to my heartbeat sound

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G A S T Ó N

Es dauert nicht lange und wir erreichen das Jam & Roller. Es ist ein schöner Ort - alles ist bunt und wirkt freundlich, ist erhellt durch große Fenster. Das ist wohl einer der Gründe, warum ich einen Großteil meiner Zeit hier verbringe.
Im Roller selbst gibt es nicht nur die Rollschuhbahn, auch, wenn der Laden dafür wohl am bekanntesten ist. Nico und Pedro, zwei Freunde von mir arbeiten beispielsweise im Café, das ebenfalls dort angelagert ist. (Die Smoothies sind übrigens köstlich.) Zum Anderen gibt es dort noch eine Bühne, auf der wöchentlich Open-Musics veranstaltet werden. Ist eigentlich ganz lustig - man singt vor dem Publikum; meist in Gruppen von zwei oder mehr Leuten, doch es gibt auch Abende, in denen die Sänger Solo auftreten. Ich habe auch schon ein paar Mal mitgemacht, obwohl die Bühne eindeutig Matteo und seiner Freundin Ámbar zu Überlassen ist. Die Beiden sind fantastisch zusammen.

Nina ist genau so begeistert vom Roller wie ich es damals war, als mein bester Freund mich zum ersten Mal hierher entführte und mir die Welt der Skates zeigte, die ich zu lieben lernte. Das Mädchen scheint sich direkt wohl zu fühlen, und ich kann ihr das nicht verübeln. Wie gesagt, es ist toll hier.
Sie sieht sich mit großen Augen um, und ich lächle, freue mich, dass es ihr gefällt. Generell ist ihr Lächeln einfach bezaubernd - sie sollte es öfter zeigen und das sage ich ihr auch.
Sie schlägt verlegen die Augen nieder und ihre Wangen nehmen eine zartrosa-Farbe an.
"Was darf's sein?", ertönt dann Nico's Stimme in meinem rechten Ohr und ich drehe den Kopf von dem dunkelhaarigen Mädchen zu meinem Freund. Er scheint das komplette Gegenteil zu sein; er ist um einiges größer als Nina, blond und blauäugig. Dieses strahlende Lächeln haben sie allerdings alle Beide, auch, wenn ich es bei Nina schöner finde.
Ich bestelle also einen Smoothie für mich und nach kurzem Wortwechsel einen Erdbeer-Shake für meine Begleitung. Diese scheint wohl keine Lust mehr auf Cola zu haben, denn sie willigt schon auf meinen Vorschlag hin ein.
Dann sind wir auch schon wieder allein und ich kann endlich die Frage fragen, die mir auf den Lippen brennt: "Sag mal, woher kommst du eigentlich? Du scheinst nicht von hier zu sein."
"Aus Italien. Eine Kleinstadt an der Küste. Aber mein Papá lebt hier und ich besuche ihn in diesem Sommer während den Ferien", erklärt sie mir und hat wieder dieses Lächeln aufgelegt. Generell lächelt sie jetzt, wo ich ihr gesagt habe, dass sie es tun sollte, viel öfter. Wenn nicht sogar fast durchgehend. Mir gefällt's.
Weniger gut ist allerdings die Vorstellung, dass sie bloß ein paar Wochen hier ist. Und das ist verrückt, oder? Ich kenne sie gerade mal beim Namen und schon bin ich traurig, dass sie 'bald' abreist. Sie ist einfach zu sympathisch, ich kann es nicht abstellen.
"Wie findest du es denn hier in Buenos Aires?", frage ich sie und beuge mich interessiert vor, stütze mich mit den Ellenbogen auf der farbenfrohen Tischplatte ab. "Es ist atemberaubend", schwärmt sie und ihr Gesicht bekommt einen leicht verträumten Ausdruck, "Ich meine, ich habe noch lang nicht alles gesehen, aber es ist echt schön hier. Vor Allem der Park - da kann man super fotografieren! Und das Roller ist auch echt schön. Ich glaube, ich komme öfter her."
"Das würde mich freuen", offenbare ich ihr und die Mundwinkel des brünetten Mädchens verziehen sich zu einem Lächeln. "Du wohnst hier, oder, Gastón?"
Ich nicke. Mein Name klingt toll bei dieser sanften Stimme.
"Ja, schon mein ganzes Leben, in der Nähe der Schule", stimme ich zu.
"Oh, die habe ich glaube ich schon gesehen. Das.. Blake North College, oder?"
"Fast. Das Blake South College", korrigiere ich mit einem Grinsen auf den Lippen und sie schmunzelt: "Aber ich war nah dran."

Nico tritt wieder an unseren Tisch. "Einen Smoothie für dich, Gastón, und einen Erdbeershake für dich." Er wirft dem Mädchen ein freundliches Lächeln vor. Dieses stellt sich freundlich vor. "Ich bin Nina", sagt sie mit aufgehellter Miene und gibt ihm zur Begrüßung die Hand. "Nicolas", stellt der blonde Junge sich vor, "Aber nenn' mich doch Nico."
Nina schiebt sich ihre Brille zurück auf die Nase (sie war vom ganzen Grinsen wohl etwas heruntergerutscht) und tippt sich dann mit dem Zeigefinger an den Kopf. "Verstanden, Boss", erwidert sie und ich höre Nico's leises Lachen. Dann entschuldigt er sich jedoch wieder - die Arbeit ruft schließlich. Im Roller ist immer etwas los; noch ein Punkt, den ich toll finde.
Und dann bin ich wieder alleine mit der Schönheit in Person, Nina.

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Heyho!
Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen. Gebt mir doch Kritik und Verbesserungsvorschläge, das würde mich freuen! 😊
Habt ihr sonst Wünsche für die Geschichte?

Summer || Gastina Where stories live. Discover now