8 Diese Woche sind's Vampire

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So viel anders konnte das doch mit Derek und seiner Alpha-Problematik auch nicht sein, oder?

Er war sich halbwegs bewusst, dass die Konfrontation, die er vor einer Woche mit Derek gehabt hatte, gefährlich gewesen war, dass es auf der Kippe gestanden hatte und dass es sehr gut auch viel schlimmer hätte ausgehen können.

Er hatte die mörderische Wut in Dereks Augen gesehen.

Warum er dennoch keine Angst gehabt hatte, wusste er selbst nicht so genau. Vermutlich weil er ahnte; nein, weil er wusste, dass es nicht sein Schicksal war, an diesem Tag durch Dereks Hände zu Schaden zu kommen.

Weil das Leben etwas anderes für sie beide vorgesehen hatte!

Und natürlich war er sich darüber im Klaren, dass solche Überzeugungen sehr gut auch ein Zeichen beginnender Wahnvorstellungen sein mochten.

'Killing with Kindness!'

Das war jetzt Stiles Strategie.

Und bislang war sie doch auch aufgegangen, richtig?

Darin wurde er zumindest durch das bestätigt, was in der Nacht geschehen war, nachdem Derek ihn verletzt hatte.

Stiles war plötzlich davon aufgewacht, dass er fremde Hände auf seinem Oberkörper gefühlt hatte. Er hatte die Augen geöffnet und gegen das Licht, welches durch sein Fenster schien, konnte er die vertrauten Umrisse von Derek erkennen.

Keiner von ihnen hatte in jenem Moment etwas gesagt.

Das war auch nicht nötig, denn Stiles wusste genau, was Derek tat.

Er konnte es deutlich fühlen.

Der Werwolf nahm ihm die Schmerzen!

Und das war weit besser als Blümchen und eine Karte mit der Aufschrift: 'Sorry dass dich gefaltet habe wie einen Origami-Schwan und dass um deinen Kopf nun diese nervtötenden kleinen Cartoon-Vögelchen kreisen!'

Vom Stil her vielleicht ein wenig übergriffig, aber immerhin eine sehr nette Geste.

Derek musste auf dem Weg der Besserung sein, oder wenigstens Reue empfinden, wenn er mitten in der Nacht bei ihm auftauchte und die Krankenschwester mimte.

Und dann hatte er sich Derek für einen ganz kurzen Augenblick in einer knappen sexy Schwesternuniform vorgestellt und hätte beinahe laut losgelacht.

Doch im Grunde genommen war die ganze Situation überhaupt nicht witzig. Derek war vielleicht immer schon ein Arsch gewesen, aber gerade ging es doch irgendwie nur noch bergab mit ihm:

Er hörte einfach nicht damit auf, Scott zuzusetzen, damit er sich ihm anschloss.

Stiles gefiel auch nicht, wie Derek die Kids in seinem Rudel behandelte. Scheinbar waren sie für ihn ausschließlich Mittel zum Zweck; kaum mehr als Lakaien.

Und nicht zuletzt hatte er vor kurzem versucht, Lydia umzubringen, als er sie für den Kanima hielt. Auch wenn Stiles Gefühle für Lydia sich ein wenig verschoben haben mochten, er würde sie mit Sicherheit immer irgendwie lieben und er würde alles tun, um sie zu schützen. Sogar, sich vor sie stellen, in dem gut gemeinten und zum Scheitern verurteilten Versuch, Derek irgendwie aufzuhalten.

Und jetzt also auch noch Vampire! Als ob sie nicht schon genug Sorgen hatten, auch ohne dass Nosferatu auf einen Sprung hereinschaute.

Aber vielleicht war das andererseits gar nicht so schlecht! Wenn man Derek etwas zum Draufhauen gab, kriegte er sich ja möglicherweise umso schneller wieder ein?

MagnetismusWhere stories live. Discover now