" Eigentlich würde ich ja denken das es ein Scherz sei.. aber nein, diesmal nicht.

Badboy? I don't think so Where stories live. Discover now